AMERICA! FUCK YEAH! Genau diese Mentalität soll und will das Indie-Spiel Broforce durch seine Aufmachung und sein Raster an spielbaren Figuren wecken. Wir besuchten die Entwickler von Free Lives auf der gamescom und spielten zusammen mit ihnen ein paar Runden ihres kleinen feinen Titels.
Broplay
Bei Broforce handelt es sich um ein 2D Run and Gun, in dem ihr nicht nur Gegner töten, sondern Gebiete „befreien“ müsst. Dies liegt vor allem an jenem Umstand, dass „Level beendet“ für ein solch amerikanisches Spiel zu wenig gewesen wäre. Als Amerikaner „befreit“ man eben nicht nur real existierende, sondern auch virtuelle Länder.
Um dies zu bewerkstelligen springt ihr mit euren Waffen und verschiedenen Spezialfähigkeiten durch die in Pixel-Optik gehaltene Welt und streckt jeden euch auch nur zum Teil feindlichen gesinnten Block nieder. Zuerst schießen, dann Fragen lautet die Devise. Dabei könnt ihr neben eurem Standard-Angriff und einem Messer auch eure Spezialfähigkeit einsetzen, um auch dem letzten Kommunisten das Fürchten zu lehren. Wie eure Angriffe und Special-Moves aussehen, entscheidet die zufällige Auswahl der Figur.
Die Bros
Pate für die verschiedenen Figuren stehen hierbei bekannte Actionfilm-Größen, wie etwa Rambo, der Terminator oder auch Conan der Barbar, die alle einen sehr kreativen Namen erhielten. Rambro ballert zum Beispiel mit einer Maschinenpistole und besitzt eine Granate als Spezialangriff. Der Brominator kämpft mit einer Minigun und Unverwundbarkeit, während sich Bronan the Brobarian mit seinem Schwert und einem Sprungangriff durch die Welten schnetzelt.
Dabei muss man aber sehr vorsichtig agieren, denn trotz des actiongeladenen Gameplays reichen schon wenige Schüsse der Gegner, damit euer Bro nicht mehr in der Lage ist, der Welt Demokratie zu bringen. Im Co-Op ist dies noch einiger Maßen zu verkraften, da der überlebende Spieler den getöteten wieder ins Spiel bringen kann, doch im Singleplayer kann dieser hohe Schwierigkeitsgrad schnell frusten. Gleichzeitig ist er aber auch Ansporn, denn unfair wird das Spiel eigentlich nie. Das virtuelle Ableben ist in fast allen Fällen dem Fehler, einer Unachtsamkeit des Spielers geschuldet.
Broativität
Dass diese Fehler aus dem Gameplay der Figuren geschehen können, macht die Sache natürlich nicht einfacher, denn ohne Feedback geschieht nichts in der Welt von Broforce. Der Brominator kann zum Beispiel mit seiner Minigun zwar fast alle Gegner ohne Probleme töten, gleichzeitig muss er bei jedem Schuss einen Rückstoß in Kauf nehmen, der ihn leicht nach Hinten treibt. Lässt man das Dauerfeuer nun zu lange fliegen, ist ein Vorankommen im Level eher schwierig. Dieser Umstand kann aber wieder zum eigenen Vorteil genutzt werden, indem man sich in der Luft entgegen der Laufrichtung positioniert und den Rückstoß nutzt, um über die Köpfe der Gegner hinwegzufliegen.
Zu dieser Art des kreativen Gameplays lädt Broforce auch aufgrund seiner Level-Architektur ein, denn die gesamte Umgebung ist zerstörbar. Hinter einer Maue erblickt ihr Geiseln oder eine große Ansammlung an Gegnern, die ihr über den normalen Weg nur mit großen Problemen ausschalten könnt? Ballert euch durch den Level, zerstört Barrieren und überrascht eure Gegner.
Während unserer Session mit den Entwicklern von Free Lives fragten wir sie natürlich auch über einen der Kritikpunkte zu Broforce aus: Dem bisher nicht wirklich stattfindenden Balancing der verschiedenen Bros. Die Antwort: Wer braucht Balancing, wenn das Spiel Spaß macht? Dann ist Brominator halt die stärkste Figur im Spiel und nietet alles um, was sich auch nur kurz in seinem Wege befindet. Solange dies Spaß macht, wird sich nicht viel daran ändern. Immerhin handelt es sich bei Broforce ja nicht um einen kompetitiven Shooter, der im E-Sport Anklang finden soll.
Brozit
Noch nie hat sich Demokratie in einem Spiel so schön angefühlt. Die zu bringende Freiheit gestaltet sich aufgrund des schönen Gunplays als erheiternd und abwechslungsreich. Die Waffen fühlen sich wuchtig an und das direkte Feedback aus den eigenen Aktionen macht Broforce zu einem spaßigen kleinen Titel, der vor allem auch durch seine parodistische Natur punkten kann. Dabei entfaltet Broforce vor allem im Co-Op sein gesamtes Potential und lädt zu mehr als nur einer Runde Liberalisierung ein.
Broforce ist seit dem 7. April im Steam Early Access verfügbar, soll später aber auch für die PS4 erscheinen. Wir empfehlen euch übrigens noch die Videorezension unserer Kollegen von Shodannews, die der Early Access-Version auf den Zahn fühlten. Danach sollte nichts mehr einer kleinen Runde Broforce im Wege stehen.
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