Ubisoft hebt den Vorbesteller-Wahn auf eine neue Stufe
Es nervt, immer über Ubisoft herzuziehen – aber sie liefern zur Zeit einfach so viel gutes Material. So wie das hier: Der Publisher veranstaltet ein Gewinnspiel – in das wir uns jedoch zuerst einkaufen müssen, indem wir Assassin’s Creed: Unity vorbestellen.
Wer das tut, der hat die Chance auf viele Gewinne, die von In-Game-Gegenständen bis hin zu Kopfhörern, Konsolen oder einer Reise nach Paris oder zur Comic-Con reichen – wenn er denn am einarmigen Banditen gewinnt. Denn Zentrum der Aktion ist eine Slot Machine, die Ubisoft den „Guillotine Price Drop“ genannt hat, weil, haha, Hinrichtungen sind schon ’ne lustige Sache.
Jeden Freitag erhalten die Vorbesteller fünf Versuche an der Maschine, und jeden Freitag gibt es neue Preise. Der Trailer (japp, richtig – wir leben in einer Zeit, in der Gewinnspiele ihre eigenen Trailer haben) rät außerdem, so früh wie möglich vorzubestellen; denn sobald ein Preis vergeben wurde, ist er „für immer fort“.
Die ganze Aktion schmeckt bitter; von der Guillotine als Namenspate für ein Gewinnspiel bis hin zur Tatsache, dass wir für eine Aktion bezahlen sollen, an der wir vor ein paar Jahren noch kostenlos hätten teilnehmen können.
Das schlimmste an dieser Aktion ist jedoch folgendes: Assassin’s Creed lockt nicht nur mit einem Gewinnspiel, sondern mit einer Slot Machine, die den Zufall als Spiel tarnt. Zwischen dieser Aktion und dem „Summer Adventure“-Blödsinn auf Steam, der im wahrsten Sinne des Wortes „Pay to Win“ ist, mache ich mir Sorgen. Denn womöglich züchten wir hier zwei Klassen von Spielern heran: Eine mit viel Geld für Pre-Order und Steam-Sammelkarten, und eine, die an diesen Rand- und Metagames nicht teilnehmen kann – ganz zu schweigen von Missionen und Gegenständen, die exklusiv für Vorbesteller sind.