Die Schlümpfe sind absolute Kultfiguren. Jahrzehntelang dominierten sie die TV-Bildschirme im Kinderprogramm, waren beliebt als Sammelfiguren und haben es sogar auf insgesamt 3 aktuellere Kino-Produktionen gebracht. Auch die Videospiel-Landschaft ist für die kleinen, blauen Racker kein Neuland. Doch nach langer Auszeit in diesem Segment, melden sich die winzigen Helden mit DIE SCHLÜMPFE – MISSION BLATTPEST zurück.
Wir haben das Game für euch unter die Lupe genommen…
Getestet wurde mit der Xbox Series X und der Nintendo Switch. Zur Wiedergabe wurde ein Sony-TV X93J, in Kombination mit der StudioSlim Soundbar von Definitive Technology genutzt.
Die Schlümpfe schlumpfen schlumpfig
Ihr merkt es vielleicht schon an der ersten Überschrift, wie verführerisch es ist, die ganze Review im Schlumpf-Stil zu verfassen und so sehr ich das jetzt auch wollte, wäre es für den Leser doch wohl eher anstrengend. Was im Spiel funktioniert, muss in der Realität ja nicht zwangsläufig gut sein. Und ich wäre mir nicht bewusst selber ein Schlumpf zu sein.
Kurz vor Erstellung des Beitrages war ich auch der Überlegung nahe, eine Reihe über kindertaugliche Spiele ins Leben zu rufen und wurde mir schnell darüber bewusst, dass ich das Spiel damit eventuell in eine Schublade stecken würde. Aber wer hat behauptet, dass DIE SCHLÜMPFE – MISSION BLATTPEST ein reines Kinderspiel ist und man als Erwachsener keine Schlümpfe mögen darf? Genau. Niemand. Schließlich habe ich mich auch über den Animationsfilm DAS VERLORENE DORF sehr gefreut und fand die blauen Helden schon seit jeher sehr putzig.
Der Charme der Figuren ist ungebrochen. Es ist ihre leichtfüßige Art und die simple Veranschaulichung von Wertvorstellungen, welche die Schlümpfe insgesamt so liebenswert macht. Die drolligen Abenteuer wurden überwiegend mit dem schusseligen Gegenspieler Gargamel und seiner Katze Azrael gespickt und sind dadurch noch heute absoluter Kult.
Auch das Spiel arbeitet mit diesen charakteristischen Merkmalen, die eben schon vor über 25-30 Jahren locker funktioniert haben. In DIE SCHLÜMPFE – MISSION BLATTPEST wird die Geschichte einerseits natürlich durch die Schlümpfe während des Spiels getragen und andererseits durch einen separaten Erzähler, der gewollt selbstironisch versucht seine Geschichte in Reimen zu verpacken.
Diese ist zudem leicht erzählt, denn natürlich hat Gargamel mal wieder einen fiesen Plan ausgeheckt und dabei eine Seuche entfacht, die sich ‚Blattpest‘ nennt. Durch diese wurden die Pflanzen giftig und einige Kreaturen ins Leben gerufen, die den Lebewesen des Waldes feindlich gesinnt sind.
Eure Aufgabe ist also ziemlich klar: Säubert den Wald und befreit gegebenenfalls eure Mitschlümpfe, welche in die Falle der Pestpflanzen geraten sind.
Die spielbaren Schlümpfe bleiben ihren vorgefertigten Charaktereigenschaften absolut treu und so dürft ihr euch über Hefti, Schlaubi, den Koch-Schlumpf und Schlumpfine freuen, mit denen ihr die 5 Areale des Spiels erkundet und versucht Gargamels Pläne zu vereiteln.
Schlumpftastische Schlumpfbarkeit
Dieses Game ist klar für mehrere Generationen abgesteckt. So sind die Mechaniken des Titels eher einfach gehalten und das Spiel punktet mehr durch seine tolle Stimmung. Zur Reinigung der Wiesen und Wälder nutzt ihr einen ‚Schlumpfisator‘. Dieses Gerät wird euch vom Tüftlerschlumpf Handi zur Verfügung gestellt und wird im Verlauf eures Abenteuers mit neuen Fähigkeiten versehen. Der Schlumpfisator funktioniert letzten Endes als Waffe, Heilungsgerät, natürlich zur Fortbewegung und auch als Werkzeug gegen Hindernisse.
Um weitere Vorteile für euer Handwerksgerät zu bekommen, müsst ihr unterschiedliche Gegenstände sammeln, die aber nicht wild durcheinander in der Umgebung verteilt sind. Jeder Typ ist in einem speziellen Areal zu finden. So müsst ihr im Bereich um Schlumpfhausen beispielsweise Jokeys Geschenke finden und im angrenzenden Wald sind es dann besondere Rindenstücke.
Die benannten Vorteile sind dann zum Beispiel erhöhte Lebensenergie oder verstärkende Eigenschaften für Fortbewegung und Angriff.
Die jeweiligen Gebiete des Spiels sind sehr weitläufig gestaltet und bieten viele Möglichkeiten für eine Entdeckungsreise. Und gerade beim Sammeln der 5 Ressourcen gibt es schon auch mal knifflige Momente, die exaktes Timing erfordern.
„Und wenn ich einen Gegenstand verpasse?“, wird sich manch ein Leser jetzt fragen. Keine Sorge. Ihr könnt die einzelnen Gebiete jederzeit wieder besuchen. Selbst wenn ihr in der Story bereits weiter vorangeschritten seid. Tatsächlich ist es auch nötig die Gebiete wieder aufzusuchen, denn erst nachdem ihr mehr Fähigkeiten für euren Schlumpfisator gesammelt habt, könnt ihr in den jeweiligen Gebieten auf die Jagd nach der 100 % Abschlussquote gehen.
Kämpfe gibt es in DIE SCHLÜMPFE – MISSION BLATTPEST auch. Allerdings reden wir hier über ein Spiel mit den Schlümpfen. Wer also ein außerordentlich ausgeklügeltes Kampfsystem und ausgiebige Action-Passagen durch entsprechende Fights erwartet, ist bei der Marke DIE SCHLÜMPFE definitiv falsch. Die Gegner sind prinzipiell alle einfach zu besiegen und dienen mehr zur Auflockerung der Platformer-Elemente des Spiels. Das spürt man deutlich und dieser Umstand ist auch nicht weiter schlimm oder gar enttäuschend. Eigentlich kann man sagen, dass das Spieldesign und seine Gameplay-Eigenschaften hier ideal zur Thematik passen.
Der angenehme Soundtrack geht ins Ohr und positiv ist auch die deutsche Synchronisation. Die Sprecher sind gut gewählt und transportieren den typischen Charme der Figuren. Das Spiel ist nicht nur eine simple Verwurstung einer bekannten Lizenz. Man hat sich wirklich Mühe gegeben dem Stoff gerecht zu werden und trotzdem ein zeitgemäßes Spiel zu entwickeln. Dieses Unterfangen würde ich ganz klar als gelungen bezeichnen, denn lange habe ich keinen Titel mehr gespielt, bei dem man sich einfach nur gut fühlt und ein paar wirklich drollige Momente erlebt.
Ist Schlumpf gleich Schlumpf?
Wir durften das Spiel gleich auf 2 Plattformen testen. Da sich der Unterschied zwischen Nintendos Hybrid-Konsole zu den Systemen Xbox Series X und PlayStation 5 am meisten zeigt, waren wir natürlich besonders gespannt auf die Unterschiede, die sich durch die technischen Möglichkeiten der Systeme offenbaren.
Während wir auf der Xbox Series X durchweg gestochen scharfes Bild genießen können, bleibt auch DIE SCHLÜMPFE – MISSION BLATTPEST nicht von Abstrichen auf der Nintendo Switch verschont.
Allein der generellen Auflösung geschuldet, erleben wir auf der Switch leichtes Kantenflimmern und natürlich ein gewisses Maß an Unschärfe, während man auf der Xbox nahe am Gefühl der Qualität einer Animationsserie vorbeischrammt.
Ebenfalls reduziert ist auch die Tiefenwirkung und so sieht es auf der Switch viel früher aus, als würde ein nebliger Schleier über dem Hintergrund hängen.
Den wahrscheinlich größten Unterschied sieht man allerdings in den Umgebungsdetails. Ganze Graslandschaften wurden entfernt und nur die blättrig anmutende Grundoberfäche wurde belassen. Verhangene Bäume und dichtes Blattwerk wurden maßgeblich reduziert. Im direkten Vergleich wirkt die Umgebung auf Nintendo Switch dadurch etwas weniger lebendig und manchmal etwas kahl.
Im Anschluss haben wir euch 3 Szenenbilder aus den jeweiligen Versionen gegenübergestellt, damit ich euch direkt ein eigenes Bild von den Unterschieden machen könnt.
Anzumerken ist allerdings trotzdem, dass DIE SCHLÜMPFE – MISSION BLATTPEST auch auf Nintendo Switch nicht ein Fünkchen von seinem Charme verliert. Dafür ist das Gesamtbild des Spiels zu drollig und die kurzweiligen Mechaniken sind unterhaltsam genug für kurze Anläufe und aber auch für größere Entdeckungstouren.
Jetzt macht euch aber mal selbst ein Bild…
Grafikvergleich
Szene 1
Szene 2
Szene 3
Fazit
Das neue Spiel um unsere blauen Freunde macht einfach Spaß. Und dabei ist es auch völlig egal wie alt ihr seid. DIE SCHLÜMPFE – MISSION BLATTPEST ist ein durchweg liebevoll gestaltetes Game, das sich durch angenehmes Gameplay, eine schöne Präsentation, tolle Vertonung und passendes Flair auszeichnet. Das Spiel bringt auf PlayStation 5 und Xbox Series X ganz klar mehr Leistung in Sachen Darstellung. Deswegen macht aber die Switch Version keineswegs weniger Spaß. Der gelungene Mix aus erkundbarer Umgebung und Platformer-Elementen ist auf jedem System eine Empfehlung für die ganze Familie.
Grafik: 87
Sound: 90
Gameplay: 75
Spieldesign: 80
Spielspaß: 86
Welt / Atmosphäre: 87
So wertet Krautgaming:
0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)
Launch-Trailer
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