Rust: Console Edition [Review]

Rust: Console Edition [Review]

von am 16.06.2021 - 13:30

Rust erschien ursprünglich 2013 im Early Access auf Steam und hat in den darauffolgenden Jahren einige Umgestaltungen durchgemacht. Das Spiel hat nun seit einiger Zeit seine Identität gefunden und hat nun auch seinen Weg auf Konsolen gefunden. Wir schauen nun wie gut der Port gelungen ist…

Obwohl Rust seit Release auf Steam immer eine gewisse Fangruppe besaß, konnte das Spiel nie wirklich in den Mainstream vorstoßen. Das hat sich in den letzten Monaten geändert. Rust wurde zunehmend zur Roleplay-Spielwiese für Streamer und YouTuber und erlangte somit, auch hier in Deutschland, einen deutlichen Schub an Popularität. Perfektes Timing für den Release der Konsolen Version.

Nackt auf dem Strand

Das Spielprinzip von Rust ist relativ schnell erklärt. Man startet das Spiel indem man  nahezu nackt auf einem Strand aufwacht. Nun heißt es Ressourcen sammeln, um in der gnadenlosen Wildnis überleben zu können. Bäume schlagen, Tiere jagen, Ausrüstung verbessern, Basis bauen. So weit, so klassisch.

Das generelle Survival Gameplay in Rust ist, im Vergleich zu ähnlichen Spielen, eher rudimentär gehalten, so lange man genug Essen und Trinken hat und nicht gerade in eine radioaktive Zone reinläuft, kann man es in Rust recht gut aushalten. Die größeren Feinde sind viel mehr andere Spiele, hier werden Waffen, die man in Raids oder Vorratslieferungen findet, extrem wichtig.

In Rust spielen wir nämlich auf offiziellen oder privat gemieteten Servern mit bis zu 100 Spielern. In diesen Situationen ist auch unser Mikro ein nützliches Tool um zu überleben. Wenn man nämlich auf die Frage „Friendly?“ nicht antwortet, wird dies meist mit einem Schuss in den Kopf belohnt.

Freund oder Feind

Die Interaktion mit den anderen Spielern ging, meiner Erfahrung nach, meist in 2 Richtungen, entweder wird man in Ruhe gelassen oder es kommt zur Auseinandersetzung in der man als Neuling meistens in die Röhre schaut. In ganz ungünstigen Fällen kann ein Server somit leider auch unspielbar werden.

Ähnlich wie in DayZ oder Ark muss man einfach einen Server finden wo halbwegs anständige Leute rumlaufen, denn dann können eventuell auch Gruppen und Freundschaften aus solchen Interaktionen entstehen. Und hier kommt dann die Magie von Rust zum Vorschein.

Meist bilden sich auf den Servern verschiedene Fraktionen, so kann man dann zusammen Raids absolvieren, Ressourcen sammeln oder einfach die Vormachtstellung der eigenen Fraktion auf dem Server sichern. Man kann natürlich auch den diplomatischen Weg wählen und mit den anderen Fraktionen koexistieren. Rust überlässt dem Spieler viele Freiheiten und ist somit eine optimale Spielwiese.

Console Edition gelungen?

In den richtigen Situationen kann Rust also wirklich ordentlich Spaß machen, wie sieht es aber nun mit der Console Edition aus, ist die Portierung gelungen?

Hier muss ich leider mit ‚Nein‘ antworten. Der Port hat aktuell noch viele Probleme und wirkt absolut unfertig. Ein Early Access Release wäre hier deutlich angebrachter gewesen.

Erst die Technik: In einigen Szenen kann sich das große weite Ödland in Rust durchaus sehen lassen. Gestört wird das ganze Bild aber von einigen visuellen Glitches sowie Clipping-Fehlern. Dazu kommt die wirklich schlechte Performance.

Auf der Xbox Series X(!) kämpft das Spiel oft mit der Framerate und in vielen Situationen sogar mit Freezes die einige Sekunden! andauern, dazu kommen noch etliche Audio Bugs, die den insgesamt technisch schlechten Eindruck von Rust abrunden.

Aber auch abgesehen von der Technik hat das Spiel einige Problem. Es gibt einige Bugs beim Crafting, Abbauen, sowie beim Base-Building. Zusammen mit der unintuitiven Menüführung und der generell schwammigen Steuerung, wirkt auch das Gameplay in Rust mehr als unrund.

Das ist aber noch nicht alles. Im Vergleich zur PC Version, hängt die Console Edition einige Updates hinterher und hat somit weniger Features. Vor allem beim Cross-Play mit PC Spielern wird dieser unterschied deutlich. Da der Entwickler die Konsolen Edition als eine komplett andere Version mit anderer Roadmap handhabt, wird sich diese Diskrepanz auch nicht ändern.

Unterm Strich haben wir hier eine in jedem Aspekt unterlegene Version und das zu einem höheren Preis. Es bleibt zu hoffen, dass der Entwickler hier mit Updates am Zustand des Spiels arbeiten wird.

FAZIT

Rust: Console Edition

von am 16.06.2021

Rust kann an an sich echt spaßig sein und durch die Interaktion mit anderen Spielern wirklich einzigartige Momente schaffen. Leider ist der Sprung auf die Konsolen nicht gelungen, technisch, spielerisch sowie vom Umfang ist die Console Edition der PC Version unterlegen und das auch noch zum höheren Preis! In diesem Zustand kann ich die Console Edition von Rust nicht empfehlen.

Grafik: 58
Sound: 60
Gameplay: 51
Spieldesign: 65
Spielspaß: 59
Welt / Atmosphäre: 70

So wertet Krautgaming:
0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)

INFOS ZU RUST: CONSOLE EDITION

Entwickler I Facepunch Studios

Publisher I Facepunch Studios / Double Eleven

Release I 21. Mai 2021

Plattform I PlayStation 4 und Xbox One (auch auf PC)

Review I Auf Xbox Series X gespielt / Spiel von Publisher gestellt

Spielzeit I Unendlich

Preis I 49,99 €

Kommentare

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Torsten 11. August 2021 um 10:35 11.08.2021 - 10:35

Die Konsolen-Edition sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Ich verfolge schon seit vielen Monaten einen Let’s Player von Rust und die Videos sind wirklich sehr unterhaltsam. Vielleicht werde ich mir dieses Spiel irgendwann auch noch zulegen.
Liebe Grüße
Torsten