Geheimakte 3 [Review]
Mit Geheimakte 3 findet nun auch der letzte Teil der Point and Click Abenteuerreihe ihren Weg auf die Nintendo Switch. In dieser Review schauen wir, wie sich das Spiel von 2012 auf der Switch spielt und ob Point and Click Fans hier zuschlagen sollen.
Geheimakte 3 macht mit der Geschichte direkt da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Nina und Max sind nun verlobt und stehen kurz vor ihrer Trauung und den Flitterwochen in Australien. Doch dazu soll es nicht kommen.
Einmal um die Welt
Eines Morgens stürmt nämlich ein angebliches SEK Team unsere Wohnung und nimmt unseren Verlobten Max wegen dem Verdacht auf die Mitgliedschaft in einer Terror-Organisation fest. Das alles kommt uns höchst verdächtig vor und so beginnt unsere Reise, um dieses Rätsel aufzulösen.
Typisch für die Serie kommen wir dabei an die verschiedensten Orte rund um den Globus und decken dabei einige Verschwörungstheorien auf.
Dazu kommen Ninas Träume, in denen wir uns des öfteren sogar in ganz anderen Zeitaltern befinden. Zum Beispiel sind wir gleich im Intro zweitausend Jahre in der Vergangenheit, im alten Alexandria. All das sorgt dafür, dass wir stets neue Szenen erleben und das Spiel immer wieder frischen Wind in die Segel bläst.
Dennoch muss ich sagen, dass die Story mich nicht ganz gepackt hat. Egal welche großen Ereignisse gerade passieren, irgendwie schienen die Charaktere immer recht unbeeindruckt von den Geschehnissen zu sein. Nina brachte mit ihrem Humor zwar etwas Leichtigkeit mit rein, aber ein paar mehr Emotionen wären auf jeden Fall toll gewesen.
Das ganze mag man vielleicht auf das Alter des Spiels schieben können, aber das erste Deponia erschien auch 2012 und hatte nicht das Problem emotionaler Sterilität.
Klassische Kost
Das Gameplay von Geheimakte 3 ist sehr klassisches Point & Click. Durch die Szenen laufen, Objekte untersuchen, aufsammeln oder mit diesen interagieren. Gegenstände im Inventar anwenden oder kombinieren und dabei eben die Rätsel lösen.
Auch wenn wir innerhalb der Geschichte mal den Charakter wechseln, bleibt das Gameplay immer größtenteils gleich. Ein wenig mehr Abwechslung wäre zwar nicht schlecht gewesen aber der Gameplay-Loop funktionierte dennoch gut und hat Spaß gemacht.
Die Rätsel haben größtenteils alle gut funktioniert und ich, als absoluter Noob in solchen Spielen, musste bei einigen Sachen auch etwas grübeln. Zu schwer wurde es aber nie. Einzig die Rätsel in den Traumleveln wirkten teilweise wirklich sehr um diverse Ecken erdacht und skurril.
Die Steuerung funktionierte auf der Switch mit dem Controller bzw. den Joc-Cons, in Kombination mit dem Touchscreen, ohne Probleme.
Grafik und Sound
Grafisch sieht das Spiel absolut identisch zur PC Version von 2012 aus. Während des Spielens ist mir das aber nicht wirklich negativ aufgefallen. Für ein Spiel dieser Art und für die Switch, ist die Grafik absolut in Ordnung und man kann ihr eine stilistische Ästhetik nicht absprechen. Die Animationen wirken dagegen schon etwas altbacken. Aber auch das ist nicht wirklich großartig störend.
Obwohl wir hier ein deutsches Spiel haben finde ich die Synchro nicht ganz gelungen, wie schon oben beschrieben, wirken alle von den Ereignissen im Spiel etwas unbeeindruckt was eben auch auf die Synchro zurückzuführen ist. Diese fällt insgesamt viel zu trocken und keineswegs zeitgemäß aus. Hier blieb ordentlich Potential auf der Strecke, den Spieler wirklich mitzureißen.
In Sachen Spielsound, Effekte und Soundtrack gibt es nichts zu bemängeln, aber auch keine nennenswerten Highlights, die man betonen müsste.
Insgesamt hat der Zahn der Zeit an der damaligen Umsetzung etwas mehr genagt, als es dem geneigten Genre-Fan vielleicht lieb ist. Trotzdem bleibt Geheimakte 3 auf einem konstanten Niveau, das auch heute noch gut unterhalten kann, selbst wenn sich hier die Maßstäbe verschoben haben.
FAZIT
Es gibt auf der Switch auf jeden Fall deutlich bessere Point & Click Adventures. Fans von solchen Spielen, die Konsorten wie Deponia und Day of the Tentacle bereits abgeschlossen haben und neues Futter suchen, können bei Geheimakte 3 und allgemein bei der ganzen Reihe dennoch zuschlagen. Man erlebt hier eine coole Reise über den gesamten Globus und durch verschiedene Zeitalter mit solidem Gameplay… und… einer leider etwas schwächelnden Story (zumindest bei Teil 3)
Grafik: 75
Sound: 70
Gameplay: 76
Spieldesign/ Spielwelt: 72
Spielspaß: 75
So wertet Krautgaming:
0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)
Infos zu Geheimakte 3
Entwickler – Animation Arts
Publisher – Koch Media
Release – 03. September 2020 (Switch) / 31. August 2012 (PC)
Plattform – Switch, PC, Android, IOS
Review – Auf Nintendo Switch / Spiel von Koch Media gestellt
Spielzeit – ca 8 Stunden
Preis – 14,99 € (zum Release)