Bee Simulator [REVIEW] – Das Summen der Bienen…

Bee Simulator [REVIEW] – Das Summen der Bienen…

von am 01.12.2019 - 23:47
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Da ist er nun also. Der BEE SIMULATOR. Simulationen gibt es ja nahezu für alles und spätestens nach dem legendär verrückten Goat Simulator wissen wir auch, dass auch absurden Ideen kaum eine Grenze gesetzt wird. Und was habe ich gelacht, als BIG BEN zur Gamescom auch Einladungen zum sogenannten BEE SIMULATOR gemacht haben. Das erste Fazit unseres Redakteurs Simon hat mich anschließend allerdings verwundert und überrascht. So war es also ziemlich naheliegend, dass wir einen Test zum Spiel nicht auslassen wollten…

Das große Summen

Unser Simon hat sich bereits auf der Gamescom 2019 dem Titel angenommen. Er beschrieb das Spiel als „vielleicht nicht das beste Spiel der Messe, aber eines der wichtigsten“. Nun gut. Spiele mit einem pädagogischen Mehrwert auf den Markt zu bringen ist jetzt nicht zwingend etwas neuartiges. Besonders Nintendo und diverse ihrer 3DS-Lernspiele zeigten oftmals wie sinnvoll Gaming auch zur Förderung der Entwicklung sein können. 

Der Bee Simulator ist aber keineswegs ein Logikspiel oder in irgendeiner Weise mit anderen Lernprogrammen vergleichbar. Schon das Intro ist bewegend und zeigt auf, was das weitere Spiel zu bieten hat. Der pädagogische Mehrwert entsteht nämlich stark durch Emotionalität, die mit intelligenter und trotzdem spielerischer Art versucht ein Verständnis für unsere Umwelt und die kleinen Brummer zu wecken.  Das Spiel bleibt dabei gleichermaßen für die jüngere und auch die ältere Generation interessant. Denn was das Entwicklerteam um den Bee Simulator hier geschafft hat, ist eine erstaunliche Kombination aus beflügelndem Gameplay, unterhaltsamer Geschichte und einer angemessenen Portion Humor.

Doch fangen wir am Anfang an…

Jeder mag Beescuit

Wir kommen, fast wie im Zeichentrick-Klassiker Biene Maja, frisch auf die Welt. Benennen durften wir unsere Biene selbstverständlich auch, allerdings gefiel der Standardname ‚Beescuit‘ einfach so sehr, dass eine andere Wahl gar nicht mehr in Frage kam.  Bereits sehr schnell werden wir der Bienenkönigin vorgestellt.  Von ihr erhalten wir auch unsere Aufgabe. Und so werden wir zur klassischen Sammlerin ernannt. Natürlich bleibt auch hier eine grundlegende Einführung in die Steuerung nicht aus und diese ist zum Glück recht einfach gehalten. Einzig die Sensibilität der Rundumsicht musste ich ein wenig runter schrauben, da die Grundeinstellung schon sehr hektisch wirkt, besonders wenn man im Flug das Tempo erhöht. 

Das merkte ich speziell an den ersten Flug-Übungen, bei denen auch zeitgleich der Unterschied zwischen den verschiedenen Blumen-Farben erklärt wurde. Die Farben stehen nämlich für unterschiedliche Qualitäten und zugleich Seltenheitsstufen. Um diese zu erkennen, können wir aus der Verfolgeransicht, in eine Bienensicht wechseln, die ein wenig an den Detective-Mode aus den Batman Games erinnert. 

Wie man Pollen sammelt und diese letztlich auch im Bienenstock wieder abliefert, ist schnell gelernt und hat letztlich wenig von einer klassischen Simulation. Das ist dem Umstand geschuldet, dass der BEE SIMULATOR versucht einem breit gefächerten Publikum gerecht zu werden und in meinen Augen schafft es das Spiel auch mit Bravour. 

Durch das Sammeln der Pollen und deren Abgabe im Bienenstock, erhaltet ihr Wissenspunkte, die auf unterschiedliche Art ausgegeben werden können. Ihr könnt die Biene in eine andersfarbige Haut schlüpfen lassen oder unterschiedliche Hüte und Helme aufsetzen. Besonders interessant  wird es aber eher mit den freischaltbaren Tier- und Insektenarten die ihr im weitläufigen Park entdecken könnt. Im Bienenstock gibt es nämlich zusätzlich einen Trophäenraum, in welchem ihr eure entdeckten Tiere als goldene Statuen freischaltet und zusätzlich die Seiten eines Tierlexikon mit den Punkten erweitern könnt. 

Pädagogisch wertvoll

Ich habe das Spiel, so wie ich es auch empfehlen würde, im Beisein meiner Kinder gespielt, die das Geschehen mit sehr viel Spannung verfolgten und (wie erhofft) begonnen haben, Fragen zu ihren Beobachtungen zu stellen. Dadurch dass der BEE SIMULATOR eine richtige Geschichte erzählt, bei der unsere Biene auch mit anderen Bienen und Insekten interagiert, fühlt sich alles irgendwie nach einer Episode von Löwenzahn oder Die Sendung mit der Maus an. Spielerisch erleben wir eine wirklich liebevoll dargestellte Geschichte, die den ganzen Bienenstock und dessen Fortbestehen behandelt. Abwechslung kommt durch die zusätzlichen Nebenaufgaben auch auf.

Ihr fliegt Rennen gegen andere Bienen, kämpft gegen Wespen (hierzu komme ich gleich nochmal), sammelt bestimmte Pollensorten und tanzt mit anderen Bienen um ihnen so den Weg nach Hause zu zeigen. Die Kämpfe werden über ein Reaktionsspiel abgehandelt, bei denen ihr eigentlich nur 2 Tasten im richtigen Moment drücken müsst, um dann im Nachgang zu sehen wie sich die Kontrahenten gegenseitig anboxen. Alles absolut harmlos und kinderfreundlich inszeniert.

Man muss schon eingestehen, dass die Zielgruppe des BEE SIMULATOR auf jeden Fall etwas jünger im Alter angesetzt ist. Dennoch hat das Siel ausreichend Charme um auch ältere Spieler zu erfreuen. Hinzu kommt der nette Humor, welcher immer wieder lustige Anspielungen auf Film und Fernsehen liefert. Darunter auch Machwerke wie Game of thrones und Der Herr der Ringe. 

Die absolute Krönung ist allerdings der herausragende Soundtrack von Mikolai Stroinski. der ebenfalls an den Soundtracks von The Witcher 3 und den dazugehörigen DLCs gearbeitet hat. Die Musik ist verspielt, verträumt, gefühlvoll und tatsächlich eines der schönsten Machwerke des letzten Jahres. Hinzu kommt die sympathische (wenn auch nicht perfekte) Synchronisation. 

Es ist tatsächlich so, dass ein Kritikpunkt vielmehr die Dauer der eigentlichen Kampagne ist. Denn diese lässt sich, sofern man sich nicht von Nebenaufgaben großartig ablenken lässt, innerhalb von 3-4 Stunden absolvieren. Zwar kann man im Anschluss weiter alle Nebenaufgaben absolvieren, aber so komisch das auch klingt… das Vergnügen am BEE Simulator war zu schön und ein so schnelles Ende der Hauptgeschichte war doch etwas schade. 

Auch hätte die Umgebung noch etwas interaktiver gestaltet werden können und grafisch wäre vielleicht auch etwas mehr drin gewesen. 

Dafür kann man aber auch im Nachgang das Spiel sogar im Splitscreen kooperativ spielen. Daraus kann sich ein summsiger Spaß für die ganze Familie ergeben, der nicht nur herzerwärmend präsentiert wurde, sondern zeitgleich sensibilisiert und mit interessanten Informationen auch einen lehrreichen, pädagogischen Auftrag erfüllt. Alles mit dem nötigen Feingefühl transportiert. 

Selbst in den Lade Bildschirmen kann man noch etwas lernen.

Fazit

Bee Simulator

von am 01.12.2019

Der Bee Simulator schafft es doch tatsächlich ein lohnenswerter Titel für kleine und große Spieler zu sein. Unterhaltsames Gameplay, eine liebevoll erzählte Geschichte, der extrem schöne Soundtrack und der pädagogische Mehrwert (altersunabhängig), machen das Spiel eigentlich zu einem Pflichttitel.  Und so muss ich mich dem Gamescom-Eindruck meines Kollegen Simon zu 100% anschließen: Der Bee Simulator ist vielleicht nicht das beste Spiel des Jahres 2019, aber definitiv eines der wichtigsten!!!  Ein Spiel mit sehr viel Herz, Verstand und einer sehr wichtigen Botschaft. 

Grafik: 77
Sound: 97
Gameplay: 84
Spieldesign/ Spielwelt: 85
Spielspaß/ Atmosphäre: 95

So wertet Krautgaming:
0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)

Weitere Informationen zum Spiel findet ihr auch auf der offiziellen Homepage zum Spiel: BEE SIMULATOR HOMEPAGE

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

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