Torchlight II – Die Jagd nach dem (Loot) Alchemisten [REVIEW]

Torchlight II – Die Jagd nach dem (Loot) Alchemisten [REVIEW]

von am 26.09.2019 - 20:32

7 Jahre nach dem Release auf dem PC, erblickt das Action-RPG Torchlight II nun auch auf den heimischen Konsolen das Licht der Welt. Da es den damaligen Entwickler Runic Games nicht mehr gibt, wurde die Portierung von Perfect World Entertainment und Panic Button durchgeführt. Wir schauen nun, ob die Portierung geglückt ist und ob Torchlight II auch 2019 noch Spaß macht…

DER BÖSE ALCHEMIST

Die Vernichtung von Odrak im ersten Teil hatte schwerwiegende Konsequenzen, sein mächtiges Herz hat den Alchemisten (Charakterklasse aus Torchlight I) verdorben und ihn auf die Seite des Bösen gezogen. Der Alchemist, der dadurch enorm an Macht gewonnen hat, will nun die Welt aus dem Gleichgewicht bringen und sie zerstören. Es liegt nun an uns den Alchemisten aufzuhalten und dazu müssen wir ihn durch verschiedene Gebiete (Steppen, Wüste, unheimliche Wälder etc.) jagen und zur Strecke bringen.

Erzählt wird die Geschichte in der Questbeschreibung (mit Sprachausgabe) und bei wichtigen Momenten mit leicht animierten Bildern im Zeichentrickstil. Die Inszenierung ist somit auf einem absoluten Minimum, für das recht kleine Budget der Entwickler im Jahre 2012, kann man das aber durchaus verzeihen.

Die Geschichte an sich, selbst wenn wir von der Inszenierung absehen, ist ziemlich schwach. Es baut sich zu keinem Zeitpunkt wirklich Spannung auf und aus der Jagd nach dem verdorbenen Alchemisten, die über das Schicksal der Welt entscheidet, ist unterm Strich leider nur ein Hinterherlaufen eines gesichtslosen Bösen geworden.

MEINE BULLDOGGE UND ICH

Ganz klassisch dürfen wir uns zu Beginn des Spiels unsere Charakterklasse aussuchen. Zur Auswahl stehen Berserker, Glutsteinmagier, Ingenieur und Vagant. Dabei kommt jede Klasse eigenen Fähigkeiten und einem einzigartigen Kampfstil daher. Ist die Klasse gewählt, dürfen wir uns noch einen tierischen Begleiter aussuchen, dieser wird uns im Kampf unterstützten und kann außerdem in die Stadt geschickt werden, um unseren Krempel zu verkaufen. Ich habe mich für einen Glutsteinmagier mit treuer Bulldogge entschieden.

Unser Charakter kann mit beiden Händen Waffen tragen. Dabei kann die große Auswahl an lootbaren ein- und zweihändigen Waffen gut auf den eigenen Kampfstil angepasst werden und lädt zum Experimentieren ein. Dann sind da noch die im Kampf enorm wichtigen Zauber, die wir auf bis zu 5 Tasten legen können.

Durch Level-Ups können wir Zauber erlernen und Verbessern, diese sind in Feuer, Eis und Elektrizität unterteilt. Auch hier bieten sich vielfältige Möglichkeit die Zauber an seinem Kampfstil anzupassen.

 

Allgemein macht der Kampf im Spiel extrem Laune, die Steuerung mit dem Controller funktioniert sehr gut, es spielt sich alles flüssig und wird in den richtigen Momenten auch etwas fordernd. Durch die je nach Region verschiedenen Gegnertypen und die große Auswahl an Waffen und Zaubern wird es nie langweilig.

LOOT OHNE ENDE

Neben den Waffen gibt es auch noch eine riesige Auswahl an lootbaren Ausrüstungsgegenständen wie Hosen, Schuhe, Brustpanzer, Hauben, Ringe und mehr. Alle kommen mit zusätzlichen Rüstungspunkten und je nach Seltenheitsgrad auch mit eigenen Effekten daher. Falls das noch nicht reicht, kann man auch noch Ausrüstung für sein Begleittier finden.

Von all dem droppen die Gegner auch nicht wenig, nach einem 15 Minuten Dunegon kann man gut und gerne ein paar Minuten für den Ausrüstungsbildschirm einplanen. das liegt zwar auch an dem etwas umständlichen User Interface, aber die Gegner droppen schon wirklich enorm viel.

 

EINE WELT ZUM ERKUNDEN

Dungeons sind in Torchlight II fast immer mit Nebenquests verbunden, meist steht irgendjemand vor dem Eingang und bittet darum, das ihr für ihn etwas holt. Das ist jetzt erzählerisch keine Meisterleistung, aber die Dungeons machen zum Glück auch so genug Spaß. Das liegt zu einem am guten Leveldesign, das Erkunden belohnt und an den spaßigen Bosskämpfen.

Wenn man nicht gerade unter der Erde lungert, kann man die wirklich gut designeten Oberwelten erkunden, diese sind teilweise wirklich weitläufig und warten mit geheimen Pfaden auf, wo es dann auch besonderen Loot gibt.

Die Welt von Torchlight II hat mir gut gefallen, sie bietet Atmosphäre, ein schönes Design und das Erkunden dieser hat mir wirklich Spaß gemacht. Einzig die miesen Geschichten haben der Welt ein bisschen Stimmung genommen.

SOLIDE TECHNIK

Das Torchlight II schon 7 Jahre auf dem Buckel hat, sieht man dem Spiel kaum an. Der Comic Grafikstil ist ziemlich gut gealtert und meiner Meinung nach sehr passend. Die schönen Effekte runden das ganze gut ab und sorgen für ein stimmiges Paket in Sachen Grafik.

Die Performance auf der PS4 Pro ist zum größten teil stabil, einzig in hektischen Momenten mit vielen Gegnern, geht die Framerate etwas in die Knie, wird dabei aber nie unspielbar. Die Soundeffekte machen ihren Job, sind aber nichts wirklich Herausragendes. Die Musik allerdings, auch wenn sie sich öfter wiederholt, hat mir sehr gut gefallen und trägt enorm zur Atmosphäre bei..

FAZIT:

Torchlight II

von am 26.09.2019

Obwohl die Hauptstory zum Vergessen ist, hatte ich viel Freude mit Torchlight II. Das liegt vor allem an dem sehr spaßigen Gameplay, das durch die verschiedenen Waffen und deren Kampfstile immer Frisch bleibt und an den gut designten Dungeons und Oberwelten, die zum Erkunden einladen. Wären die Geschichten nicht so flach, hätte ich mich sicher mehr in der Welt verlieren können. Dennoch ist Torchlight II ein tolles Action-RPG von 2012, das sich auch heute noch sehr gut spielen lässt. Für Fans von Diablo III und ähnlichem definitiv einen Blick wert.

Grafik: 82
Sound: 80
Gameplay: 85
Spieldesign/ Spielwelt: 83
Spielspaß/ Atmosphäre: 85

So wertet Krautgaming:
0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)

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