Wie jedes Jahr auf der gamescom haben auch wir uns wieder zu Sony begeben, um einen Blick auf das kommende Line Up des japanischen Konzerns zu werfen. Als erstes durften wir dabei Uncharted 4 sehen, das bisher nur Action over the Top geboten hat.
Ich muss sagen: Die E3-Demo von Uncharted 4 hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen. Klar, die Action war toll inszeniert, die Verfolgungsjagd spannend gestaltet und auch von der Grafikpower gesehen war sie allen Zweifeln erhaben. Doch fehlten mir ruhigere Momente, die auch nicht in der erweiterten Fassung der E3-Demo zu sehen waren, die nach der Messe in LA auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
So hoffte ich eigentlich genau solche Momente nun auf der gamescom präsentiert zu bekommen, doch leider wurde der Presse die exakt gleiche Demo gezeigt, wie sie nun seit Wochen schon online zu finden ist. Die selbe Verfolgungsjagd, der selbe Level. Zumindest wurde jene Sequenz live eingespielt, anstatt einfach ein Video zu zeigen. So bekamen wir zumindest andere Wege zu sehen, die die Spielerin während der Verfolgungsjagd eingeschlagen hat.
Doch auch wenn wir keine neuen Szenen gezeigt bekamen, so konnte die anschließende Q&A-Runde dieses Defizit zumindest ein wenig ausgleichen, in der die Naughty Dog Entwickler direkt Stellung zu ihrem neuesten Spiel bezogen. So war eine der interessantesten Aussagen, dass es bisher noch keinen genaueren Plan gibt, wie sich Action- und Erkundungsabschnitte abwechseln sollen. Das finale Pacing steht noch nicht fest, was aber auch dem noch sehr frühen Entwicklungsstand zu schulden sei.
Stutzig macht diesbezüglich auch der Kommentar, dass allein für die gezeigt Demo sehr viele Arbeitsstunden aufgewandt wurden. Wenn wir dies in den Kontext der jüngsten grafischen Enttäuschungen wie Watch Dogs oder The Witcher 3 legen, die beide in Demos brillant aussahen, das finale Produkt aber nicht alles davon einlöste, so könnte auch Uncharted 4 in die Riege dieser Spiele eintreten. Was schäde wäre, denn grafisch wusste die Demo zu überzeugen, sogar in einem Grafikstil, der auch Farben neben Braun und Grau kennt.
Geschichtlich wird Uncharted 4 Fokus auf den Familienhintergrund von Nathan Drake legen, der bisher nicht klar ausgewiesen war und mit dem Auftauchen seines als eigentlich verstorben gegoltenen Bruders neue Fragen aufwirft. Dabei wird das Spiel aber auch das „End of this chapter in Nathan Drakes life“ zeigen, was wiederum alles und nichts bedeuten kann.
Alles in Allem wusste die Demo nicht wirklich zu überzeugen. More of the same von schon bekanntem Material haut halt niemanden vom Hocker, auch wenn es in seiner Inszenierung als Action-Blockbuster grandios funktioniert. Mehr Einblick in das Spiel gab die Q&A-Session, die einige interessante Aspekte zu Tage brachte, doch wirklich viel wissen wir immer noch nicht vom Titel. Von daher wird Uncharted 4 bis zum Release 2016 natürlich weiterhin auf unserem Radar bleiben. Wer weiß, vielleicht schaffen es bis dahin ja übernatürliche Elemente ins Spiel, die Naughty Dog nicht explizit verneinte.
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