Kickstarter-Erfolg „Expeditions: Conquistador“ unter der Lupe und im Gespräch
Mittlerweile hat sich Kickstarter als wahre finanzielle Gloldgrube für Videospiele etabliert. Immer wieder werden vielversprechende Projekte von Fans mit einem kleinen bis größeren Geldbetrag finanziert. Doch kommt es hin und wieder vor, dass ein Spiel nicht die nötige Geldmenge zum Ablaufdatum zusammenbekommt. Davon ist jedoch Expeditions: Conquistador nicht betroffen! Das einsmal für das Windows Phone 7 erschienene Spiel hat den Sprung auf den Computer geschafft und auch wir haben uns den Strategietitel einmal genauer angeschaut.
Expeditions: Conquistator ist eine einzige Reminiszenz an die vergangenen Tage des Strategie-Genres. Anstatt auf dauerhaft um sich ballernde Aliens oder wild gewordene Ork-Horden zu setzen hat sich der dänische Entwickler Logic Artists auf alte Werte besonnen und ein Spiel ganz im Stile von Heroes of Might & Magic und Age of Wonders kreiert. Innerhalb der Geschichte übernimmt man die Kontrolle einer spanischen Galeere und deren Besatzung. Jeder der einzelnen Charaktere ist etwas besonders und verfügt daher über ganz spezielle Eigenschaften. Der Spieler selbst wird von dem Schiffskapitän repräsentiert. Mit diesem Avatar erkundet man die verschiedenen Landschaften, spricht mit anderen Figuren und nimmt Aufträge an oder streicht für erfüllte Missionen Erfahrungspunkte und natürlich das heiß begehrte Gold ein.
Das Kernelement von Expeditions: Conquistator ist jedoch das Kampfsystem, welches eindeutig an die zuvor genannten Spiele erinnert. Auf einem Hexfeld bewegt man bis zu 6 verschiedene Einheiten durch die Gegend, die natürlich entsprechend ihrer Klasse über verschiedene Fähigkeiten verfügen. Zum Beispiel ist es immer sehr nützlich ein bis zwei Doktoren in seiner Truppe zu haben. Wird nämlich ein Krieger während des Kampfes verletzt, ist der Doktor sofort zur Stelle, um diesen etwas Medizin in Form von frischen Lebenspunkten zukommen zu lassen.
Der Geschwindigkeitsfluss während der Kämpfe oder allgemein innerhalb des Spiels kann man getrost als gemächlich beschreiben. Jedoch verliert Expeditions: Conquistador hierbei in keinem Moment seinen Reiz. Natürlich ist man als Spieler gezwungen viel zu lesen, doch lernt man hierbei viel über die einzelnen Charaktere und bekommt so auch einen kleinen Einblick in die historischen Geschehnisse während der spanischen Inquisition. Natürlich handelt es sich hierbei nicht um eine genau Wiedergabe historischer Ereignisse, dennoch wirkt das gesamte Setting echt und lebensnahe.
Um noch ein wenig mehr über die Hintergründe des Spiels und vor allem der Entwicklung zu erfahren, haben wir uns einen der Designer geschnappt und ihm zu einem Interview „gezwungen“. Unser Gesprächspartner war Jonas Waever:
Florian: Hallo Jonas. Zunächst, bevor wir ein wenig über das Spiel sprechen, kannst du uns verraten ob der Titel schon veröffentlicht wurde?
Jonas: Ja klar, also bislang ist das Spiel noch nicht veröffentlicht worden. Wie du vielleicht weist, haben wir zwei Kampagnen, von denen wir die Erste komplett fertiggestellt haben. Derzeit kümmern wir uns noch komplett um die zweite Kampagne, die aber schon bald fertiggestellt ist.
Florian: Okay! Aber bevor ihr euch eigentlich dazu entschieden habt das Spiel überhaupt für den PC zu veröffentlichen, ist das Spiel schon für Windows Phone 7 erschienen. Wieso eigentlich das und plant ihr noch eine Veröffentlichung für andere Systeme?
Jonas: Ursprünglich hatten wir geplant, das Spiel direkt für den PC zu veröffentlichen. Doch sind einige Dinge dazwischen gekommen und so entschieden wir uns das Spiel auf Windows Phone 7 rauszubringen. Wie du möglicherweise gesehen hast haben wir einige gute Rezensionen dafür erhalten doch wollten wir das Spiel endlich auch für den PC rausbringen. Hierbei hat uns Kickstarter endlich die Möglichkeit geboten.
Florian: Also kommt eine iOS-Umsetzung nicht infrage?
Jonas: Nein. Aktuell sind wir komplett mit der PC-Umsetzung beschäftigt. Auch für die Zukunft haben wir keine Pläne, eine iOS-Version zu veröffentlichen.
Florian: Das Spiel selbst ist ja ein Strategiespiel, welches mit einigen Rollenspielelementen versehen wurde. Warum habt ihr euch eigentlich für diese Art von Spiel entschieden?
Jonas: Wir wollten im Grunde ein Rollenspiel machen und haben uns dann für das sehr exotische Entdecker-Setting der Spanier entschieden. Daher ist es sehr logisch, sich für das Strategiegenre zu entscheiden. Man muss viel managen, viele Einheiten kontrollieren, Nahrungsmittel und so weiter.
Florian: Hierbei ist es ja klar, dass man unweigerlich mit verschiedenen Parteien in den Kampf ziehen muss. Diese sind ähnlich den Kämpfen von Heroes of Might & Magic gestaltet. Kann es wirklich passieren, dass die eigenen Spielfiguren tatsächlich sterben können?
Jonas: Das wäre eine Möglichkeit für einen sogenannten Iron-Man-Modus. Aber an sich wird keine der Spielfiguren wirklich sterben können. Jedoch fällt die Lebenspunkte anzeige unter 0 ist diese Figur für den restlichen Kampf außer Gefecht.
Florian: Das hört sich sehr interessant an. Wenn ich dich auch fragen würde, was dein Lieblingspart innerhalb des Spiels ist, was würdest du dann wählen?
Jonas: Tatsächlich würde ich mich für das Kampfsystem entscheiden. Es bietet dem Spieler die Möglichkeit sehr stark in das Setting abzutauchen und es fühlt sich wertig an. Man merkt, dass da viel Liebe und Handarbeit drinn steckt.
Florian: Wenn du noch etwas unseren Lesern über das Spiel mitteilen möchtest, was wäre das?
Jonas: Haha. Dass sie das Spiel kaufen sollten (lacht). Nein, Spieler sollen das Spiel kaufen, wenn es ihnen gefällt. Wir sind sehr stolz auf das was wir geschaffen haben. Wir werden später, nach der Veröffentlichung auch eine Demo zu Verfügung stellen, damit sich interessierte Spieler ein Bild von dem Titel machen können.
Florian: Okay, vielen Dank für deine Zeit.
Jonas: Gerne.