Wheels of Destruction reviewed – Die fahrende Schrottpresse im Test

Wheels of Destruction reviewed – Die fahrende Schrottpresse im Test

von am 04.04.2012 - 13:34

Es ist Sonntag. Wir fahren mit unserem Familienauto frisch und fröhlich durchs Grüne, als plötzlich vor uns ein feindlicher blauer Wagen auftaucht und uns mit seiner auf dem Dach montierten Gatlinggun unter Beschuss nimmt. Blitzschnell aktiviere ich ebenfalls meine Onbord-Raketen und jage den Schweinehund dahin zurück, wo er hergekommen ist. Was sich vielleicht wie der trashigste B-Movie-Streifen überhaupt anhört, ist in Wirklichkeit der Ablauf einer Runde von Wheels of Destruction, einem neuen „Rennspiel“, in dem sich die Spieler mit bewaffneten Fahrzeugen gegenseitig an die Gurgel gehen.

Offenbar sind die Leute bei Gelid Games große Fans von „Death Race“ mit Jason Statham oder Remedys Death Rally, denn man merkt schon wenige Minuten nach dem Start des Spiels, woher sich die Entwickler ihre Ideen für das Spiel geholt haben. Während sich jedoch der Film oder Remedys Spiel darum bemühen, eine – wenn auch sehr flache – Story zu erzählen, verzichtet Wheels of Destruction gänzlich darauf und konzentriert sich im Wesentlichen nur auf eine Sache: FAHREN UND BALLERN.

Und eben genau das ist es, was das Rennspiel ausmacht! Hier muss man keine Bestzeiten fahren, sondern so viel Chaos und Zerstörung anrichten wie möglich. Zu Beginn hat man die Möglichkeit, sich zwischen verschiedenen Spielmodi und anderen Auswahlmöglichkeiten zu entscheiden. Darf es ein ‚Deathmatch‘ sein oder gar eine Runde ‚Capture the Flag? ‚ Wheels of Destruction bietet die gängigsten Mehrspielermodi, die auch ein Battlefield 3 oder Call of Duty zu bieten hat. Natürlich darf dabei das obligatorische Klassensystem nicht fehlen.

Ab geht die wilde Hatz!
Hat man sich nun für eine von fünf verschiedenen Karten oder Rennschauplätzen entschieden, hängt es vom Spieler ab, welche Klasse er denn nun zu Felde führen möchte. Der Soldier Wagen zum Beispiel bietet die optimal ausgewogene Einsteigerklasse. Wer jedoch gerne auf Nummer sicher gehen möchte, entscheidet sich für die Klasse Heavy. Diese ist ein etwas großgeratener und dick gepanzerter Truck, der mehr einstecken kann als alle anderen Fahrzeuge im Spiel. Jedoch gehen dabei Geschwindigkeitspunkte zugunsten der starken Verteidigung drauf. Und mit eben einem von fünf Boliden brettert man über die leider teilweise viel zu großen Maps. Zwar hat man im Offline-Modus die Möglichkeit, zwölf computergesteuerte KI-Gegner auflaufen zu lassen, doch sind die frei befahrbaren Strecken teilweise derart riesig, dass es mal gut und gerne zwei bis drei Minuten dauern kann, ehe man auf einen feindlichen Fahrer trifft. Zwar wirkt das Spiel dank der verwendeten Unreal Engine optisch gelungen, doch möchte man viel lieber mehr von der Action sehen, als die nicht ganz so abwechslungsreiche Landschaft begutachten zu müssen.

Flucht? Fast unmöglich
Hat man dann ein feindliches Fahrzeug endlich gefunden, taucht schon das nächste Problem auf. Überall auf den Rennstrecken ragen Waffensymbole aus dem Boden, die den eigenen oder den feindlichen Boliden mit Schutzschilden oder neuen Waffen ausstattet. Hat man nun zum Beispiel einen Raketenwerfer eingesammelt und kämpft mit einem Fahrer, der über die gleiche Waffe verfügt, ist fast eine reine Glückssache, wer aus dem Duell als Sieger hervorgeht. Man kann mit der Kamera weder nach oben noch nach unten schauen, sondern ist gezwungen ständig seinem Feind mit dem Fadenkreuz zu folgen und darauf hoffen, dass man diesen trifft. Dumm ist auch, wenn man selbst gerade beschossen wird, gibt es kaum eine Möglichkeit irgendwie auszuweichen. Meist endet das eigene Leben dann in einem riesigen Feuerball, Junge! Auch die gewöhnungsbedürftige Steuerung ist dabei nicht gerade dienlich. So ist es einem nicht möglich, die Kamera um das eigene Auto rotieren zu lassen. Im Ausgleich dafür bietet das Spiel aber verschiedene „Spezialmanöver“ an. Jedoch bringt zum Beispiel die Funktion, das eigene Auto springen zu lassen, überhaupt nichts, wenn der Computergegner den eigenen Wagen von hinten ins Visier genommen hat.

Fazit
Alles in allem wirkt das Spiel noch relativ unfertig, auch wenn großes Potenzial darin steckt. Wenn die Entwickler mit Patches die Spielerzahl erhöhen oder die verschiedenen Karten kleiner machen, wird Wheels of Destruction definitiv eine günstige Option für große Titel wie zum Beispiel Twisted Metal.

Wheels of Destruction

von am 04.04.2012

Eigentlich müsste ich jetzt ein wenig enttäuscht sein, doch hat mir der Titel von Mal zu Mal besser gefallen. Für ein paar schnelle „Ich knall dein Auto mit meinem Auto ab“-Runden lohnt sich der Titel allemal und wird bestimmt noch das eine oder andere Mal von mir gespielt werden.

Kommentare

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