Yoostar 2 reviewed – Das Filmspiel im Test

Yoostar 2 reviewed – Das Filmspiel im Test

von am 26.07.2011 - 16:59

Yoostar 2 ist der Versuch, den Besitzern einer Playstation 3 oder einer Xbox 360 Hollywood ins Wohnzimmer auf die heimische Glotze zu bringen. Wie? Ganz einfach: indem euch das Spiel diverse Szenen aus berühmten Blockbustern nachspielen lässt. Ob das Konzept aufgeht und ihr euch wirklich wie ein echter Filmstar fühlt, erfahrt ihr hier in unserem Test!

Damit ihr jedoch loslegen könnt, müsst ihr im Besitz von Playstation Move oder Kinect sein. Zwingend erforderlich ist bei der Playstation 3 Version das Anschließen des Playstation Eye, immerhin müsst ihr selbst ja die Szenen nachspielen und dabei aufgenommen werden. Den Move-Controller könnt ihr auch anschließen, jedoch lässt sich Yoostar 2 auch prima per normalem Controller steuern. Xbox 360 Besitzer steuern das Spiel ebenfalls per Controller oder eben nur mit Kinect.

Filmparade

Sieht das Spiel anfangs zwar noch nach viel Spaß aus, stellt sich jedoch recht bald schon die gegenteilige Meinung ein. Denn Yoostar 2 ist extrem einfach aufgebaut. Und einfach meinen wir hier nicht unbedingt im positiven Sinn. Denn recht viele verschiedene Möglichkeiten bietet euch das Spiel nicht, insgesamt sind es eigentlich nur drei.

So könnt ihr euch gleich ins schnelle Spiel stürzen, bei dem euch 80 Szenen aus diversen bekannten Hollywoodfilmen zur Verfügung stehen und ihr diese mehr oder weniger originalgetreu nachspielen müsst. Daneben wird euch eine Herausforderungsserie angeboten, die aber im Endeffekt wie das schnelle Spiel ist. Lediglich mit dem Unterschied, dass ihr euch hier sozusagen unter gewissen Voraussetzungen durch Hollywood schauspielern müsst. Dabei stehen euch zu Beginn nur zwei Szenen zur Verfügung, die ihr dann erst ab einer gewissen Punktzahl „bestanden“ habt. Erst dann schalten sich weitere Teile Hollywoods und somit auch weitere Szenen frei, die ihr dann ebenfalls so gut wie möglich meistern müsst. Zu guter Letzt gibt es noch die Möglichkeit, selbst Szenen zu kreieren, wozu euch entweder diverse Alltagshintergründe zur Verfügung stehen oder aber manche Szenen aus Filmen als Hintergrund dienen, wie der Kraken aus Kampf der Titanen.

Und hier, beim Inhalt, ist auch schon der einzig wirklich große Pluspunkt des Spiels zu verzeichnen. Denn Yoostar 2 bietet euch neben den 80 Szenen aus bekannten Filmen, wie Terminator, Matrix, 300 oder Der Pate auch noch hunderte Szenen zum Herunterladen über das Playstation Network oder Xbox Live an. Somit sollte also jeder, der sich das Spiel kauft, einen Film finden, der ihm auch richtig gut gefällt.

Werdet zum Star

Ob ihr eine Herausforderungen meistern wollt oder eine Szene nachspielt, macht keinen Unterschied bei dem, was ihr tun müsst. Habt ihr eine Szene gewählt, bewegt ihr euch erst einmal aus dem Kamerafeld, damit diese den Hintergrund, auf dem man euch später sieht, aufnehmen kann. Ist das geschehen, geht die Szene los. Teilweise könnt ihr euch dabei für eine von zwei Parteien entscheiden, zum Beispiel, ob ihr bei 300 den König Spartas, Leonidas, oder den persischen Botschafter spielen wollt. Daraufhin müsst ihr versuchen, Bewegungen und Text eurer Person so genau wie möglich wiederzugeben. Aber keine Angst, ihr müsst das Skript nicht auswendig können, Text und euer Einsatz werden euch oben am Bildschirm angezeigt.

Doch hier liegt auch schon der Spaß begraben. Denn so lustig das am Anfang auch klingen mag, Szenen aus seinen Lieblingsfilmen nachzuspielen, so langweilig kann das in der Realität sein, wenn man nicht mit hundertprotzentiger Motivation und Spaß dabei ist. Denn ansonsten sitzt oder steht man vor seinem Fernseher, wartet auf die Sprecheinsätze und kommt sich mehr oder weniger extrem albern vor.

Immerhin seht ihr euch selbst nur auf einem Bildschirm, zweitklassig in die Szene eingefügt – man erscheint eigentlich immer mit einem unschönen Rand, der durch Bewegungen entsteht und sozusagen ein „Loch in die Szene reißt“ – und sollt dann eben einfach einen Text nachsprechen und dabei noch möglichst die Bewegungen machen, die auch die Figur im Film macht. Lustig wird das Ganze erst dann, wenn ihr wirklich schon immer einmal Szenen aus euren Lieblingsfilmen nachspielen wolltet oder ihr so extrem lustig und albern drauf seid, dass ihr an wirklich allem Spaß haben könnt.

Für hohe Punktzahlen müsst ihr dabei nicht einmal mit dem größten Elan bei der Sache sein, denn die Bewertung von Yoostar 2 fällt doch teilweise recht seltsam aus. So sitzt ihr teils einfach still da und bekommt eine Auszeichnung für exzellente Bewegungen oder ihr sagt eigentlich gar nichts und bekommt eine negative Bemerkung für einen falschen Einsatz.

Doppelt gemoppelt hält nicht immer besser

Auch macht das Spiel einen großen Fehler. Das Prinzip der Herausforderung wäre eigentlich eine gute Idee gewesen, hätte man sie nicht durch das schnelle Spiel wieder versaut. Denn der Ansporn die Szenen – aus Filmen, die man teilweise noch nicht einmal kennt oder geschweige denn mag – so gut wie möglich nachzuspielen, hält sich stark in Grenzen, wenn man sie doch auch aus reinem Spaß im schnellen Spiel machen kann. Viel klüger wäre es gewesen, die Szenen erst durch die Herausforderungen freizuschalten. Schafft man es aber, etwas Motivation aufzubringen und die Szenen mit ein wenig Elan nachzuspielen, ist es im Normalfall auch kein Problem, die geforderte Punktzahl zu erreichen.

Wirklich Spaß hat man bei Yoostar 2 aber wohl erst dann, wenn man in einer großen, lustigen Partytruppe eigene Szenen vor selbst gewählten Hintergründen spielt und dabei einfach so dermaßen rumalbert und seltsame Sachen macht, dass man im Nachhinein beim Ansehen so richtig schön über sich selbst lachen kann. Ob das aber auch alleine und vor allem nüchtern geht, konnten wir bei unserem Test leider nicht herausfinden. Man kann die selbst gespielten Szenen übrigens auch auf Facebook oder anderweitig online stellen und so wenigstens auch den Freunden etwas zum Lachen liefern.

Fazit

OK, seien wir mal ganz ehrlich, eigentlich gibt es nur drei mehr oder weniger plausible Gründe, aus denen man sich Yoostar 2 kaufen könnte. Erstens: man gehört zu den weltgrößten Filmfans und kann einfach nicht anders, als seine Lieblingsszenen immer und immer wieder zu spielen, wozu dieses Spiel die perfekte Grundlage bildet. Zweitens: man kann es sich nicht leisten, auf eine Schauspielschule zu gehen und will dennoch irgendwann den Durchbruch als laienhafter Schauspieler schaffen. Und – was wohl am wahrscheinlichsten ist – drittens: Man benötigt einfach eine sinnlose Beschäftigung für feucht-fröhliche Saufabende mit den Kumpels. Denn anders lässt sich Yoostar 2 fast nicht ertragen, ohne dass man kopfschüttelnd im Wohnzimmer steht und sich fragt, was das alles eigentlich soll.

Nur etwas für ganz hartgesottene Filmfans oder Leute, die einen gut gemeinten Gag für einen Partyabend ab einer gewissen Promillezahl suchen. Alle anderen sollten lieber die Finger davon lassen und das Geld für etwas anderes sparen.

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