Sonic Generations Review – das neue Igel-Spiel im Test

Sonic Generations Review – das neue Igel-Spiel im Test

von am 21.11.2011 - 21:34

Schnell wie der Wind und cooler als Bill Clinton und Michael Jackson zusammen – Sonic the Hedgehog ist wieder da. Diesmal sogar im Doppelpack mit sich selbst! Doch wie soll das gehen? Nun, SEGA hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um Sonic wieder die Stärke zu verleihen, die er noch zu Zeiten der Mega-Drive-Konsole innehatte. Leider besaßen viele Spiele um und mit dem kleinen Igel nicht wirklich die Qualität, wie noch zu 16-Bit-Zeiten. Ob das Experiment Reboot nun geglückt ist, erfahrt ihr in unserem Test zu Sonic Generations.

Schon seit 20 Jahren rennt, springt und fliegt Sonic durch die Videospiellandschaft wie kein Zweiter. Gestartet auf dem Sega Mega Drive eroberte der Igel die Herzen der Gamer im Sturm, etablierte sich als ernst zu nehmender Konkurrent für Nintendos Super Mario und wurde gleichzeitig zum Aushängeschild des japanischen Publishers und Entwicklers. Doch über die Jahre hinweg gelang es dem Konzern leider nicht, ganz an die Genialität des Erstlings Sonic the Hedgehog anzuknüpfen. Dennoch begeisterten Spiele wie Sonic the Hedgehog 3 & Knuckles und Sonic Adventure Millionen von Spielern. Laut SEGA soll nun das Beste aus allen bisher veröffentlichten Spielen in Sonic Generations vereint sein – geplant ist es, dass nicht nur Fans der ersten Stunde, sondern auch jüngere Spieler damit angesprochen werden. Um dies zu erreichen, entschied SEGA sich dazu, den alten und neuen Sonic miteinander zu verbinden – aus diesem Grund kann jedes Level auf unterschiedliche Art und Weise gespielt werden.

Mit der Veröffentlichung von Sonic Generations feiert SEGA auch den 20. Geburtstag ihres Maskottchens und lässt die vergangenen Jahre Revue passieren. Erschaffen wurde Sonic übrigens von einem Dreiergespann, wobei jedoch der Japaner Yuji Naka allgemein als Vater des Charakters gilt. Zusammen mit Hirokazu Yasuhara und Naoto Oshima zeigte er sich für viele Sonic-Spiele verantwortlich. Mittlerweile arbeitet jedoch keiner von den Dreien mehr für SEGA. Chef des Sonic-Teams ist derzeit Takashi Izuka, der schon seit Sonic the Hedgehog 3 zum Entwickler-Team gehört. Ursprünglich sollte Sonic Dr. Needlemouse heißen, was jedoch zugunsten seines aktuellen Namens wieder verworfen wurde. Früher war es auch undenkbar, dass Sonic jemals auf einer Nintendo-Konsole für Action sorgen könnte, doch nachdem SEGA sich nach dem Aus der Dreamcast aus dem Konsolengeschäft zurückgezogen hatte, dauerte es nicht lange, bis man Sonic auch auf einer Nintendo-Konsole erleben durfte – sein erster Auftritt war Sonic Advance auf dem Gameboy Advance.

Sonic selbst gilt auch als eine Hommage an Bill Clinton und Michael Jackson. So wurde der Style des Igels direkt an den von Michael Jackson angelehnt. Bill Clinton genoss zur Zeit der Entstehung von SEGAs Lieblingsfigur großes Ansehen in Japan, daher entschied Oshima, dass die unbeirrbare Art Clintons in den Charakter mit einfließen soll.

Story
Sonic Generations startet richtig klassisch mit einem alten Sonic, der in bester 2D-Jump-and-Run-Manier durch die Green Hill Zone rasen muss. Dabei ertönt natürlich die originale Melodie der ursprünglichen Green Hill Zone aus Sonic the Hedgehog für das Mega Drive. Hat man das Level bewältigt und einige Punkte einkassiert, tut sich plötzlich der Himmel auf und ein riesiges schwarzes Wesen tritt brüllend in Erscheinung. Doch ehe unser Held auch nur reagieren kann, färbt sich das Bild weiß und wir finden uns auf einer grünen Wiese wieder, auf der die ganzen Freunde von Sonic für ihn eine Überraschungs-Geburtstagsparty geplant haben. Kurz darauf trifft auch die neuere Version des Igels ein und freut sich riesig über die Torte und die zahlreichen Geschenke. Doch plötzlich reißt auch hier der Himmel auf und das unheimliche Wesen saugt alle anwesenden Figuren in die verschiedenen Level des Spiels ein. Dabei werden diese zusätzlich noch in Eis eingefroren und nur Sonic kann sich vor den Klauen der Bestie in Sicherheit bringen. Jetzt liegt es an ihm, seine Freunde zu retten und dem fiesen Viech den Garaus zu machen. Zum Glück ist er nicht alleine – durch die Attacke des unbekannten Wesens hat sich das Raum-Zeit-Kontinuum verschoben und nun kann er sich zusammen mit seinem älteren Ich auf die Suche nach seinen Freunden begeben. Die beiden wurden dabei in eine Art Oberwelt transportiert, in der alles in Weiß getaucht ist. Auch die einzelnen Level scheinen wie Sonics Freunde komplett eingefroren zu sein…

Gameplay
Wieder einmal ist das Motto des Spiels Geschwindigkeit, Geschwindigkeit und nochmals Geschwindigkeit. So rast Sonic mit einem halsbrecherischen Tempo durch die verschiedenen Level und Areale und überwindet ein Hindernis nach dem anderen. Schlüpft man in die Haut des alten Igels, erlebt man das Spiel wie gewohnt aus einer 2D-Side-Scrolling-Perspektive. Dabei flitzt man mit der Figur, was das Zeug hält, jedoch haben die Entwickler auch in den Leveln von Sonic Generations einige Geschwindigkeitsblocker eingebaut. Diese unterbrechen den Spielfluss nicht mehr so unfair wie noch in Sonic the Hedgehog 4: Episode 1. Trotzdem bieten sie oft einen Grund sich zu ärgern und man fragt sich des Öfteren, warum ausgerechnet hier an dieser Stelle ein Objekt stehen muss. Natürlich verfügen die Level auch über verschiedene Sprungpassagen und Unterwasser-Abschnitte, doch leider bremsen diese Sonic teilweise so dermaßen aus, dass ein Großteil des Spielabschnitts zu einer nervigen Jump-&-Run-Einlage verkommt.

Wählt man hingegen den modernen Sonic, rast man in atemberaubender Geschwindigkeit durch das gleiche Level, nur dieses Mal in einer Mischung aus 2D- und 3D-Ebenen. Der Geschwindigkeitseffekt sieht sehr gut aus und teilweise kommt man mit den Augen nicht mehr hinterher. Dennoch kann dies auch zu einer Art Unübersichtlichkeit führen, was oft darin endet, dass Sonic mitten in einen Gegner rennt und so einen Großteil seiner gesammelten Ringe einbüßen muss. Doch auch hierfür bietet das Spiel eine geeignete Lösung: die Viereck-Taste. So verfügt der alte Sonic über die Möglichkeit, per Viereck-Taste sich zu einer Kugel zusammenzurollen, um so noch mehr Speed rauszuholen. Seine neuere Ausgabe hingegen bekommt einen extra Speedboost verpasst. Dabei kann man die Taste so lange gedrückt halten, bis die sich am linken Bildschirmrand befindliche Anzeige leert. Doch keine Bange, alleine das Aufsammeln der überall im Level verteilten goldenen Ringe reicht dafür aus, um die Anzeigeleiste wieder zu füllen. Dieser Speedboost ist auch dazu da, die sich auf dem Weg zum Ziel befindlichen Feinde wegzuschlagen.

Grafik
Grafisch hat sich auch seit dem letzten Abenteuer einiges getan. So sind alle Hintergründe in feinstem 3D modelliert und passen hervorragend zu den Neuinterpretationen der klassischen Level. Da Sonic ja für seine hohe Geschwindigkeit bekannt ist, könnte man glatt meinen, das Spiel beziehungsweise die Grafik muss manchmal hinterherhängen – doch weit gefehlt. So gibt es keinerlei Einbrüche der Framerate und es müssen keine Objekte nachgeladen werden. Bei hoher Geschwindigkeit fällt das auch nicht auf, doch sind einzelne Objekte auch relativ detailarm dargestellt. Manchmal kann es bei ordentlich Tempo jedoch passieren, dass einige Gegner nicht sofort erkannt werden, wenn man mit dem neue Sonic durch die Level rast. Aus diesem Grund rennt man oft blindlings in Feinde hinein und verliert so einen Haufen goldener Ringe. Dieses Problem besteht bei den 2D-Level jedoch nicht.

Sound
Kein Midi-Gedudel mehr, sondern richtig große Orchestral-Musik schallt es aus dem Fernseher, wenn man sich in ein Level von Sonic Generations wagt. So hat sich Entwickler SEGA zwar inhaltlich an den originalen Musiktracks der einzelnen Spiele gehalten, dennoch wurde extra für jedes einzelne Level eine Neuinterpretation eingespielt. Der Sound des 2D-Sonics in der Green Hill Zone klingt demnach mehr nach der klassischen Version des Titellieds, hingegen fungiert dieses in der 3D-Variante nur als Leitfaden für die Musiker. Hier wartet also ein kunterbuntes Remix-Repertoire auf euch. Die Synchronsprecher sind in der von uns getesteten deutschen Version des Spiels durch die Bank weg austauschbar. Sie klingen leider, als würden sie vom Fließband kommen und wirken relativ lustlos.

Boni und andere tolle Überraschungen
Sammelwahn schlägt zurück: In Sonic Generations erhält man für das erfolgreiche Beenden eines Levels eine unterschiedliche Anzahl an Punkten. Diese kann man in einem Souvenir-Shop gegen verschiedene Boni eintauschen. Unter anderem findet man zum Beispiel verschiedene Extraleben im Angebot. Doch der wohl beste Gegenstand, den man als Spieler erwerben kann, ist ein SEGA-Mega-Drive-Gamepad. Dieses kostet genau 7777 Punkte und ermöglicht es dem Spieler, die in der Oberwelt versteckte Mega-Drive-Konsole zu benutzten. Hier befindet sich, abgesehen von Sonic Generations, ein komplettes Sonic the Hedgehog Original-Spiel als Bonus. Ansonsten gibt es natürlich noch zahllose andere Gegenstände, die ihr kaufen, finden oder freischalten könnt.

Fazit
Sonic Generations ist definitiv das beste Sonic-Spiel seit Langem. Grafisch kann das Spiel locker mit anderen aktuellen Titeln mithalten und weiß auch musikalisch zu begeistern. Dennoch ist es nicht perfekt! So nerven erneut einige schlecht platzierte Geschwindigkeitsblocker und die teilweise unübersichtlichen Perspektiven können zu Frustmomenten führen. Dennoch kann man die Mission Reboot-Sonic als Erfolg verbuchen. Man darf also gespannt sein, womit SEGA und Sonic uns in der Zukunft überraschen werden.

Sonic Generations

von am 21.11.2011

Ich persönlich bin begeistert von dem Spiel. Die Farben, die Welt, einfach alles wirkt stimmig und passt in das Universum von Sonic. Nur teilweise hat es mich echt genervt, dass einige Level weniger auf die Geschwindigkeit des Charakters gebaut sind, sondern auch einiges an Plattformgehüpfe beinhalteten. Doch ich muss sagen: Sonic ist definitiv ein tolles Spiel und ich kann es problemlos an alle weiterempfehlen, die bisher nichts mit dem Igel zutun hatten. Ach ja, und an dieser Stelle möchte ich Sonic noch zum Geburtstag gratulieren!

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