Monster Truck Championship [Review]
Mit Monster Truck Championship möchte Entwickler Teyon Studios eine waschechte Monster Truck Simulation bieten. Wir schauen nun wie dieses Unterfangen gelungen ist…
Nachdem man kurz in die Steuerung der monströsen Trucks eingelernt wurde, geht es gleich los. Eigentlich bedarf dies keine Erwähnung, aber der erste Kniff von Monster Truck Championship liegt tatsächlich bereits in der Steuerung.
Dual Stick Steuerung
Gas und Bremsen liegen auf RT und LT. Soweit so unspannend. Interessant wird es beim Lenken. Dies geht nämlich mit beiden Sticks. mit dem linken Stick lenkt man vorne und mit den rechten Stick lenkt man die Hinterachse. Das hatte ich so tatsächlich noch nie bei einem Rennspiel und erforderte einiges an Gewöhnungszeit.
Als ich das dann aber raus hatte, konnte ich mich mit der Fahrphysik des Spiels relativ gut anfreunden. Die Trucks steuern sich etwas schwammig und kippen leicht um, was aber definitiv Absicht ist. Die Federung der Trucks wird nachvollziehbar simuliert und erfordert immer ein bisschen Spiel mit Gas und Bremse um nicht die Kontrolle zu verlieren.
Insgesamt hat mir die Steuerung recht gut gefallen. Eine bessere Controller Vibration wäre allerdings wirklich wünschenswert gewesen und hätte nochmal einiges an Feedback gebracht.
Simple Karriere
Der Hauptmodus des Spiels ist die Karriere. Diese ist relativ simpel aufgebaut. Es gibt 3 Ligen, jeweils mit verschiedenen Veranstaltungen, welche 3 bis 4 Etappen beinhalten. Es gibt Rennen, Drag-Race, Zerstörung und Freestyle.
Die beiden letzteren Kategorien finden relativ klassisch in einer Arena statt. Da gilt es dann Sachen zu zerstören oder mit beeindruckenden Tricks Punkte zu sammeln. Vor allem das Zerstören macht wirklich Laune. Ein detaillierteres Schadenmodell hätte aber sicher noch mehr Spaß reingebracht.
Während die Rennen auch relativer Standard sind, bieten die Drag-Races einen kleinen Kniff. Der Start erfolgt nämlich manuell. Man muss also im richtigen Moment und mit der richtigen Drehzahl starten, um so einen Vorteil gegen seinen Kontrahenten zu haben. Aus diesem Grund haben mir die Drag Races am besten gefallen.
Umso besser man bei den Veranstaltungen abschließt, desto mehr Kohle gibt es zu gewinnen. Diese kann dann in der Garage zum Tunen eingesetzt werden. Das Tuning ist sogar relativ umfangreich. Die Leistung, sowie Optik des eignen Monster Truck, kann angepasst und verbessert werden. Wenn man möchte, kann man sogar Sachen wie „Höhe der Federung“ und „Getriebeübersetzung“ anpassen.
Wenn einem das Geld, welches die Veranstaltungen abwerfen, nicht genug ist, kann man Sponsorenverträge unterschreiben. Diese bieten Herausforderungen, die bei Abschluss etwas mehr Geld bringen.
Viel mehr bietet die Karriere leider nicht. Ein wenig mehr Umfang und Abwechslung , wie z.B. Rennen bei Regen, wäre wirklich super gewesen.
Ein weitere Punkt weswegen bei mir relativ schnell die Luft raus war, ist die KI-Schwierigkeit. Diese hatte ich zu Beginn auf Mittel gestellt. Als ich feststellte das ich der KI so um die Ohren fahre, fand ich heraus, dass die Schwierigkeit nur mit einem kompletten Neustart zu ändern ist. Diese Gameplay-Entscheidung kann ich nicht ganz verstehen.
Kein Karriertyp?
Außerhalb der Karriere gibt es noch „Quick Play“ und den Multiplayer. Im Quick Play kann man seine eigene Veranstaltung zusammenstellen. Runden, Gegner, Schwierigkeit und mehr, können hier beliebig angepasst werden.
Zum Multiplayer kann ich leider nicht viel sagen, da ich insgesamt nur 2 Rennen fahren konnte. Das Matchmaking tut sich bereits jetzt extrem schwer Lobbys zu füllen.
Außerhalb der Karriere gibt es also leider nicht sehr viel zu tun. Ein weiterer Grund warum der etwas magere Umfang, sowie die Abwechslung, etwas weh tun.
Wo sind die Frames
Grafisch ist das Spiel leider nicht besonders schön anzusehen, viele Texturen sind sichtbar unscharf und die Umgebung ist teilweise wirklich undetailiert. Die Monster Truck Modelle sind zwar ganz in Ordnung, aber das war es dann auch schon.
Das größere Problem liegt bei der Framerate. Wenn man im Rennen alle 7 Gegner auf dem Bild hat (was zum Start immer der Fall ist), macht die Framerate einen spürbaren Abgang und dann auch teilweise wirklich das Spielen schwer. Das führte dazu, dass ich wirklich ungerne Rennen gefahren bin. Dafür gibt es leider eine Abwertung. Ich hoffe das Teyon dieses Problem zukünftig mit einem Update beheben wird.
FAZIT
Monster Truck Championship hat mir teilweise wirklich Laune gemacht. Um genau zu sein, wenn ich Drag-Race und Zerstörung spielen konnte. Drumherum lässt das Spiel allerdings zu wünschen übrig. Die Karriere ist flach und es fehlt an Abwechslung. Der Multiplayer ist leider leer. Außerdem ist die Framerate in den Rennen ein wirkliches Ärgernis. Da es im Monster Truck Genre allerdings keine wirkliche Konkurrenz gibt, würde ich bei einem günstigeren Preis für ein bisschen Drag-Race und Zerstörungsspaß nicht komplett vom Spiel abraten.
Grafik: 62
Sound: 65
Gameplay: 74 (Abwertung: -5 Framerate Problem) = 69
Spieldesign/ Spielwelt: 60
Spielspaß: 68
So wertet Krautgaming:
0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)
Infos zu Monster Truck Championship
Entwickler – Teyon
Publisher – Nacon / BigBen Interactive
Release – 15. Oktober 2020
Plattform – PS4, Xbox One, Switch, PC
Review – Auf Xbox One S / Spiel von Nacon gestellt
Spielzeit – 10 Stunden
Preis – 39,99 € (zum Release)