Ein bisschen Lovecraft für zwischendurch gefällig? Als wir über dieses, von einem einzigen Developer entwickeltes, Kleinod gestolpert sind, waren wir direkt vom ersten Trailer an gespannt, was da auf uns zukommt. Ob „Elden-Path of the forgotten“ unsere Erwartungen erfüllen konnte, verraten zwei Redakteur/innen im kleinen Test.
Anjas Meinung: Die Reise beginnt
Nach einem kurzen Prolog finden wir uns in einen kleinen Raum wieder und machen uns kurz mit den Fähigkeiten von Elden vertraut. Dann geht es auch schon los. Vor der Tür finden wir kurzerhand noch eine Axt, die neben Schwert und Speer zu den Hauptwaffen zählt.
Keinen Augenblick nachdem die Axt den Weg in unseren Besitz gefunden hat, müssen wir auch schon unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen. Jede Waffe für sich hat dabei ihre Vor- und Nachteile. Mit dem Schwert ist man in den meisten Fällen zwar gut bedient, durch die verschiedenen Gegner, die die Welt zu bieten hat, greift man immer wieder gern auf den Speer und die Axt zurück.
Begleitet von unserem kleinen gefiederten Freund, erkunden wir im Alleingang die Welt und schnetzeln uns gekonnt den Weg durch die verschiedenen Level. Neben Schlüsseln und Items findet man im Laufe der Story drei Kristalle mit denen hilfreiche Zaubersprüche erlernt werden können.
Damit wird das Kämpfen deutlich erleichtert und man findet sich kurzerhand in viel größeren Gefechten wieder. Nach dem ersten Boss, wird einem schnell klar, dass Eldens neue Fähigkeiten dringend benötigt werden.
Gameplay
Ein Level-System, als auch neue Nahkampfwaffen, sucht man vergebens. Was den Spielspaß aber in keinster Weise mindert. So gilt es sein eigenes taktisches Vorgehen immer wieder zu verfeinern, um mit den immer größer werdenden Gegner-Horden fertig zu werden.
Aber nicht nur die Gegner können einem das Leben schwer machen. Der ständige Mangel an Essen, das dringend für die Lebensregeneration benötigt wird, erfordert ebenfalls etwas Geschick, um nicht ständig das Zeitliche zu segnen.
Einzig und allein die Checkpoints sind im Spiel keine Mangelware. So wird einem meist nach größeren Fortschritten im Spiel die Möglichkeit gegeben zu speichern.
LevelDesign
Das Indie Game entführt euch in eine stimmige und musikalisch gut in Szene gesetzte Welt in 8-16 Bit Grafik. Durch die 2D Perspektive erwischt man sich immer wieder dabei, abseits des Weges nach Items zu suchen, die sich auf anderen Ebenen des Levels erahnen lassen.
Konsole oder PC
Ganz egal auf welchem System – Spielen kann man Elden: Path of the Forgotten auf jedem Endgerät ohne Probleme. Die Tastenbelegung am PC kann leider nicht selbst bestimmt werden und es dauert etwas bis man sich an die etwas ungeschickt platzierten Tasten der Zauber gewöhnt hat. Nach einiger Zeit hat aber auch das kein Problem mehr für uns dargestellt. Alternativ kann man aber auch auf den Controller zurück greifen.
Simons Meinung: alles ziemlich kryptisch
Als ich diesen Indie-Titel starte, fällt mir eines direkt auf: Hier werden mir, abseits einer Introsequenz, keinerlei Hinweise gegeben, wie ich dieses Spiel spiele und was ich hier dann eigentlich so tun soll. Ich weiß nur: Meine Mutter ist nach einem Ritual in einem dunklen Portal verschwunden und nicht mehr aufzufinden.
Alles ist extrem vage gezeichnet. Von der nicht lesbaren Schrift bis hin zur fehlenden Karte und Orientierung. Im Grunde alles, wie beim großen „Souls“-Vorbild. Also flott die drei unterschiedlichen Waffen (Axt, Schwert, Speer) in unserer Hütte geschnappt und ab ins erste Gebiet.
Harte Arbeit
Und auch hier wird die Verwandschaft zu Fromsoftware deutlich. „Elden-Path of the forgotten“ ist zu Beginn extrem schwer. Es gibt keine Levelups, keine zu findende Ausrüstung. Eure einzigen Freunde sind ein kleiner Vogel, der Magie wirken kann, eure drei, sich sehr schön unterschiedlich spielenden Waffen, sowie der ein oder andere Apfel, welcher eure Gesundheit wieder herstellt.
Ihr habt, wie oft in solchen Spielen, eine Lebens-, Ausdauer- und Magieleiste, welche sich beim Ausführen bestimmter Aktionen leert und sich durch Items wieder auffüllen lassen. Gekämpft wird in bewährter Schlag- und Wegroll-Manier und nach einer kurzen Weile habt ihr den Dreh raus.
Schade dabei ist, dass euch durch das fehlende Level-System schlicht die Motivation fehlt, die Gegner anzugreifen. Da sie auch viel zu selten Items fallen lassen, fangt ihr nach einer gewissen Zeit an, den Gegnern nur noch aus dem Weg zu gehen, um die Welt zu erkunden. Da der Kampf, abseits der drei Waffentypen plus Magie keine wirkliche Varianz bietet, spielt ihr für die Spielwelt und Atmosphäre.
Schöner Grusel
Anhand der Bilder konntet ihr es sicher schon sehen: „Elden – Path of the Forgotten“ hat einen sehr schönen Pixel-Artstyle und weiß auch, diesen gekonnt einzusetzen. Verbunden mit dem wirklich gelungenen Soundtrack entfaltet sich hier eine tolle Athmosphäre, welche in den wenigen, aber beeindruckenden Bosskämpfen zu Hochform aufläuft.
Die Geschichte ist daher auch vielmehr in der Spielwelt verankert, als in Schriften und Dialogen. Es fühlt sich so an, als würde man etwas auf einer nicht verständlich Sprache lesen. Und trotzdem wird man für die kurze Dauer von knapp 3 Stunden in den Bann gezogen, denn dann ist „Elden“ auch schon wieder vorbei. Ein kurzer, feiner Horrortrip.
Fazit
Anja:
Bei Elden: Path of the Forgotten handelt es sich um ein nettes Indie Game für zwischendurch, dass aber sicherlich die eine oder andere Verbesserung vertragen könnte. Sowohl das Level-Design als auch die Kämpfe laden zum Spielen ein, sind aber mit der Zeit wenig abwechlungsreich. Es bleibt immer mal wieder ein Gegner an der Wand hängen, was das Spiel manchmal zu leicht werden lässt und den Spielfluss etwas stört. Trotzdem hab ich das Spiel mit seiner etwas kurzen Spielzeit genossen.
Simon:
Auch wenn noch nicht alles ineinander greift: „Elden: Path of the forgotten“ ist ein beeindruckendes Werk eines einzigen Entwicklers. Die Atmosphäre ist spürbar, die Geschichte angenehm kryptisch und die Spiellänge exakt richtig für das Erzählte. Und auch wenn das Gameplay und Spielwelt ein bisschen zu Oberflächlich bleiben, habe ich den kurzen Lovecraft´schen Horrortripp genossen.
Die Wertung bezieht sich an dieser Stelle natürlich auf die Auswertung beider Redakteure.
Grafik: 78
Sound: 80
Gameplay: 70
Spieldesign/ Spielwelt: 65
Spielspaß: 70
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