#bleibtzuhause / #wirbleibenzuhause – Spiele in der Krise: Teil 4
Seien wir doch mal ehrlich. In der momentan herrschenden Quarantäne haben wir sehr viel Zeit. Der perfekte Zeitpunkt also um lange, zeitfressende Videospiele zu spielen und voll in diesen interaktiven Welten zu versinken. Heute wollen wir euch erneut ein Spiel vorstellen, das ihr vielleicht bisher übersehen habt oder bislang eben einfach nicht die Zeit hattet, euren spielerischen Horizont mit diesem Machwerk auf ein neues Level zu bringen. Und was würde sich mit dieser Intention wohl besser anbieten als „Yakuza“?!
Kamurocho. In diesem Rotlichtviertel Tokios spielt diese, oft als japanisches GTA, bezeichnete Serie. Doch dieser oft gezogene Vergleich hinkt an vielen Stellen.
Denn Yakuza ist ein ganz eigenes Biest von einem Spiel. Die offene Welt ist deutlich kleiner, was den Vorteil bietet, nicht von dieser erschlagen zu werden. Das wirkt sich besonders auf diejenigen von euch positiv aus, die schon länger kein Videospiel mehr gespielt haben.
Und wenn ihr jetzt glaubt, dass ihr dadurch schnell mit den Spielen fertig werdet, muss ich euch leider enttäuschen. Jedes der inzwischen 6 Yakuzas ( Teil 7 ist auf dem Weg) bietet euch mindestens 40 Stunden Spielzeit, um die großartig inszenierte Geschiche rund um den Hauptcharakter Kiryu zu erleben.
Doch der eigentliche Charme von Yakuza ergibt sich aus dem ständigen Wechsel von hervorragendem, überinszeniertem Drama in der Hautgeschichte und völlig aburden Nebenstorys im japanischen Freudenviertel. Diese Serie springt von einem Familienmord zu einer Comedygeschichte, in der ihr als Fake-Schauspieler einen Regisseur mit schlechtem Schauspiel täuschen müsst, in wenigen Minuten. Das ist Wahnsinn, das ist Anarchie, das ist großartig!
Und nicht nur das. Die meiste Zeit werdet ihr mit Nebenakitvitäten aller Art verbringen. Nicht weil ihr gezwungen werdet, sondern weil diese einfach Spaß machen und erstaunlich tiefgehend sind. Ob ihr jetzt im Baseball neue Highscores knackt, oder eine erstaunlich rührende Nebengeschichte beim Bowling (!!!) erlebt: Der Seltsamkeit sind hier keine Grenzen gesetzt.
Und das Karaoke, mit eigenen Musikvideos, ist noch einmal eine ganz eigene Welt.
Gleich eins aufs maul
Eine Sache habe ich noch nicht erwähnt und diese wird entscheiden, ob ihr euch wirklich auf diese Serie einlasst. Das Kampfsystem. Denn ihr werdet kämpfen. Oft. Sehr oft. Die an 3-D Prügler wie „Tekken“ angelehnten Kämpfe sind essentieller Bestandteil der Erfahrung. Wenn ihr darauf keine Lust habt, dann rate ich euch strickt davon ab.
Auch wenn mir Kyriu inzwischen vertrauter ist, als so mancher Angehöriger.
Großartiges Writing, verrückte Spielwelt und absurde Situationen. Wenn euch danach der Kopf steht, geht nach Kamurocho. Ihr werdet es nicht bereuen.
Und fangt am besten entweder mit Yakuza Zero oder Yakuza Kiwami an (beide für PS4 und PC erhältlich – Yakuza 0 ist im Xbox Game Pass enthalten) und arbeitet euch nach oben durch. Dann könnt ihr die Geschichte am besten erleben.