Dreams – Träume werden wahr [Review]

Dreams – Träume werden wahr [Review]

von am 12.03.2020 - 19:47

Media Molecules Ambitionen für Dreams waren wirklich riesig. Man wollte eine enorm umfangreiche aber gleichzeitig zugängliche Toolbox erschaffen, in der Spiele, Musik, Animationen und mehr, kreiert und geteilt werden können. Wir schauen nun ob dem britischen Studio all diese Dinge gelungen sind…

Wenn wir Dreams das erste Mal starten, gibt es eine kurze Einführung in die Steuerung und einen kleinen Blick darauf, was man in Spielen so damit anfangen könnte. Wenn dies abgeschlossen ist, kommen wir auch schon ins Hauptmenü. Hier werden uns 2 große Menüpunkte angezeigt: „Traumsurfen“ und das „Traumformen“.

Diese Review werde ich genauso unterteilen. Im ersten Teil schauen wir auf das Traumsurfen, also sprich die Kreationen von Media Molecule sowie anderen Spielern. Und im zweiten Teil schauen wir uns das Traumformen näher an.

Traum eines Bassisten

Das Vorzeigeprojekt und auch in gewisser Weise die Singleplayer-Kampagne von Dreams ist die Kreation „Art´s Dream“.

Diese knapp 2,5 Stunden lange Kurzgeschichte soll die Möglichkeiten von Dreams aufzeigen und somit auch als Inspiration für Traumformer gelten. Doch Art´s Dream entpuppte sich als deutlich mehr als das. Die Geschichte dreht sich um einen, von ständigen Selbstzweifeln geplagten Bassisten, der deshalb auch die Band in der er spielte, verlassen hat. Auf dem Weg diese Selbstzweifel zu besiegen, spielen wir neben dem Bassisten auch weitere Figuren aus seiner Kindheit.

Den Bassisten selbst steuern wir in einer Art Point & Click Adventure. Die beiden Figuren aus seiner Kindheit, Frances und Foxy, dürfen wir in einem 3D-Plattformer Szenario bewegen und die Abenteuer vom kleinen D-Bug steuern wir auch in einem etwas abgewandeltem 3D-Plattformer Gameplay. Zum Ende hin gibt es dann auch noch Fahr- und Flugszenen, eine 2D Side-Scrolling-Shooter Sequenz, sowie Twin-Stick-Shooter Gameplay.

Und genau das ist eine der großen Stärken von Art´s Dream. Dieser nahtlose Wechsel zwischen verschiedenen Gameplay-Arten hat selten so gut wie hier geklappt. Dazu kommt noch eine wirklich gute musikalische Untermalung und ein schöner und passender Grafikstil für jedes Charakter/Gameplay-Szenario. Der einzige Negativpunkt an Art´s Dream ist die relativ kurze Spielzeit von knapp 2,5 Stunden. Ich hätte wirklich gerne mehr gesehen.

Unendliche Auswahl

Wenn man es positiv sehen will, haben wir somit mehr Zeit uns die Kreationen von anderen Spielern anzuschauen, und davon gibt es bereits jetzt viele. Wirklich sehr viele! Und wie man das von der Gaming Community nicht anders erwarten würde, reichen die Kreationen von cool, clever, kreativ, spaßig bis hin zu verdammt komisch, trashig und total abgedreht. Ein paar Beispiele:

 

„The Playtest of a Masterpiece“ – Man muss eigentlich nur über ein paar Plattformen zum Ziel springen. Das ganze wird kommentiert von jemandem, der uns das Leben mit absurden Tastenkombinationen schwerer machen will. An einem Punkt musste man so z.b. 4 verschiedene Tasten drücken um überhaupt Sprinten zu können. Ist in 10 Minuten durch, ist aber echt witzig gewesen.

German stuck in your Controller – Man hört eine deutsche Stimme aus den Lautsprechern von seinem Dualshock 4 Controller. Dieser Typ fragt uns Sachen und wir können ihn mit unseren Antworten entgegenkommen oder auch nicht. Das resultiert dann in verschiedenen Enden. Ist auch in unter 10 Minuten durch, war aber echt was anderes.

Lazy Crazy Race – Simples kleines Racing Spiel aus der Top Down Perspektive. Macht mit anderen Leuten zusammen echt Laune. Allgemein gibt es bereits jetzt echt viele Kreationen, die man im Couch-Coop zusammen oder gegeneinander spielen kann.

Trump Life – Man steuert eine kleine Donald Trump Figur bei einer Rede und man kann echte Soundsamples von Trump mit verschiedenen Tastendrücken abspielen lassen. Im Hinterzimmer gibt es dann auch noch eine Toilette auf die man sich begeben kann. Absolut hirnlos und eigentlich echt nicht erwähnenswert, aber es zeigt einfach wie absurd es werden kann.

Natürlich gibt es auch schon zahlreiche Spiele die in Dreams nachgemacht wurden. Ein kleiner Ausschnitt von Fallout 4 mit einigen Quests, Sonic Spiele, Super Mario Spiele, Donkey Kong, Silent Hill und vieles mehr. Bei allen fehlt zwar noch ordentlich Polishing, aber es ist dennoch beeindruckend was alles möglich ist.

Auch grafisch sind die Grenzen noch lang nicht ausgelotet. Einige grafische Showcases lassen bereits erahnen, dass mit der Zeit hier noch sehr beeindruckende Sachen entstehen werden.

I Have a Dream

Den Blick auf das Traumformen möchte ich etwas kompakter halten. Wie wir gesehen haben, scheint das Potential ja wirklich nahezu unendlich zu sein. Damit man mit so einem mächtigen Toolset nicht komplett überfordert wird, sind Tutorials extrem wichtig. Hier hat Media Molecule wirklich auf die Zugänglichkeit geachtet. Nahezu jede Funktion wird ausführlich erklärt, die Menüs sind übersichtlich und das Testen der eigenen Kreation funktioniert absolut nahtlos. Das alles führt dazu, dass man sich wirklich schnell im Traumformen zurechtfindet.

Wenn man sich dann an seine erste Kreation wagt, wie zum Beispiel ein kleines Ego-Shooter Level, bemerkt man recht schnell das man viel mehr braucht als zunächst gedacht. Charakter, Landschaft, Objekte, Logik, Musik, Soundeffekte, alle Aspekte die als selbstverständlich galten, müssen plötzlich selbst erstellt werden. Zum Glück gibt es aber die Communtiy.

Da man in Dreams nicht nur vollwertige Kreationen, sondern auch alles andere mit der Communtiy Teilen kann, hat man bereits jetzt eine riesige Auswahl an Charakteren, Objekten, Musik, Soundeffekten und mehr zur Benutzung in der eigenen Kreation verfügbar.

Was Media Molecule mit dem Traumformen Toolset abgeliefert hat, ist nichts geringeres als eine extrem zugängliche Engine. Ich bin ziemlich sicher, dass wir in ein paar Monaten bereits vollwertige Spiele in Dreams sehen werden.

Fazit

Dreams

von am 12.03.2020

Dreams ist die ultimative Zusammenfügung von allem was Media Molecule bisher gemacht hat. Man hat eine mächtige, aber zugleich zugängliche Engine erschaffen und dank der vernetzen Community, können hier in den kommenden Jahren wirklich große Sachen entstehen. Aber auch Spieler die keinerlei kreative Ader haben (wie meine Wenigkeit), können hier aus einem unendlichen Potpourri an kreativen, cleveren, fantastischen, wunderschönen, komischen und absurden Kreationen schöpfen und somit immer was zum Spielen haben. Mit Dreams ist Media Molecules Traum wahr geworden. Und auch wir sind begeistert. 

Grafik: 90 (basierend auf Art´s Dream)
Sound: 86 (basierend auf Art´s Dream)
Gameplay: 95 (basierend auf Art´s Dream und Traumformen)
Spieldesign/ Spielwelt: 92 (basierend auf Traumformen)
Spielspaß: 88 (basierend auf Traumsurfen)

So wertet Krautgaming:
0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)

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