#gamescom2019: Iron Danger – Taktik-RPG mit cleverer Zeitstop-Mechanik

#gamescom2019: Iron Danger – Taktik-RPG mit cleverer Zeitstop-Mechanik

von am 03.09.2019 - 15:46

Wer mal wieder Lust auf ein cleveres Taktik RPG hat, der sollte unbedingt Iron Danger im Auge behalten. Das Rollenspiel, das sich gerade bei den Action Squad Studios in Entwicklung befindet, erfindet die „taktische Pause“ komplett neu und bindet die Spielmechanik sogar geschickt in die Erzählung mit ein…

Mach mal Pause…

Auf den ersten Blick wirkt Iron Danger wie ein typisches RPG aus der Iso-Perspektive. Mit der frei drehbaren Kamera lassen wir den Blick über eine bunte Fantasy-Landschaft streifen und schicken unsere Helden per Rechtsklick in die Schlacht. In den Gefechten weisen wir den Charakteren über eine Menü-Leiste Spezialaktionen zu oder pausieren das Ganze um einen besseren Überblick über das Gewusel zu erhalten. So weit, so bekannt.

Doch in Iron Danger kommt der „taktischen Pause“ eine besondere Bedeutung zu. Denn die Heldin des Spiels ist in der Lage die Zeit zu manipulieren. In ihrem sogenannten „Trance-Modus“ haben wir einen Spielraum von 5 Sekunden, in dem wir die Zeit vor und zurückdrehen, sowie komplett anhalten können. Verdeutlicht wird das durch einen Zeitstrahl, der für jeden steuerbaren Charakter eingeblendet wird. Weist ihr einem Charakter eine Aktion zu, wird die Dauer von dieser auf dem Zeitstrahl angezeigt. So könnt ihr gleich mehrere Aktionen im Voraus planen und anschließend beobachten, wie diese ausgeführt werden. Euch gefällt das Ergebnis nicht? Einfach komplett zurückspulen und neu planen!

Ein schönes Beispiel dafür präsentierten uns die Entwickler gleich vor Ort. Beim Versuch einen feindlichen Mech in die Falle zu locken, kam es besonders auf das richtige Timing an. So sollte ein umstürzender Baum mehrere (vorher aufgestellte) Fässer zur Explosion bringen, während der Mech daran vorbeiläuft. Beim ersten Versuch zögerte der Entwickler jedoch zu lange mit seinem Angriff, weshalb der Mech aus dem falschen Winkel angriff und einfach an den Fässern vorbeistürmte. Der zweite Versuch lief besser, jedoch explodierten nicht alle Fässer. Also noch einmal weiter zurückgespult, die Fässer neu plaziert und dann das Ganze nochmal von vorne.

Am unteren Bildschirmrand deutlich zu erkennen: Die Zeitleisten der Charaktere, inklusive der auszuführenden Aktionen

Live.Die.Repeat.

Wer gerne herumexperimentiert, dürfte mit diesem System also seine helle Freude haben. Doch das Ausprobieren neuer Wege und Angriffsmöglichkeiten soll auch bitter nötig sein! „Der fordernde Schwierigkeitsgrad führt häufig in zunächst aussichtslos scheinende Situationen“ erläutern die Entwickler. „Die Spieler müssen die Zeitstop-Mechanik effektiv nutzen und unterschiedlichste Taktiken ausprobieren, um zum Ziel zu kommen“.

Die Zeitstop-Mechanik dürfte zudem auch erzählerisch interessant werden. Denn Kipuna (so der Name der Heldin) hat nicht nur die Fähigkeit die Zeit zu manipulieren. Sie ist auch die einzige, die sich an die Erlebnisse aus alternativen Zeitlinien erinnern kann. Jede falsche Entscheidung, die vielleicht sogar zum Tod eines Gruppenmitglieds führte, bleibt ihr also in Erinnerung. So muss sie also wieder und wieder ihren Freunden beim Sterben zusehen, was sicherlich negative Konsequenzen für Kipunas Charakter mit sich bringen dürfte.

Abgesehen davon, ist zur Story noch nicht sonderlich viel bekannt. So wird Kipuna zur entscheidenden Figur im Krieg zwischen einem Unsterblichen und der sagenumwobenen Hexen-Königin. Dabei werden sich ihr im Laufe des Abenteuers drei weitere Charaktere anschließen (man wird maximal zwei Charaktere gleichzeitig steuern können.).

Die halbe Stunde dich ich mit Iron Danger verbringen konnte, verging leider viel zu schnell. Das Kampfsystem, mit seiner cleveren Zeitstop-Mechanik, wirkt allerdings jetzt schon sehr durchdacht. Und auch das Fantasy-Steampunk-Setting hat mir gut gefallen. Doch für eine erste Einschätzung ist es noch zu früh. Ich hoffe einfach, dass Charaktere und Geschichte am Ende auch so interessant werden, wie sie in der Theorie schon mal klingen. Denn dann könnte uns 2020 mit Iron Danger ein echter Strategie-Geheimtipp erwarten. Allerdings nur auf dem PC, die Konsolen sind momentan noch außen vor.

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