Warhammer: Chaosbane [Review]

Warhammer: Chaosbane [Review]

von am 24.06.2019 - 21:00
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Das Warhammer Universum ist in seiner Vielfältigkeit kaum zu überbieten, denn in nahezu jeder Spielart finden sich Ableger der Marke. Umso erstaunter muss man rückblickend sagen, dass das klassische Action Adventure aus der Vogelperspektive bis zu Chaosbane bislang unangetastet blieb. Doch kann das Spiel auch gegen Schlachtschiffe wie Blizzards DIABLO 3 antreten?… 

Eine Sache des Charakters

Warhammer Chaosbane lässt euch aus insgesamt 4 Charakterklassen wählen, mit denen ihr euch durch die dämonischen Horden von Chaos und Verderbnis schnetzelt dürft. Dass es sich natürlich um ganz klassische Vertreter der alten Welt handelt, ist dabei wohl kaum verwunderlich. So findet ihr in der Auswahl einen Ritter des Imperiums, der gezielte Angriffe mit Schwert und Schild durchführt; eine Waldelfe, welche sehr starken Fokus auf Distanzangriffe legt und besonders im Team eine wertvolle Rückendeckung bietet; einen Zwerg, der als klassischer Slayer funktioniert und dessen Stärke sich durch gesteigerte Rage aufbaut, und letzten Endes natürlich auch ein Magier. 

Alle Figuren bieten nahezu ausschweifende Fähigkeiten, die variantenreich erweitert werden können und unterschiedlichste Vorteile bringen. Davon sind einige natürlich besonders auf das kooperative Spiel ausgelegt und können Boni für das gesamte Team wirken. 

Schlachtfelder 

Die Inszenierung der Spielwelt ist grundsätzlich gelungen. Zwar kommt manchmal ein wenig Baukastenfeeling auf, da innerhalb einer Passage meist ähnliche Strukturen im Design auffallen, aber dennoch überzeugen abschnittsbedingte Details zu genüge und besonders die Spezialangriffe der Figuren sind effektvoll und optisch schick anzusehen. 

Wer andere Warhammer Spiele kennt und liebt, dürfte jedenfalls kaum etwas vermissen. 

Das von Grund auf solide Kampfsystem setzt dem Gesamtbild letztlich die Krone auf, welches mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad auch zunehmend taktischer wird. Trotz anfallender Gegnerhorden, fällt es selten schwer die Übersicht zu wahren. 

Allerdings sollte man, um spielerisch wirklich gefordert zu werden, bereits auf ‚Schwer‘ einsteigen, denn darunter fühlt sich Warhammer: Chaosbane doch mehr nach simplem Durchmarschieren an. 

Stimmliche Stimmung

Diablo 3 schaffte besonders durch seine cineastischen Zwischensequenzen eine gewisse Vorfreude auf den Abschluss eines Kapitels. Auch Spiele wie Halo Wars 2 haben hier wahre Glanzleistungen vollbracht. 

An dieser Stelle schwächelt Warhammer: Chaosbane etwas, denn auf hochwertig gerenderte Sequenzen müsst ihr hier verzichten. Stattdessen werden gezeichnete bzw. teilanimierte Einzelbilder eingespielt, die aber dafür gekonnt und atmosphärisch erzählt werden. 

Die Synchronsprecher finde ich allerdings recht gelungen. Die meisten Figuren sind zwar recht klischeehaft umgesetzt und sei es nur in vereinzelten Sätzen, aber genau diese Art der Umsetzung passt einfach zum Warhammer-Universum, welches selbst kaum mehr von Klischees behaftet sein könnte. Was zeitgleich aber auch den Charme sämtlicher Titel ausmacht. 

Lauter Schöne Dinge

Was ein Spiel dieser Art natürlich auch braucht, ist haufenweise Loot. Daran mangelt es in Warhammer: Chaosbane auch zu keiner Zeit,denn ihr seid eigentlich immer passend ausgerüstet bzw. findet schnell an euren Level angepasste Ausrüstung. Hier fällt der Titel ansonsten aber auch schon recht unspektakulär aus. Rüstungssets verschaffen euch nochmal zusätzliche Boni, dank denen ihr euch noch geschmeidiger durch die Gegner schnetzelt. Außerdem könnt ihr über hinzufügbare Fragmente, euren Items den nötigen zusätzlichen Feinschliff verpassen. 

Einen Shop oder ein ähnliches Handelssystem, mit welchem ihr an zusätzliche Gegenstände kommt, gibt es leider nicht. Das ist bedingt schade, aber der Umstand passt ins restliche Gesamtbild. Alles ist so unumständlich wie nur möglich und mündet dadurch eher in die Kategorie der seichten Abendunterhaltung. 

Zwar fügt sich das Spiel sehr malerisch in das Warhammer Universum ein und bietet die typische Atmosphäre, die man von einem solchen Titel erwartet. Zeitgleich fehlt aber auch die spielerische Abwechslung. 

Fazit

Warhammer: Chaosbane

von am 24.06.2019

Warhammer: Chaosbane ist unkomplizierte Action im Stil von Diablo 3 und die Parallelen sind auch sehr oft spürbar. An Blizzards Langzeit-Giganten kommt das Spiel zwar nicht ran, aber zumindest erwartet euch solide Action mit einer angenehmen Geschichte. Wer eine kurzweilige Alternative zum ausbleibenden DIABLO 4 sucht wird hier fündig, darf allerdings kein vielschichtiges oder gar ausschweifendes Gameplay-System erwarten.

Grafik: 75
Sound: 70
Gameplay: 69
Spieldesign/ Spielwelt: 71
Spielspaß/ Atmosphäre: 74

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

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