Crackdown 3 – Wo Seele der Offenheit weicht

Crackdown 3 – Wo Seele der Offenheit weicht

von am 05.03.2019 - 09:11
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Crackdown 3 ist nun endlich erschienen und wir haben den Titel vorab für euch begutachten können. Was das Spiel wirklich taugt und ob es sich hier vielleicht um eine ernsthafte Genre-Bereicherung handelt, wollen wir hier für euch klären… 

Coole Sprüche und Blei

Crackdown 3 ist nun der nächste größere Exklusivtitel aus dem Hause Microsoft  nach dem grandiosen Forza Horizon 4, welches eigentlich in allen Belangen eine Bereicherung der Renn-Serie war.

Und gerade weil Microsoft nun in die Position gerückt und in Zugzwang geraten ist, was ihre Exklusiv-Titel angeht, sind die Erwartungen an sämtliche Ankündigungen und Veröffentlichungen entsprechend hoch und, im Hinblick auf die starke Konkurrenz, über das letzte Jahr auch extrem gewachsen.

Den Start macht nun für 2019, der Open World Actioner Crackdown 3.

Das Intro des Spiels lässt dabei direkt ein paar erste Schmunzler zu, welches zeitgleich wie eine Anlehnung an das abgedrehte Action-Kino der 80er Jahre wirkt und punktet. Die Erwartungshaltung ist somit auch entsprechend gesetzt.

Die ersten Missionen erklären ein wenig das Handling und den Aufbau der Spielwelt, in welcher ihr schlicht ein paar Unterbosse erledigen müsst, nachdem ihr die dazugehörigen Missionstypen abschließt. Letztlich lockt ihr damit den Endgegner hervor.

Ran an die Buletten

Jetzt sollte der Titel ja eigentlich an Dampf dazu gewinnen. Aber… Nö…

Es wandern ein paar Missionstypen hinzu, die via Funkspruch eurer Verbündeten kommentiert und für wichtig erklärt werden. Zwar sind die Erklärungen für die Umstände ganz gut geraten, aber der Funke zu einer gut erzählten Geschichte will einfach nicht überspringen.

Die Identifikation mit der eigenen Figur findet schlicht nicht statt und trotz befahrene Straßen und herumlaufenden Passanten, fühlt sich alles irgendwie leer an. Ein typischer No-brainer?!

JA und NEIN.

In Bezug auf die Action und Shooter-Bestandteile gibt es wenig zu meckern. Die Steuerung funktioniert problemlos, das Anvisieren der Gegner und deren Trefferzonen geht gut von der Hand.

Statt eines vordefinierten Skill-Systems läuft das Upgraden eures Helden über eure ausgeführten Aktionen. Bedeutet: Seid ihr mehr im Nahkampf unterwegs, steigern sich eure Nahkampf-Fertigkeiten und werden stärker. Das System nennt sich simpel ‚Skills for Kills‘. Grundsätzlich eine spannende Idee, doch leider kaum nachhaltig oder sonderlich spürbar innerhalb der Kampagne. Letztlich festigt man somit seinen eigenen Spielstil.

Move, B**** !

Ein Graus ist hingegen die Bewegung in der Spielwelt. Mit Assassin’s Creed Black Flag schien nahezu jedes Spiel daraus gelernt zu haben, dass eine Fensterbank als Hindernis für vermeintliche Kletterprofis, schlicht und ergreifend nervig ist und auch nicht dem spielerischen Anspruch zugeschrieben werden kann.

Crackdown 3 bildet hier nach 2013 eine der wenigen Ausnahmen. Ähnlich sieht es mit der Steuerung der unterschiedlichen Fahrzeuge aus, die beschwerlich und unpräzise daher kommt.

Auch die Umgebung bietet dauerhaft weniger Abwechslung als erhofft. So sitzen zwar die satten Farben und die dazugehörigen Lichteffekte, aber dennoch fehlen wirklich markante Eckpfeiler, um die Stadt interessant zu halten.

So bleibt letztlich nicht viel mehr als ein nettes Geballer für zwischendurch, dass aber im Vergleich zu anderen Veröffentlichungen der letzten Zeit, komplett an Relevanz verliert. Zumindest wenn man den Titel rein auf die „Kampagne“ reduziert.

Better together?!

Japp… Die Kampagne kann auch mit einem Freund angegriffen werden. Doch bis auf die Tatsache, dass man vom Inhalt des Spiels nicht von einem gemütlichen Plausch abgehalten wird, entsteht hier kein wirklicher Mehrwert.

Etwas anders sieht es da mit dem Multiplayer aus, der seinen Charme durch die zerstörbare Umgebung versprüht. Zudem bewegen sich die Spieler auf unterschiedlichen Ebenen und der dreidimensionale Raum wird großflächig ausgenutzt. Hier kommt erstmals richtig Stimmung auf. Doch leider auch nur in zwei Modi.

Optisch und spielerisch fühlt sich der Multiplayer von Crackdown 3 an, als würde man sich in einer Shooter-Variante des Sci-Fi Klassikers TRON bewegen.

Leider spürt man in jeder Faser des Spiels, die massiven Probleme während des Entwicklungsprozesses. Hält man sich dann noch vor Augen, dass bereits seit 2014 an dem Game gewerkelt wurde, ist das Ergebnis umso ernüchternder und hält keineswegs mit der sonst hohen Qualität anderer Microsoft Titel mit.

Fazit

Crackdown 3

von am 05.03.2019

Nach dem langlebigen, unterhaltsamen Sea of thieves und den eigentlich vielversprechenden Ansagen zum Titel aus den letzten Jahren, ist es besonders schade anzusehen, dass Crackdown 3 selbst zeitgemäßen Standards nicht wirklich gerecht wird. Und selbst der prinzipiell gelungene Multiplayer rüttelt nicht viel am Gesamtbild. Die Hoffnungen für 2019 ruhen somit weiterhin auf Gears 5 und Halo Infinite.

Grafik: 65

Sound: 70

Gameplay: 62

Spieldesign: 60

Spielspaß/Athmosphäre: 64

 

 

So wertet Krautgaming:0-25 ungenügend (6), 26-45 mangelhaft (5), 46-65 ausreichend (4), 66-75 befriedigend (3), 76-85 gut (2), 86-95 sehr gut (1), 96-100 ausgezeichnet (1+)

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

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