Medal of Honor erntet heftige Kritik
Kontroversen über Videospiele sind ja nichts Neues. Kaum ein Medium erhitzt die Gemüter konservativer Menschen so sehr wie die virtuellen „Killerspiele“. Vor allem der neueste Teil von Medal of Honor steht wegen seiner Thematisierung des Afghanistankonflikts heftig in der Kritik. Nun wurde sogar ein Verkaufverbot gefordert!
Manche von euch erinnern sich ja vielleicht noch an den Jack Thompson. Das war der Typ, dessen Hobby es war, Rockstar Games und die Spieleserie Grand Theft Auto zu verklagen, da diese eine „Mordsimulation“ seien. Das Ende vom Lied war, dass Thompson seine Lizenz als Anwalt verlor, was ihn aber nicht daran hindert, weiter gegen die verschiedensten Videospiele vorzugehen.
In einem Fax an das amerikanische Verteidigungsministerium forderte Thompson ein sofortiges Verkaufsverbot von Medal of Honor. Aber warum? Nun – man kann es sich bereits denken – Grund ist der Multiplayer des Spiels, in dem ihr in die Rolle der Talibankämpfer schlüpfen könnt. Außerdem will er sogar bewirken, dass Militärangehörige, die an der Entwicklung von Medal of Honor beteiligt waren, bestraft werden.
Bisher hat noch keine amerikanische Partei dieses Verbot gefordert. Der britische Verteidigungsminister Liam Fox allerdings sagte zu dem selben Thema wörtlich:
„Es ist schockierend, dass jemand meint, es wäre akzeptabel die Taten der Taliban nachzubilden. Durch die Hand der Taliban haben Kinder ihre Väter und Frauen ihre Ehemänner verloren. Ich bin angewidert und verärgert. Es ist kaum zu glauben, dass Bürger unseres Landes solch ein durch und durch unbritisches Spiel kaufen wollen. Ich möchte die Verkäufer dazu drängen, unserer Armee ihre Unterstützung zu zeigen und diese geschmacklose Produkt aus ihren Regal verbannen.“
Was meint ihr zu der Diskussion? Ist es tatsächlich geschmacklos, als Taliban gegen westliche Soldaten zu kämpfen, oder wird in dieser Diskussion mal wieder maßlos übertrieben? Schreibt eure Meinung in den Comments!