CALL OF DUTY – ICH SEHE SCHWARZ !

CALL OF DUTY – ICH SEHE SCHWARZ !

von am 20.05.2018 - 18:42
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Vor 15 Jahren begann eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Die Call of Duty-Serie eroberte den Thron des Shooter-Genre und wurden zu einer der weltweit erfolgreichsten Videospielmarken. Dies geschah mit vielen Höhen und auch einigen Tiefen. Jetzt steht mit Black Ops 4 ein neuer Teil an, doch nachdem sich in den letzten Jahren bei mir eher ein distanziertes Verhältnis zur Marke aufgebaut hat, schaffte es die Ankündigung von Call of Duty – Black Ops 4 es erstmals, mich bereits kurz nach den jüngsten Ankündigungen und Trailern zu enttäuschen. Warum das so ist, möchte ich euch gerne hier verraten…

Anmerkung des Autors: Dies ist ein Meinungsartikel, der somit auf einer rein subjektiven Ebene verfasst wurde. Somit steht der Artikel auch nicht in direkt wertendem Kontext zum späteren Endprodukt und entspricht einer Erwartungshaltung.

Der fallengelassene Veteran

So. Jetzt muss ich doch fast aufpassen, dass ich nicht zu melodramatisch werde…

Ich selbst komme spielerisch aus einer Zeit, von der man noch behaupten kann, dass ich in der Ur-Suppe des Gaming geschwommen bin. Ich blicke auf über 25 Jahre Spielhistorie zurück. Natürlich gibt es auch noch ältere Zocker. Aber auch genügend neue Generationen, die nicht nachvollziehen können, was es bedeutet fast zweieinhalb Jahrzehnte mitzuerleben, wie wir von gewaltigen Pixeloptiken (die man heutzutage als “Old School“ bezeichnet) zu nahezu photorealistischen Szenarien gebracht wurden.

Multiplayer Reveal Trailer – Black Ops 4

Abgesehen davon, dass man sich dadurch nicht unbedingt jünger fühlt (:-D), hat es natürlich auch den Vorteil, viele Spielereihen von ihrer Geburtsstunde an zu begleiten. So ähnlich war das für mich auch bei Call of Duty. Die ersten beiden Spiele habe ich noch, abseits der heimischen vier Wände, in einem Computerclub (Ja, sowas gab es früher…) gespielt und mich via LAN-Party im Multiplayer von Teil 2 gemessen. Die Kampagnen waren für die damalige Zeit eindrucksvoll, doch den größten Sprung machte die Reihe unabstreitbar mit dem vierten Teil.

Modern Warfare war der am besten inszenierte Teil der Reihe und wartete mit einem frischen Setting auf. Die Kampagne war ein gewaltiger Action-Thriller.

Doch mit Teil 5 holten mich Treyarch unerwartet erfolgreich ab. World at War würde ich selbst heute noch als den intensivsten WW2-Shooter bezeichnen, den ich über die letzten 2 Dekaden erleben durfte. Womit ich ebenfalls nicht gerechnet habe war, dass Treyarch regelrecht meisterlich ihre Black Ops – Serie mit dem fünften Serienableger verknüpften. 

Modern Warfare 2 war zwar ebenfalls ein Kracher, aber nachdem MW3 in meinen Augen inhaltlich verheizt wurde, behielten Treyarch ihre Sonderstellung durch geschicktes und spannendes Storytelling. Jedenfalls bis zum 12.10.2018, da sich hier so einiges ändern wird.

Allen Informationen voran, steht bereits die feste Aussage, dass es bei einem Black Ops 4 keine Kampagne mehr geben wird! 

Copy/Paste-Innovationen

Die fehlende Kampagne ist schon wirklich krass. Treyarch waren innerhalb der Serie mein Garant für eindrucksvolle Kampagnen geworden und zugleich meine letzte Hoffnung, mit dem neuen Black Ops 4, wieder Schwung in die Kiste zu bringen. Doch wie sich rausstellte, wurde ich bitter enttäuscht.

Black Ops 4 wird eine Zusammenstellung, der aktuell erfolgreichen Multiplayer-Konzepte. Wirtschaftlich betrachtet mag das ja kein unbedingt schlechter Zug sein, da man versucht die Spielerschaften von Overwatch, Paladins, PUBG und Fortnite unter einer Fahne zu vereinen. Aber was ist daran bitte innovativ?!

Blackout Introduction Trailer – Black Ops 4

Eigenschaften eines Hero-Shooter, Battle Royale und der Zombie Modus werden das Spiel definieren. Also alles Dinge, die wir in anderen Titeln bereits in vollem Umfang genießen können. Man verzichtet auf überzogene Hüpfeinlagen und Wandläufe. Dinge, die man sich bereits mehr oder weniger erfolgreich bei der Konkurrenz abgeschaut hatte, um sich dann mit ‚Boots on the ground‘-Gameplay zu profilieren?! Wow… Meine Begeisterung ist irgendwie… nicht vorhanden.

Ich fühle mich dabei fast so erschlagen, wie seinerzeit bei der Ankündigung des Hundes in CoD – Ghosts, dem für mich persönlich schlechtesten Ableger der Reihe. 

Natürlich ist das jetzt ein hohes Maß an Meckerei und dann auch noch an einem unfertigen Produkt, aber ich fühle mich von Activision seit den letzten Jahren, als früherer CoD-Fan, einfach missachtet.

Außerdem will mir einfach nicht in den Kopf, was die “4“ in diesem Titel zu suchen hat. Ohne Kampagne ist dieses Spiel für mich einfach keine vollwertige Fortsetzung, sondern eher ein Ausschlachten aktueller Multiplayer-Trends.

Nicht alles schlecht

Ich möchte dem kommenden Spiel seinen Unterhaltungswert nicht abstreiten. Kurzweilige und schnelle Action von Call of Duty, gepaart mit den benannten Modi, kann durchaus Spaß machen. Allerdings sehe ich hier keinen Mehrwert für mich.

Möchte ich einen Hero-Shooter spielen, so habe ich Paladins und Overwatch zur Auswahl. Möchte ich taktisches Teamplay, so kann ich mich auf Rainbow Six Siege verlassen. Für kurzweilige Action ist bei mir Gears of war 4 weiterhin hoch im Kurs und selbst Black Ops 3 wird weiterhin gespielt. Und für eine gepflegte Runde Battle Royale, kann ich auf PUBG und gegebenenfalls auf Fortnite setzen.

Was bietet mir Black Ops 4 also, was ich nicht bereits anderweitig abgedeckt habe und dazu mit individuellen Charakteristika gespickt ist, die für zusätzliche Abwechslung sorgen…

Am Ende bleibt nicht viel übrig, denn auch der Zombie Modus ist mit diversen anderen Coop-Titeln als ersetzbar zu betrachten.

Diese Entwicklung ist mehr als schade und ich bin gespannt, wie das aktuelle CoD-Konzept angenommen wird. Auch wenn ich dem Spiel selbst eher mit Desinteresse gegenüber stehe und sich vermutlich nun schon der dritte Titel in Folge in die Serie einreiht, der mich nicht mehr packen kann.

Community Reveal Event Livestream

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

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