Assassin’s Creed Rogue Remastered im Test

Assassin’s Creed Rogue Remastered im Test

von am 26.03.2018 - 19:53
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2014 veröffentlichten Ubisoft 2 Vollpreisspiele aus dem Assassin’s Creed Universum. Während Unity die Geschichte der französischen Revolution erzählte und klassisch die Assassinen in den Vordergrund stellte, schlug man bei  Assassin’s Creed Rogue eine ganz andere Richtung ein. Zum Nachteil der damaligen Next-Gen Spieler, erschien Assassin’s Creed Rogue nur für Xbox 360 und PlayStation 3. Doch dies soll sich nun ändern, denn die Remastered Version von Assassin’s Creed Rogue ist seit dem 20. März auch für PlayStation 4 und Xbox PlayStation 4 und Xbox One verfügbar. Wir durften das Spiel für euch testen und möchten euch hier unseren Eindruck schildern.

Als Testplattform diente die Xbox One X. Das Review richtet sich auch an Spieler, die Assassin’s Creed Rogue noch nicht gespielt haben.

Rückkehr zu neuen Ufern

Assassin’s Creed Rogue hat ein Remaster bekommen. Hmmmm… also noch ein Titel, der aufgehübscht auf aktuelle Konsolen zurückkehrt. So ähnlich kann ich mir den Gedankengang von manch einer Person vorstellen, wenn er/sie nur das Wort ‚Remastered‘ liest. Doch bei diesem Titel kann man durchaus von einer Daseinsberechtigung sprechen!

So erfuhr das Spiel einen eigenwilligen Release, im Schatten von Assassin’s Creed Unity, welches nahezu zeitgleich erschien, aber dafür der alleinige Next-Gen Vertreter war. Rogue blieb weiterhin Besitzern der Xbox 360 und Playstation 3 vorbehalten. Besonders unpraktisch, wenn man sich für den Wechsel auf eine der neuen Konsolen, zum Verkauf der älteren Maschine entschieden hatte. 

New Flag

Assassin’s Creed Rogue behandelt die Geschichte des Assassinen Shay Patrick Cormac und ist direkt verknüpft mit der Handlung bzw. ein paar Figuren aus Black Flag, dem vierten Teil der Hauptserie. Allerdings macht das Spiel eine Sache bereits grundsätzlich besser. Es wird dem Haupthema nämlich weitaus gerechter. Während Black Flag mehr die Geschichte des Piratenzeitalters beleuchtete, ohne die Story um die Assassinen selbst voranzutreiben, kümmert sich Rogue maßgeblich um den Konflikt zwischen Templern und Assassinen. 

Shay gerät dabei in einen Interessenskonflikt, der katastrophale Ausmaße annimmt und darin endet, dass er die Seite wechselt. Die Geschichte spielt wieder mit einer spannenden Mixtur aus historischen Ereignissen und Persönlichkeiten, setzt aber bessere Akzente im Charakterdesign, als man es noch bei Black Flag gewohnt war. Auch der Grund für das Überlaufen des Ex-Assassinen wirkt nachvollziehbar. So ist die Hauptstory für die Serie ein echter Gewinn und auch die Charaktere sind sehr griffig dargestellt.

 

 Das Spiel mit dem Spiel

Assassin’s Creed Rogue hat seinerzeit noch in der selben Liga gespielt, wie es eben Black Flag getan hat. Deswegen ist das Gameplay eigentlich nahezu identisch und wirkt etwas beschwerlich, monoton und unpräzise, wenn man besonders den aktuellsten Vergleich zu Assassin’s Creed Origins zieht. Dennoch kann man Rogue den Spielspaß nicht streitig machen. Seeschlachten, Mini-Spiele wie Dame und Mühle, die aus Black Flag bekannten Jagden nach Shantys, wie auch sonstigen Sammelobjekten und die Erzählweise baut kaum Strecken auf. 

Die Kämpfe fordern euch leider kaum Können ab. Hier liegt der größere Spaß ganz klar in den Gefechten auf dem Wasser. Natürlich sind Manövrierfähigkeit und Kampfelemente nicht unbedingt realistisch, da man den Fokus trotzdem klar auf schnellere Action gelegt hat, aber dafür sieht das Kampfgeschehen opulent aus und geht sehr locker von der Hand. Zusätzlich mischt noch das eisige Setting mit und bietet einen schönen Kontrast zu Assassin’s Creed 4.

Die einzige Schwäche, der auch Assassin’s Creed Rogue ähnlich erliegt wie seinem Vorgänger, ist die Erzählung um Abstergo. Hier findet ihr euch in der „Realität“ wieder und erlebt in Ego-Perspektive eine Side-Story, die längst nicht den Spannungsgrad ihrer Vorgänger erreicht (abseits von Black Flag, welches mit dem selben Problem behaftet war). 

Irgendwie wirkt dieser Part des Spiels einfach nicht durchdacht und aufgesetzt. Zwar findet ihr ein paar witzige Easter Eggs, aber insgesamt will der Erzählstrang einfach nicht zünden und wirkt mehr wie eine Science Fiction-Parodie auf die Spieleindustrie.

Diesen Part werdet ihr erst in Assassin’s Creed Origins, mit einem gewissen Spannungsbogen und sauberer Eingliederung in die Hauptgeschichte, erleben. 

Remastered

Den eigentlichen Vorteil der Remastered Edition von Assassin’s Creed Rogue findet ihr selbstredend in der Optik. Während die Ezio-Collection stellenweise trotzdem schwächelte, da man evtl. mehr Zeit in die Nachbearbeitung der Gesichtsanimationen einiger Charaktere hätte stecken sollen, punktet Assassin’s Creed Rogue in vollem Maß. 

Die Detail- und Tiefenschärfe kommen in der Kampagne wahnsinnig gut heraus. Zwar wirken einige Umgebungstexturen fast zu scharfkantig, aber besonders wenn man den Blick in der Landschaft schweifen lässt, kann man von einem deutlichen Mehrwert sprechen. 

So setzt das Spiel zwar keine neuen Maßstäbe oder ist gar mit einer Nachbearbeitung im Sinne der Halo-Erstlinge gleichzusetzen, aber der Sprung auf die aktuelle Konsolengeneration lohnt sich optisch auf jeden Fall.

Fazit

Assassin's Creed Rogue Remastered

von am 26.03.2018

Wer sich mit dem altbackenen Gameplay anfreunden kann und gerade die Verschwörungen und Handlungsstränge um die Assassinen und Templer in Black Flag vermisst hat, wird sicherlich mit Assassin’s Creed Rogue gut bedient. Mit einem interessanten Hauptcharakter und einer passenden Wendung im Hauptgeschehen, erlebt ihr eine dichte und spannende Geschichte, die es wert ist erlebt zu werden. Auch altbekannte Stärken der Serie, wie ein erneut grandioser Soundtrack und eine gelungende deutsche Spachausgabe, verleihen dem Spiel ein beschauliches Gesamtbild, dass ihr jetzt in überzeugender Schärfe genießen könnt.

 

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

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