Battle Royale – PUBG im Konsolentest

Battle Royale – PUBG im Konsolentest

von am 10.01.2018 - 14:11
  • Start
  • Kommentare

Die Game Preview zu PlayerUnknown’s Battlegrounds ist nun auch auf der Xbox eingetroffen und wir haben uns angeschaut, ob der Hype um die Konsolenexklusivität auf den Systemen der ‚Xbox One‘-Familie gerechtfertig ist. Pünktlich zum Release haben wir gestartet, Vergleiche zwischen Xbox One und der Xbox One X ziehen können und bereits die ersten Patches zur Performance-Verbesserung miterlebt. Doch im Fokus soll natürlich das Spielerlebnis stehen und wie uns der Titel bisher gefallen hat, sollt ihr hier erfahren…

Sturzflug zum Ziel

Ein Spiel, das 100 Spieler dazu einlädt, auf einer gewaltigen Insel einen Kampf bis zum letzten Mann auszutragen. Hört sich doch eigentlich ganz interessant an. Shooter-Kollege FORTNITE hatte ja bereits gezeigt, in welche Richtung sich das Spielprinzip bewegen kann und einen gewissen Unterhaltungswert konnte man dem Modus schon dort nicht abstreiten. PUBG hat allerdings auf dem PC bereits einen durchschlagenden Erfolg, der von ganz eigenem Charakter sprach und so schien es nahezu unmöglich, einen Test des Spiels mit Verfügbarkeit auf der Xbox One Familie ausbleiben zu lassen.

Also ab ins Spiel und direkt mal kurz einen eigenen Charakter erstellt, mit dem man sich in die Schlacht stürzen darf. 

Statt einer Warteliste als Lobby, treffe ich mich mit 99 weiteren Spielern auf einer kleinen Insel und man tauscht die ersten Drohgebärden aus, schlägt sich gegenseitig ins Gesicht und belustigt schaue ich anderen Mitspielern dabei zu, wie sie sich wie Lemminge von der Klippe ins Wasser stürzen.

Nach einer Minute Wartezeit befinde ich mich mit meinen Konkurrenten in der Luft. Mit einem Flugzeug nehmen wir Kurs über die Insel. Ein schneller Blick auf die Karte und ich sehe, dass wir aus Richtung Süd-West ansteuern. Ich habe mich dazu entschieden eine zentral gelegene Stadt anzupeilen und setze meine Markierung, um mir später die Orientierung zu erleichtern.

Im Kopf zähle ich einen Countdown ab.

3,…2,…1 und Absprung.

Im Sturzflug steuere ich auf den äußeren Rand der Stadt zu, um zu vermeiden, dass ich direkt in einem Faustgerangel lande. Zuerst möchte ich mich mit genügend Ausrüstung und Bewaffnung eindecken.

Weapon of choice

Nach der gelungenen Landung, eile ich ins nächste Gebäude, denn nachdem sich mein Fallschirm geöffnet hatte, konnte ich einige Gegner erspähen, die sich ebenfalls ihren ersten Zielpunkt in der Stadt gesetzt hatten. Jetzt heißt es schnell sein.

Ich schließe die Eingangstür hinter mir, denn auch das Öffnen einer Tür kann als Geräusch dienlich sein, um die Anwesenheit eines Kontrahenten wahrzunehmen. Zügig grase ich das zweistöckige Gebäude ab und habe Glück. Ich entdecke eine AKM mit knapp 60 Schuss Munition, eine Polizeiweste und im nächsten Raum wartet bereits ein Rucksack auf mich, der es mir ermöglicht, mehr Items mit mir zu führen. Verbandszeug wäre für den Start auch noch nützlich, aber das Gebäude scheint nicht noch mehr zu bieten.

Beim Weg zurück ins Erdgeschoss merke ich, dass ich das kleine Badezimmer noch ausgelassen habe. Ich öffne die Tür und entdecke ein Rotpunktvisier. Doch Zeit sich zu freuen bleibt kaum.

Ich höre Schritte…

Der Finger am Abzug

Ich entschließe mich kehrt zu machen und wieder ins Obergeschoss zu flüchten. Es ist nicht ganz sicher, ob ich bereits gesehen oder gehört wurde. So entschließe ich mich zu einem gewagten Manöver. 

Schnellen Schrittes und somit auch deutlich hörbar, laufe ich auf ein Fenster zu und springe hindurch. Der Klang des zerbrechenden Glases wird mit Gewissheit die Aufmerksamkeit des Feindes im Untergeschoss auf mich gezogen haben. Ob er bereits wusste, dass ich zugegen war, konnte ich weiterhin nicht mit Bestimmtheit sagen. So hüpfte ich noch schnell über eine kleine Mauer, die mir in der Hocke ausreichend Deckung gab, um nicht entdeckt zu werden und trotzdem sah ich perfekt auf die Eingangstür des Gebäudes.

Tatsächlich… die Falle schnappte zu! 

Meine Beute, welche noch im Glauben ist selbst der Jäger zu sein, verlässt das Gebäude und schaut suchend um das Haus herum. Ich erhebe mich in genau dem Moment aus der Deckung, als die gegnerische Figur mir den Rücken zuwendet und lande einen direkten Kopftreffer. 

Erleichterung macht sich breit und ich checke nochmal die Karte. Ich befinde mich immernoch in der Kampfzone. Ich schaue mich am naheliegenden  Straßenrand um und sichte ein Motorrad. Noch schnell den gegnerischen Loot einsacken und dann renne ich bereits auf das motorisierte Zweirad zu, steige auf und setze mir den Zielpunkt ins Zentrum der aktuellen Kampfzone. 

Ich fahre knapp 150 – 200 Meter und plötzlich höre ich einen lauten Knall, gefolgt von dem blechernen Aufprall der Kugel an meinen Motorrad. Mit einem scharfen Schlenker auf die linke Seite, möchte ich den Schützen irritieren und hoffe aus seinem Schussfeld zu kommen…

Bei der Hoffnung soll es bleiben. Ein Headshot bringt mich zu Fall und die Runde endet für mich an dieser Stelle…

So können Runden bei PUBG laufen. Aber bislang war auch jede Runde einzigartig. Was nicht zuletzt an der gewaltigen Insel liegt, die ich auch mit knapp 60 Stunden Spielzeit noch nicht komplett erforscht habe.

Der technische Teil

Mittlerweile ist nicht mehr nur der Third Person Modus verfügbar, in welchem man auch bei Bedarf in die Ego-Perspektive wechseln kann, sondern auch der reine First Person Modus. 

Die Performance wurde mittlerweile stark verbessert und zumindest auf der One X hat man kaum noch Probleme mit dem Aufbau der Texturen. Auf der klassischen One hingegen, muss man trotzdem weiterhin ein paar Sekunden Wartezeit hinnehmen. 

Besonders praktisch gestaltet sich mittlerweile die Squad-Bildung. Von 1 bis 4 Spieler sind die Gruppen erstellbar und der kooperative Part in PUBG verändert auch die Wahrnehmung des Spiels. Bislang habe ich es grundsätzlich als schwieriger angesehen, mit mehreren Spielern auf der Insel zu überleben. Mit jeder weiteren Person überlegt man genauer, wie und wo man Ausrüstung sucht, da man ja schnell an passende Bewaffnung kommen sollte. Außerdem ist man im Team nicht unbedingt stärker. Ein kleiner Fehler und das Rudel kann massiv zerrissen werden, denn auch die gegnerischen Teams wollen überleben und gewinnen. Kommunikation ist extrem wichtig!

Für ein ideales Spielgefühl, sollte man unbedingt ein Headset nutzen. PUBG macht einen sehr guten Job bei den Soundeffekten, die auch wichtig sind für die Orientierung und das Entdecken von Feinden.

Wenn man nun Fortnite einfach mal als direkten Konkurrenten betrachtet, gehört PUBG bereits in der Game Preview die Krone. Das wird begünstigt durch die realistischere Grafik, die gleich einen ernsteren Ton angibt und außerdem durch die Waffenauswahl. In PUBG haben grundsätzlich alle Spieler die gleichen Chancen auf alle Waffen, die sich dabei aber nicht zusätzlich durch Seltenheitseinstufungen kategorisieren lassen und so weitere Vorteile gewähren. Man kann wirklich von gutem Balancing sprechen. Wer seine Waffen optimieren möchte, muss die Attachments dafür ebenfalls suchen. 

PUBG lässt den Puls in gewissen Situationen richtig ansteigen und besonders ansprechend ist dabei die gelungene Verbindung aus Survival-Game und klassischem Shooter, der im Team auch taktische Elemente erfordert. 

Tatsächlich finde ich auch die Optik mittlerweile auf der One X sehr ansprechend. Die Grundarchitektur der Gebäude wiederholt sich sehr,  was allerdings auch Vorteile im Spielfluss bringt, weil man sich nicht ständig komplett neu orientieren muss. Die Landschaft ist riesig und mit 100 Spielern und den sich verkleinernden Kampfzonen gut ausgelastet. 

Ensteht kein Druck durch direkte Kampfsituationen, so entsteht dieser durch die zeitlichen Begrenzungen für die Verkleinerung der Zone. Schon die Landung bei Spielbeginn, kann Einfluss auf die gesamte Runde haben.

Fahrzeuge sind gut verteilt, aber auch nicht übermäßig in der Zahl. Die arcadige Steuerung der Vehikel passt angenehm ins Bild und ist trotzdem nicht zu leicht zu meistern.

Das Inventar-Menu sieht identisch aus, wie in der PC-Ausgabe. Die Durchwahl geht mit dem Controller zwar nicht ganz so einfach von der Hand, wie es mit Maus und Tastatur der Fall wäre, aber funktioniert trotzdem so gut, dass es den Spielfluss keineswegs beeinträchtigt.

Ich bin bereits gespannt, wann die zwei neuen Karten in der Konsolen-Fassung verfügbar sein werden. In meinen Augen macht PUBG bereits in der Preview einen guten Job und sorgt bereits für viele, lange Nächte im Überlebenskampf.

Fazit

PUBG  vorläufige Preview-Wertung

von am 10.01.2018

PUBG wird seinem Hype tatsächlich gerecht. Selbst in der Preview-Phase schafft es das Spiel, ein einzigartiges Feeling aufzubauen, welches echte Suchtgefahr in sich birgt. Bereits 4 Updates hat das Spiel hinter sich und wird stetig besser. Die Performance auf der One X ist dabei besonders flüssig. PUBG macht richtig Spaß und ich bin wahnsinnig gespannt, wie sich das Spiel langfristig entwickelt. Bereits jetzt ein ‚Must have‘ !

 

Über Daniel Machut

Ich bin Chefredakteur bei KRAUTGAMING ! Aufgewachsen in der Steinzeit des Gaming, bin ich noch heute unterwegs in den unterschiedlichsten Welten. Hyrule, Rapture, Eos, das viktorianische London, Sondereinsätze auf der ganzen Welt und selbst die dunklen Tiefen des Weltraums habe ich nicht gescheut. Hier sollt ihr mehr von meinen Reisen in den virtuellen Weiten erfahren...

Kommentare

Sag etwas, mein Freund!

Jetzt hast du die Gelegenheit die Person zu sein, zu der deine Mutter dich immer machen wollte: Freundlich, höflich und klug!

Du darfst grundsätzliches HTML und diese Tags benutzen:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>