RAMBO – Old School VS Next Gen

RAMBO – Old School VS Next Gen

von am 13.03.2014 - 20:53

Autor: Daniel Machut

Die 80er Jahre brachten die wahrscheinlich berühmteste Action-Ikone aller Zeiten hervor. Die Rede ist natürlich von John Rambo, der von Sylvester Stallone gespielt, vier Mal unsere Kinoleinwände besuchte. 1982 nahm alles seinen Anfang mit dem Film First Blood und Fortsetzungen folgten in den Jahren 1985, 1988 und 2008. Und jetzt, im Jahr 2014, bekommen wir erstmals wieder ein Spiel zur Kultfigur spendiert.

Das untergehende Genre

Vor erst ein paar Monaten kamen mit der PS4 und Xbox One die neuesten Vertreter der Next Gen auf den Markt und die Tendenz zu grafischen Überfliegern stieg dadurch erheblich. Doch Grafik ist sicherlich nicht alles, was ein gutes Spiel ausmacht. Im Vordergrund steht ganz klar der Spielpaß und hier können die PS3 und Xbox 360 noch gehörig punkten.
rambo-the-video-gameAm 21. Februar erschien nun auf besagten Konsolen und dem PC der Railshooter RAMBO – The Game, der damit ein beinahe totes Genre wieder erweckt. Einige der letzten Vertreter des Spielprinzips wie zum Beispiel Resident Evil – Umbrella & Darkside Chronicles, House of the Dead – Overkill oder Dead Space – Extraction haben mittlerweile auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Diese hatten aber zumindest die Ehre auf der Playstation 3 nochmals als HD-Version erscheinen zu dürfen. Davon abgesehen wurde es um die Railshooter-Fraktion doch sehr leise.
Daher war es noch viel erstaunlicher, als bekannt wurde, dass das neue RAMBO – Game genau diese Fraktion bedient.

Mut gegen den Strom zu schwimmen

Es ist nachzuvollziehen, dass eine jüngere Generation von Gamern mit dem Thema Railshooter nicht sonderlich viel anfangen kann. Ego- und Third Person- Shooter dominieren vergleichsweise klar den Markt, wir sprechen hierrambo-the-videogame-shot02 allerdings über ein Spiel, zu einem wahren Filmklassiker. Warum sollte also auch ein klassisches Gameplay nicht zum Thema passen? Aufgrund dieses Schwerpunktes auf der Nostalgie des Spielers macht es in meinen Augen auch keinen Sinn, sich darüber zu beschweren, dass RAMBO eben kein anderes Spielprinzip vorzuweisen hat. Diese durchaus als mutig zu beschreibende Entscheidung verstärkt viel mehr das Retro-Feeling, das einem Rambo-Titel anhaften sollte, um den Fans der 80er-Streifen gerecht zu werden.

Reiner 80er Jahre Abriss

Passend zu diesem Jahrzehnt, beschäftigt sich der Handlungsstrang auch nur mit den ersten drei Filmen der Reihe. Doch das ist nicht der einzige Direktverweis auf diese Epoche. Weiterhin wurden auch die originalen Musik- und Dialogsequenzen in das Spiel implementiert, wodurch sich auch hier der rote Faden der Produktion erkennen lässt. Als einziges Manko stellt sich an dieser Stelle vielleicht die Sound-Nachbearbeitung heraus, da die meisten Sequenzen recht blechern klingen und leichtes Rauschen zu vernehmen ist. Trotz allem fällt das nicht allzu sehr ins Gewicht.

Dass sich das Game technisch nicht auf dem aktuellsten Stand seiner Generation bewegt, ist wohl längst kein Geheimnis mehr. Grafisch haben wir schon viel bessere Titel gesehen, der Ton ist qualitativ mäßig und sonderlich viel Abwechslung kommt auch nicht durch den Wechsel von klassischem Railshooter und Quicktime-Events auf.

Dennoch versprüht RAMBO – The Game typisches 80er Jahre Flair und macht, wenn man weiß, worauf man sich einlässt, auch verdammt viel Spaß. Zudem ist es erzählerisch wie ein ‚Best of Rambo‘ aufgebaut und zeigt uns viele markante Passagen aus den Filmen, die Fan-Herzen auf jeden Fall höher schlagen lassen.

Schwierigkeit und Skill-System

Es gibt drei Schwierigkeitsgrade, die gut ausgewogen sind, denn man darf den Anspruch eines Railshooters nicht unterschätzen. Innerhalb jedes Kapitels werden außerdem Punkte gesammelt, mit denen man bis zu drei Sterne verdienen kann und damit nicht nur den Level endgültig abschließt, sondern auch entsprechende Trophäen beziehungsweise Erfolge freischaltet. Außerdem werden die Punkte zum Erwerb neuer Fähigkeiten gebraucht. Sei es erhöhte Widerstandskraft gegen erlittenen Schaden oder das Tragen von zusätzlichen Items. Dieses System wirkt allerdings eher reingeklatscht, da man schon mit etwas Geduld in den ersten drei Passagen die Skill-Leisten komplettieren kann. Ein wenig mehr Raffinesse hätte da nicht geschadet.

Das Spiel bleibt dafür über alle Schwierigkeitsgrade immer fair und dennoch anspruchsvoll genug, um sich mehrmals den Herausforderungen zu stellen, die benötigt werden, um entsprechende Sterne abzusahnen.

Fazit

Dem bisherigen Preis von 40 € haftet ein unangenehmer Beigeschmack an. Da auch durch die ersten Trailer zum Spiel nicht wirklich klar war, um was für ein Spiel es sich hier genau handelt, waren viele der Meinung, dass wir hier einen Third Person-Stealth-Shooter erleben werden. Außerdem bekommt man aktuell einfach ganz andere Kaliber, wenn vielleicht auch älter, für weit weniger Geld geliefert, die auch mehr Umfang bieten. Daher ist der Preis nicht wirklich gerechtfertigt.

Rambo ist mehr ein Spiel für Railshooter-Liebhaber und Nostalgiker (welche auch richtig Spaß haben können), aber kaum für die breite Masse geeignet.

Technik, die begeistert – aber nicht hier! Rambo – The Game lebt viel mehr von seinem klassischen Charme und einer ordentlichen Portion Fanbonus. Als Railshooter macht das Spiel fast alles richtig und setzt gute Akzente in der Inszenierung, dennoch tröstet der Rest nicht darüber hinweg, dass Rambo nur etwas für Fans der Filme ist.

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