Nachdem mein erster Termin bei Devolver düster-blutige Faustkämpfe bot, wartet auf der anderen Seite des Devolver-Stands das fast schon sterile Puzzlespiel The Talos Principle. Schon letztes Jahr konnte ich The Talos Principle auf der Gamescom spielen; mittlerweile gibt’s das Spiel bereits zu kaufen, und es hat sogar eine Erweiterung erhalten. Beides zusammen soll es nun bald auf der Playstation 4 als Paket geben.
Zur Erinnerung: In The Talos Principle lösen wir komplexe Rätsel mit Hilfe von Lasern, Spiegeln und Prismen – und entdecken nebenbei eine philosophische Geschichte. Eine Erweiterung kann da doch eigentlich nur noch einen neuen Satz an Rätseln bringen.
Bei Croteam erklärt man mir jedoch, dass die Erweiterung des philosophischen Rätsel-Abenteuers etwas mehr im Gepäck trägt. Zwar gäbe es einen Haufen schwerer neuer Rätsel, doch laut ihm zeichnet sich Road to Gehenna, so der Titel des Addons, besonders durch seine Geschichte aus. „Die ist fast noch besser als im Hauptspiel“, heißt es. Denn während es im Originalspiel um eine Art Paradies ging, sollte in Road to Gehenna das Konzept der Hölle im Mittelpunkt stehen. Der Spieler hätte die Aufgabe, verschiedene Figuren aus einer Art Hölle zu befreien, sieht sich im Verlaufe des Spiels jedoch der Frage gegenüber, ob das eine gute Tat war – denn manche der Figuren wollten vielleicht nicht gerettet werden.
Das klingt in meinen Ohren spannend und ich frage mich, warum ich das Originalspiel eigentlich noch nicht gespielt habe. Croteam empfiehlt übrigens, Originalspiel und Erweiterung möglichst schnell hintereinander zu spielen. „Playstation 4-Spieler, die die Erweiterung gleich mit dem Hauptspiel zusammen bekommen, haben einen kleinen Vorteil gegenüber den PC-Spielern. Denn die müssen zwischen den beiden Geschichten nicht warten und sich damit auch nicht erst wieder an die Rätsel gewöhnen.“
Warum das von Vorteil sein kann, ist schnell erklärt: Die Rätsel in Road to Gehenna haben keine Lernkurve, sondern sind alle schwer. „Egal was ich wähle, die Rätsel sind immer schwer.“ Das liegt unter anderem auch am offenen Ansatz des Spiels, denn ein großer Teil der Geschichte in Road to Gehenna enstpringt wieder den Terminals, die der Spieler in der Landschaft findet und auf deren Röhrenmonitoren Texte im Stil alter MS-DOS-Bildschirme auftauchen. Auf denen können wir ganz viele interessante Geschichten lesen – die Roboter-Figuren in Road to Gehenna sind seltsam fasziniert mit Menschen und schreiben Geschichten über Menschen, ohne sie zu verstehen. Darauf ist Croteam besonders stolz und sagt, dass sich alle Geschichten auch als Buch lesen lassen würden, weil er sie so gut findet. Kein Wunder: Die Autoren hinter ihnen sind John Kyratzes, die unter anderem an The Swapper, Infinite Ocean oder FTL gearbeitet haben.
The Talos Principle gibt es dann ab 13. Oktober auch auf der Playstation 4, inklusive Road to Gehenna. Außerdem erzählt man mir, dass das Team hinter dem Spiel auch an einem Port auf Android und iOS arbeitet. Auf meine Frage, ob es schwer war, das Spiel auf die Playstation zu bringen, schüttelt einer der Entwickler den Kopf: „Überhaupt nicht. Ich habe immer wieder Horrorstories von Konsolenportierungen gehört und wünschte, ich könnte etwas spannenderes erzählen. Es lief ohne große Probleme ab.“
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