Im Rahmen unseres GameStop Ersteindrucks konnten wir am heutigen Tage einen ersten Blick auf Sonys PS4-Exklusivtitel Bloodborne werfen. Wie dieser so aussieht, welche Neuerungen das Kampfsystem aufweisen wird und was uns sonst noch so zum Titel auffiel, erfahrt ihr hier!
Im Vorfeld der gamescom schien Bloodborne ein inoffizieller Titel der Souls-Reihe zu sein, der nur unter einem anderen Namen erscheint, da Sony für den Titel die Exklusivrechte erhalten wollte und damit Hidetaka Miyazaki wieder ein bisschen aus dem Souls-Schema ausbrechen konnte. Daher erwarteten wir ein Spiel, dass sich wie ein Dark Souls mit Schusswaffen spielt und ein bisschen anderes aussieht. Doch wir sollten uns irren.
Das neue Kampfysytem
Denn das Erste, dass man uns während der Pressevorführung von Bloodborne gezeigt hat, war das neue Kampfsystem. Dieses war im Fokus der Präsentation und wartet mit so einigen Neuerungen auf, die einige alteingesessene Souls-Fans ein bisschen erschrecken könnten.
Hatte man in den Souls-Spielen bisher immer nur eine begrenzte Anzahl an Heil-Items, die die schmerzhaften und daher umso unliebsameren Wunden heilten, gibt es nun das sogenannte Regain-System. Solltet ihr von einem Gegner getroffen werden, wird eure Health-Leiste in einem Bereich orange, wo vorher noch rote Energie war. Startet ihr nun innerhalb eines gewissen Zeitfensters einen Gegenangriff, könnt ihr einen Teil der verloren gegangenen Lebensenergie wieder zurück erhalten.
Ein cooles neues Feature, sogar mit Hintergedanken – auf den wir gleich zu sprechen kommen -, jedoch ist die Masse an zurück erhaltener Energie unserer Ermessens nach zu hoch. Durch schnelles Angreifen kann man nämlich den gesamten verlorenen Betrag wieder erlangen, den man zuvor verloren hatte. Dadurch nimmt das Spiel solche Ausmaße an, dass man in einen Kampf mit acht verschiedenen Gegner einfach so gegen alle gewinnen kann, was bei Souls-Titel den sofortigen Tod bedeutet hätte.
Der Gedanke hinter dem Regain-System ist, dass der Spieler in die Action geholt werden soll. Er soll zum Gegner kommen und mit diesem Kämpfen, beziehungsweise ihn mit der Rolle umtanzen und somit besiegen. Damit will der From Software Mastermind Hidetaka Miyazaki dem Spieler eine andere Art des Erfolgserlebnis bieten. Anstatt wie bisher nur mit einem hohen Schwierigkeitsgrad Erfolgserlebnisse herbeizuführen, soll es in Bloodborne auch andere Wege dafür geben, wie etwa das Regain-System.
Das HUD in der Beschreibung
Neben der Vorstellung des Regain-Systems feierte auch das neue HUD seine Weltpremiere auf der gamescom. So gibt es nun nicht mehr vier verschiedene Item-Plätze auf dem Bildschirm, sondern nur noch zwei. Einer dieser Plätze ist für Items vorgesehen, während der zweite Platz für die Munition der eigenen Schusswaffen da ist.
Das Health-Item wurde komplett aus dem Item-Inventar gestrichen, um dem Spielern eine freie Wahl an verschiedenen Spielstilen mit Items zu überlassen. War in früheren Souls-Titeln immer ein Item-Platz mit dem Heil-Items belegt, kann man nun mit verschiedenen Gegenständen mehrere Kampfmanöver spielen. Als Beispiel wurde eine Öl-Behälter auf einen Gegner geworden, eh er mit einem Moltov-Cocktail in Flammen aufging.
Durch diese Kombination nahm er viel mehr schaden, als wenn man nur den Cocktail geworfen hätte. Aufgrund dieser Spielereien rangiert das Health-Item nun immer oben Links in der Ecke, wo es nur darauf wartet den Spieler heilen zu können.
Neue Waffen braucht der Spieler!
Neben diesen Neuerungen wurden auch mehrere neue Waffen erstmals vorgestellt und gezeigt und wie man mit diesen spielen kann. In Bloodborne wird jede Waffe zwei verschiedene Formen haben, wie es auch ungefähr in den Souls-Titel mit den schweren und leichten Angriffe schon vorkam. Aber hier wird nicht zwischen schweren und leichten Angriffen unterschieden, sondern zwischen ausgefahrenen und nicht-ausgefahrenen Waffen. Durch einen einfachen Knopfdruck verlängert sich so eine Axt zum Beispiel während einer Kombo und richtet damit mehr Schaden an.
Dies ist insofern interessant, als dass damit jede Waffe drei verschiedene Move-Sets erhält. Nicht-ausgefahren, ausgefahren und der Wechsel beider Arten während der Kombo. Zudem wurden noch intelligente Tricks eingebaut, wie etwa, dass, wenn man im richtigen Moment die Waffe ausfährt, diese dann den Schild des Gegner durchbricht. Gerade für das Regain-System ist dies wichtig, da jede Waffe einen anderen Regain-Wert hat und durch schnellere Kombos zum Beispiel mehr Schläge platziert werden können, was mit mehr wiedererlangter Energie gleichzusetzen ist.
Während unserer Präsentation wurden auch noch zwei komplett neue Waffen das erste mal gezeigt. Zum einen wird es eine Axt geben, die sich zwar etwas langsamer spielt, dafür aber einen Rundumschlag-Hieb bietet, mit dem man besonders bei größeren Gegner-Gruppen einen Vorteil hat. Diese Crowd-Controlle wird in Bloodborne insgesamt sehr wichtig, denn die Infizierten der Spielewelt tummeln sich gern zusammen und wollen dann entweder nacheinander besiegt werden oder alle auf einmal. Es sei noch gesagt: Manchmal muss die letztere der beiden Optionen herhalten.
Eine zweite neue Waffen war eine Art Kralle oder Harpunen-Spitze, die sehr wendig und eng geführt wird. Das Töten von Gegner ist mit dieser Waffen zwar sehr schwierig, doch erhält man mehr Regain und besonders gute Spieler werden sich auf diese Herausforderung freuen. Zudem ist man mit den kurzen Schwüngen der Kralle schneller unterwegs und kann den Angriffen der Feinde viel besser ausweichen.
Das Ausweichen wird generell sehr wichtig werden, denn einen wirklichen Schild hat man nicht immer dabei. Stattdessen muss man sich schnell und gewieft zwischen den Gegner bewegen und diese durch das eigene Movement ausspielen. Hier wurde ein weiterer kleiner Kniff eingeführt. Man kann Gegner nämlich mit einer Rolle gegen deren Körper aus dem Gleichgewicht bringen, was einem natürlich wieder Vorteile bringt. Diese Neuerung ist natürlich wieder Teil der Absicht, den Spieler mehr in die Action zu bringen.
Dennoch will Bloodborne kein Hack’n’Slay sein und verwehrt sich auch durch sein geduldiges Gameplay gegen einen solchen Vorwurf. Gegner wollen intelligent und nach reichlicher Beobachtung angegangen werden. Erst dadurch kann man solche Kniffe wie etwa das mit dem Gleichgewicht und der Rolle oder dem Schild durchbrechen und durch das ausfahren der Waffe finden.
Die atemberaubende Welt
Aber nicht nur das Gameplay konnten wir beobachten, sondern natürlich auch die Grafik und das Design der Welt von Bloodborne. Es sei einfach gesagt, dass das Spiel schon jetzt umwerfend aussieht. Die Grafik-Power ist gewaltig und macht schon Lust auf mehr, was eigentlich nur noch der Grafik-Stil steigern kann.
Dieser ist nämlich immens düster und baut durch seine viktorianische Architektur in der verlassenen Stadt viel Atmosphäre auf. Auch die Liebe zum Detail und der Gestaltung der Umwelt ist dem Spiel absolut anzumerken. Jede Ecke hilft beim Aufbau der Atmosphäre bei, lässt uns den Tod immer präsent auf dem Bildschirm haben und liefert uns einen tieferen Einblick in die Welt.
Tiefe ist diesbezüglich ein gutes Stichwort, denn Bloodbornes Welt wird vor allem in der Vertikalen stattfinden. Viele Abhänge und Leitern werden wir wohl erwarten dürfen. Dabei wird man besonders in tieferen Gebieten immer weniger auf menschliche Wesen treffen. Stattdessen werden die Gegner mit der Tiefe des Spieles immer abartiger.
Abschließend sei noch gesagt, dass die spielbare Demo auf der GC in ihrer Schwierigkeit nach unten geregelt wurde. Spieler sollen sich nicht Stunden anstellen müssen, nur damit sie dann in ihrer Spiel-Session die ganze Zeit sterben und nichts vom Spiel gesehen haben. Eine kluge Entscheidung, wie wir finden.
Bloodborne erscheint im Frühjahr 2015 exklusiv für die PlayStation 4 und kann ab sofort auf GameStop vorbestellt werden!
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