Naturheilkunde auf die untote Art – PvZ Garden Warfare REVIEW

Naturheilkunde auf die untote Art – PvZ Garden Warfare REVIEW

von am 07.06.2014 - 21:07

Autor: Daniel Machut

Die Spielreihe ‚Pflanzen VS Zombies‘ machte wohl einen der beeindruckendsten Sprünge, die man sich in den letzten Jahren vorstellen kann. Vom simplen 2D-Handy-Strategiespiel mauserte sich die mittlerweile etablierte Marke bis hin zum 3D-Third Person-Shooter, der sogar auf Microsofts Xbox One ein Zuhause gefunden hat.

Erbsen an die Front !

Das Shooter Genre hat zum Start der XBox One derzeit viel zu bieten. Call of Duty GHOSTS , Battlefield 4 und Titanfall sind die ganz großen Namen, die es aktuell zu verzeichnen gibt. Eine besondere Ausnahmeerscheinung ist derzeit allerdings Electronic Arts ‚Garden Warfare‘, basierend auf dem POP CAP – Arcade Game und Handyspiel ‚Pflanzen gegen Zombies‘.

Strategiespiel-Pflanzen-gegen-Zombies-2-aegypten-1024x576-6cd7a976ec882c1cDas Spielprinzip war dabei sehr taktisch gestaltet. Es gab verschiedene Gartenabschnitte, die es durch das richtige Anordnen unterschiedlichster, skurriler Pflanzen vor einmarschierenden Zombies , die kaum weniger witzig gestaltet waren, zu verteidigen. Humor trug einen erheblichen Beitrag zum Spielspaß bei und dafür waren die herrlich ‚depperten‘ Kommentare verantwortlich. Taktik mit ein wenig Wahnsinn im Comicstil – erfolgreiche Mixtur, die durch ihre Beliebtheit erst den Sprung bis zur neuesten Konsolengeneration ermöglicht hat.

Auf Xbox 360, Xbox One und demnächst auch PC wird in Pflanzen gegen Zombies – Garden Warfare, mit allerhand eigenartigem Waffenarsenal, so manche Grünfläche umkämpft. Auf den Konsolen erfreut sich das Spiel jetzt schon einer ordentlichen Fanbase und gilt als kleiner Überraschungshit.

Mehr Charme als Verstand

Garden WarfareWas man auch Garden Warfare nachsagen kann ist die Tatsache, dass auch hier eigentlich wenig wirklich Neues geboten wird. Die Spielmodi ( Fokus liegt auf Eroberung und TDM ) sind alle schon irgendwie bekannt und sorgen nicht im geringsten für sonderliche Überraschungen. Das ist zwar einerseits von Vorteil, da der Einstieg ins Spiel keineswegs schwer fällt, andererseits hat man besonders ab dem 18ten Lebensjahr andere Alternativen, die innerhalb des Genres mehr spielerische Vielfalt bieten. Was Garden Warfare allerdings unverwechselbar und empfehlenswert macht, hat ganz andere Gründe. Unverwechselbarkeit entsteht hier durch die Optik und die irren Spielfiguren. Dabei macht es besonders viel Spaß sich den vielseitigen Herausforderungen zu stellen, die den Levelaufstieg ermöglichen und helfen zusätzlich Punkte zu sammeln, die man gegen virtuelle Trading-Cards eintauschen kann. Diese bieten die unterschiedlichsten Boni, die in den meisten Fällen besonders wertvoll für den Conquest-Modus und den 4-Spieler-Koop sind. Außerdem sammelt man Charakterdesigns, die sich mit der Zeit vervollständigen und neue Charaktere und Waffen freischalten.

Nach Freischaltung der Charaktergegenstände, ist der verrückten Kreativität fast keine Grenze mehr gesetzt. Man kann seine Figur tätowieren, ihr/ihm beispielsweise einen Igel als Hut aufsetzen und viele andere gestalterische Möglichkeiten ausschöpfen, die belustigen und trotdem eine persönliche Note ins Spiel einbringen. Da es sich bei Garden Warfare um einen Third-Person-Shooter handelt, kann man sich auch selber an den eigenartigsten Kombinationen erfreuen.

Unter den freischaltbaren Spiel-Boni kann man sich beschwörbare Zombietypen und Topfpflanzen vorstellen, deren Design auch komplett auf dem Arcade-Titel basiert und durch unterschiedliche Eigenschaften auch taktisch einsetzbar sind.

Koop statt Kampagne

Wo man bei Titanfall dem Potenzial einer Einzelspielerkampagne noch nachweinen könnte, macht es bei Garden Warfare eigentlich gar keinen Sinn, denn eine sonderlich interessante Grundgeschichte gibt es nicht. Deswegen wurde hier auch komplett auf eine Kampagne oder eine annähernd ähnliche Lösung verzichtet. Es zählt das reine Multiplayer-Vergnügen.

Garden Warfare (2)Der Koop-Modus hat daran einen ordentlichen Anteil. Das Spielprinzip ist vergleichbar mit dem Horde-Modus aus Gears of war 3. Die Zombies greifen in  Wellen an und werden natürlich immer stärker. In den Hauptwellen werden per Zufallsgenerator Boni für die Spieler geliefert, wie auch anstehende Boss-Gegner eingebracht. Das können Riesenzombies mit schwingender Keule sein oder Yeti-Zombies die nicht nur kräftig auf die Mütze geben können, sondern auch ihre Kälte-Fähigkeiten zum Nachteil des Spielertrupps einsetzen können. Natürlich sollte man genau überlegen, wie man seine Truppe zusammenstellt. Dabei hat man sich ein wenig von Battlefield & Co abgeschaut. Es gibt Heiler, Sturmsoldaten, Ingenieure, Sniper und sogar Tank-Klassen, von denen man aber im Koop-Modus nur die Pflanzen-Varianten spielt. Die Zombies sind nur in den normalen Multiplayer-Modi spielbar.
Dafür sind im kooperativen Spiel die Pflanztöpfe wieder nutzbar, denn indem man die unterschiedlichsten Pflanzen aus den Trading-Card-Tütchen einpflanzt, kann man sich einen unterstützenden Schutzwall bauen. Die richtige Wahl des Standorts der entsprechenden Pflanzenarten kann auch hierbei über Sieg oder Niederlage entscheiden. Durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade bleibt dieser Modus aber sogar für Shooter-Veteranen ein knackige Herausforderung.

Der Rest vom Fest

Garden Warfare lässt sich am besten beschreiben, wenn man an Spieleperlen aus längst vergangenen Tagen denkt, wie zum Beispiel Jet Force Geminifür die N64-Konsole. Es muss nicht immer Blut und Gedärm gezeigt werden um zu begeistern. In diesem Fall ist es gesunde Gartenpflege, die uns ebenso gelungene Abwechslung im Shooter-Wald verschafft, wie damalige Kultklassiker aus dem Hause RARE.

Fazit

Ein Third-Person-Shooter , der ordentlich belustigt und es schafft, sich mit einfacher Rezeptur, solide zwischen den anderen Shooter-Titanen zu behaupten.

WERTUNG: 7,5/10

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