LAN-Party für Politiker in Planung
Unter Politikern wird ständig wieder das Thema rund um sogenannte „Killerspiele“ aufgewärmt. Spiele wie Counter Strike müssen so immer wieder als Sündenbock für diverse Gewaltverbrechen herhalten. Da ist es doch umso erfreulicher, dass sich nun drei Politiker engagieren und eine LAN-Party für den Bundestag organisieren!
Dabei handelt es sich um Jimmy Schulz, Obmann der FDP-Bundestagsfraktion in der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“, FDP-Kollege Manuel Höferlin und CSU-Familienexpertin Dorothee Bär. Geplant ist eine Einführung in das Thema und anschließend eine Veranstaltung in der von Computer-Medien schon seit Jahren genutzen C-Base, wo die Politiker dann selbst Hand an diverse Spiele anlegen dürfen.
„Es werden genug Terminals aufgebaut werden. Wir rechnen aber nicht mit einer hundertprozentigen Anwesenheitsquote“, so Dorothee Bär. Sie merkte zudem an, dass „bislang immer diejenigen über die Thematik sprechen, die sich noch nie damit beschäftigt haben. Schwarz-weiß zu reden ist einfacher, wenn man keine Ahnung vom Thema hat“
Die Initiatoren selbst sehen Spiele als Kulturgut der heutigen Zeit an und Bär bestätigte, dass das von Spielern so verhasste Wort mit K bereits von einem Großteil der CSU aus dem Wortschatz geworfen worden sei, auch wenn einige das noch anders sehen.
Jimmy Schulz zu dem Thema: „Wenn ein Amoklauf stattfindet oder Jugendliche über die Stränge schlagen, wollen einige Computerspiele als Verursacher heranziehen.“
So will man durch die Veranstaltung vor allem Berührungsängste der Politiker aus dem Weg schaffen und die Diskussion versachlichen. Dazu wird neben Sport- und Denkspielen auch das von der Politik als Dauerübel dargestellte Counter Strike anspielbar sein. Brisante Themen, wie Spielesucht und Gewaltverherrlichung sollen aber trotz dem nicht ignoriert werden und ebenfalls angesprochen werden. Nur nun eben aus einem anderen Blickwinkel.
Bislang hat die Planung der Veranstaltung bei den Geschäftsführern der Regierungskoalition positive Reaktionen hervorgebracht. Lediglich die Opposition sieht das noch etwas anders.
So äußerte sich Malte Spitz aus dem Bundesvorstand der Grünen, dass der Vorschlag zu kurz gedacht sei. Er ist gegen das Weiterführen der Diskussion um das Für und Wider und würde lieber endlich konkrete Politik von Bundesregierung und Regierungsfraktionen sehen.
Die Politiker-LAN steht also bislang unter einem eher guten Stern. Ob das ganze dann aber auch wirklich zur Lockerung des Themas beitragen wird, bleibt wohl abzuwarten.