Die Ys-Serie, die sich mit ihren 25 Jahren und mehr als 7 hervorgebrachten Titeln wirklich sehen lassen kann, ist zwar mehr im asiatischen Gebiet bekannt, aber auch hier findet sie langsam ihre Fans. Zum 25 jährigen Jubiläum ist Ys: Memories of Celceta 2012 in Japan für die PlayStation Vita erschienen und nun hat das Spiel auch die lange Reise zu uns geschafft und beglückt viele Fans. Ist es am Ende aber doch mehr was für Fans, oder kann man auch als Neuling der Serie was mit Memories of Celceta anfangen? Genau mit dieser Frage habe ich mich in diesen Test auseinandergesetzt!
Gedächtnis wie ein Sieb
In Ys: Memories of Celceta geht es um Adol Christin, ein junger Abenteurer und Protagonist der Ys-Spiele, der aus unbekannten Gründen sein Gedächtnis verloren hat. Nach einem kurzen Intro findet man heraus, das Adol im großen Wald von Celceta war und er der Erste ist, der aus diesem lebend wiederkam. Während eines Angriffes durch Monster bemerkt man nun, dass unser Held seltsame leuchtende Kugeln sehen kann, die Erinnerungen aus seiner Erkundung des Waldes enthalten. Ziel ist es nun, die Erinnerungen zu finden und dabei auch noch eine Karte vom Wald von Celceta anzufertigen.
Leider ist dies auch ziemlich lange das einzige Element im Spiel, das man eine Geschichte nennen darf. Zwischendurch treten dann immer wieder mal ein paar Probleme auf, wodurch ihr in größere Dungeons kommt und vor allem große Gegner findet. Der richtige Wandel in der Geschichte kommt aber erst im letzten Drittel des Spieles und auch hier ist es sehr klischeehaft mit dem retten der Welt gehalten, was nach 30 Spielstunden dann auch alles vom Spiel ist.
Insgesamt hat man es also mit einer schön erzählten Geschichte zu tun, was dennoch nicht über ihre Schwächen hinwegtrösten kann, wobei die Ideenlosigkeit und Langeweile die Größten sind.
Neben dem Erkunden des Waldes – der viele schöne Gebiete umfasst – nimmt natürlich auch das Kämpfen eine wichtige Rolle ein. Das Kampfsystem ist schnell und einfach aufgebaut. Eine Taste ist jeweils für Angriff, Blocken, Ausweichen und das wechseln der Gruppenmitglieder gedacht. Des Weiteren können bis zu 4 Fähigkeiten ausgerüstet werden, die bei häufiger Nutzung stärker oder länger als Verstärkung für Angriff und Verteidigung dienen. Während eurer Reise schließen sich euch dann noch insgesamt 5 mutige Recken an, die ganz Rollenspiel-typisch ihre eigene Gründe haben, weshalb sie gerade eurer Gruppe beitreten.
Jede dieser 6 Figuren steht unter einer bestimmten Schadensart: “Slash”, “Pierce” und “Strike”. Die Schadensarten wirken sich hierbei unterschiedlich auf die Stärken und Schwächen der Gegner aus. “Slash” ist zum Beispiel gegen weiche Gegner sehr effektiv, während harte Gegner lieber mit einer “Strike”-Figur angegriffen werden sollten. Die Schwächen einzelner Gegner kann man dank dem Touch-Bildschirm der Vita ganz einfach mit einem Fingerdruck auf ebendiese herausfinden und somit eine bessere Strategie für den Kampf ertüfteln.
Das Töten der Gegner gibt euch aber nicht nur Erfahrungspunkte, denn neben gefundenen Erzen und Pflanzen dienen euch auch Felle von besiegten Gegnern, um eure Waffen und Rüstungen zu verbessern. Feuer, Eis, Gift und HP-Generierung sind nur ein paar der optionalen Verstärkungen, die im Kampf einen großen Unterschied zwischen schwachen und starken Monstern machen können.
Fazit
Mit einer Spielzeit von 25 bis 30 Stunden bei einer zwar schön erzählten, aber dennoch schwachen Geschichte, kann Ys: Memories of Celceta nicht ansatzweise ein Preis für das beste RPG gewinnen. Dank grandiosem Soundtrack und dem schnellen und einfachen Kampfsystem bleibt es aber nicht auf der Strecke liegen und kann an einigen Stellen glänzen.
Eine persönliche Empfehlung kann ich wirklich nur an diejenigen geben, die einfach ein neues RPG auf dem Handheld von Sony spielen wollen und dabei auch Kompromisse in puncto Story und Grafik eingehen können oder Fans der Ys-Serie sind.
Der Rest sollte es sich während eines Sales schnappen, denn schlecht ist es auf keinen Fall.
Ein kleiner Tipp noch am Ende: Man kann Memories of Celceta auch ohne Vorwissen der anderen Teile spielen, da es wie die einzelnen die Final Fantasy-Spiele vollkommen eigenständig ist.
Ys: Memories of Celceta ist ein nettes, schnelles RPG, dem es aber an einer tiefen und ergreifenden Story mangelt. Daher ist es sicherlich kein Must Have für Sonys PS Vita, aber schlecht ist es auch nicht. Wer unbedingt neues Rollenspiel-Futter für seinen Handheld braucht, kann ohne große Bedenken zugreifen. Der Rest wartet einfach noch ein bisschen und holt sich das Spiel während eines Sales.
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