inFamous: Second Son im Preview

inFamous: Second Son im Preview

von am 08.03.2014 - 08:00
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Die Playstation 4 ist nun schon ein paar Monate alt und hat auch bereits einige gute Titel bekommen. Jedoch mangelt es derzeit noch an einer guten Auswahl an Exklusivtiteln. Das wollen die Leute von Suckerpunch bald ändern, indem sie ihr neuestes Game ins Rennen schicken, inFamous: Second Son! Wir wurden nach München eingeladen um einen letzten exklusiven Blick auf das Spiel zu werfen, bevor es auf den Markt kommt und können euch sagen, ob ihr euch darauf freuen dürft oder nicht.

Sucker Punch ist ein Studio mit langer Tradition, das bereits in den 90ern Spiele für die ganz frühen Konsolen entwickelte. Richtig bekannt wurde das Studio jedoch erst 2009 durch den gefeierten Playstation 3 Exklusivtitel inFamous. Und da das Spiel so gut ankam, wurde 2011 auch gleich ein zweiter Teil nachgeschoben. Aber da aller guten Dinge drei sind, dürfen sich Fans der Reihe bald ein weiteres mal austoben. In inFamous: Second Son, das dieses Mal exklusiv für die PS4 erscheint. Wir konnten vor dem baldigen Release einen Blick auf die mittlerweile finale Version des Spiels werfen und auch die Entwickler etwas zu ihrem Spiel ausquetschen. Was dabei rausgekommen ist, lest ihr jetzt.

Neues Spiel, alte Leier?

Das Grundkonzept von inFamous: Second Son hat sich dabei gegenüber den Vorgängern kaum verändert. Um es mit den Worten der Entwickler zu sagen: Ein ganz gewöhnlicher Typ, wie du und ich, bekommt auf einmal Superkräfte und steht vor der Entscheidung sie zum Wohl oder zum Leid der Menschen einzusetzen. Das Ganze wurde dann wieder in eine Open World Stadt gepflanzt, die viele Beschäftigungen, Klettermöglichkeiten und dergleichen bietet. So weit, so bekannt. Jedoch löst sich Second Son abgesehen vom Grundprinzip deutlich von den Vorgängern, denn der frühere Hauptprotagonist Cole ist nicht mehr an Bord.

Nachdem die Entwickler sich nämlich die Trophähen der Spieler weltweit angesehen hatten, haben sie festgestellt, dass sich fast 80% der Spieler für das gute Ende von inFamous 2 entschieden hatten, bei dem der Protagonist Cole sich opfert. Dementsprechend war es an der Zeit sich einem neuen Charakter zu widmen. Und dieser heißt Delsin Rowe. Delsin ist dabei auch ein ganz normaler Typ und doch um einiges anders, als Cole. Delsin, mitte 20, ist ein Nachfahre der Urweinwohner und kommt aus Seattle, wo das Spiel übrigens auch stattfindet. Doch er ist ein gebranntmarktes Kind, denn er hat sein ganzes Leben darunter gelitten, dass sein größerer Bruder das bevorzugte Kind war, alles geschafft hat und er selbst nie etwas wirklich auf die Reihe bekommen hat. Wie uns die Entwickler im Interview erklärt haben kommt daher übrigens auch der Name Second Son. Doch das alles ändert sich, als Delsin seine Kräfte entdeckt, die ihn zu etwas besonderem machen und ihm endlich das Gefühl geben etwas zu sein.

Die Umstände, unter denen Delsin seine Kräfte entdeckt und auslebt könnten jedoch nicht verschiedener im Vergleich zu den Vorgängern sein. 7 Jahre nach New Marais hat es sich die Regierungsbehörde Department of Unified Protection, kurz DUP, zum Ziel gemacht alle Bioterroristen zu fangen und zu kontrollieren um die katastrophalen Ereignisse von damals nicht noch einmal passieren zu lassen. Dieses Unterfangen macht aus Seattle jedoch einen Überwachungsstaat mit Kontrollposten an jedem Block und Soldaten an jeder Ecke.

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Man sieht also bereits, die Story ist relativ neu und bietet auch Nicht-Kennern der Reihe die Möglichkeit hier einzusteigen ohne Wissenslücken zu haben oder nicht mitzukommen. Wer jedoch die Vorgänger gespielt hat, dem werden laut den Entwicklern bestimmte Dinge in der Welt auffallen, die man sonst übersehen würde. Und auch ein sozusagener „alter Bekannter“ soll durchaus seinen Weg in das Spiel gefunden haben, wenn man den kryptischen Botschaften der Entwickler glauben darf.

Charma is a bitch

Doch natürlich kommen mit den Kräften auch die großen Entscheidungen . . . und Probleme. Will Delsin gut sein oder einfach nur tun und lassen, was er will? Wie schon in den Vorgängern bleibt diese Entscheidung den Spielern überlassen. Jedoch haben sich die Konsequenzen daraus noch erweitert. In den Vorgängern hatten gute und schlechte Taten Einfluss auf den Charakter von Cole und seine Kräfte und auch viele Missionen konnten gut oder böse gespielt werden. In wie weit sich die Kräfte von Delsin verändern werden, bekamen wir leider noch nicht zu Gesicht, jedoch wurde uns etwas anderes gezeigt. Ob sich Delsin für die gute oder böse Variante einer Mission entscheidet hat dieses Mal nämlich entscheidenden Einfluss auf andere Charaktere sowie auf den restlichen Verlauf der Story.

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In dem Demolevel, das wir anspielen durften, wurde man beispielsweise vor die Wahl gestellt Leidensgefährtin Fetch zu einem besseren Leben zu verhelfen oder ihr auf ihrer Rachetour gegen die Bewohner von Seattle zu helfen. Wählt man die gute Variante wird man Fetch über das ganze Spiel helfen das Drogenkartell von Seattle auszuräuchern, wählt man die böse Variante stellt man sich nicht nur agressiv gegen Delsins Bruder Reggie, sondern wird sowohl Delsin, als auch Fetch das Spiel über in ihrem destruktiven Drang unterstützen. Auch versicherten uns die Entwickler, dass diese vertiefte Interaktion zwischen den Charakteren noch deutlich breiter gefächtert sein wird.

Wer also wirklich das ganze Spiel erleben will, wird auch in Second Son wohl nicht drum herum kommen es zweimal zu spielen – gut und böse. Denn jede Mission ist anders, je nachdem für was man sich entscheidet. Und es wird einige Entscheidungen geben, die immer wieder verschiedene Handlungsstränge aufbrechen werden. Trotz dieser vielen Wege das Spiel zu spielen, wird es aber am Ende wieder nur zwei mögliche Enden geben. Ein Gutes und ein Böses eben.

Wenn Neonreklamen zur Biowaffe werden

Die Kräfte, auf die der Spieler in inFamous Zugriff hat, scheinen sich von Spiel zu Spiel zu potenzieren. Hatte man im ersten Teil nur Stromkräfte, kamen im zweiten Eiskräfte hinzu. Dieses Mal scheinen es jedoch deutlich mehr zu werden, da Delsin seine Kräfte nicht wie im Vorgänger durch einen Unfall bekommt. Er absorbiert einfach die Fähigkeiten anderer Conduits. Wie viele das genau werden, konnten wir leider trotz einer Mischung aus penetranten und teils sehr subtilen Fragen nicht aus den Entwicklern kitzeln. Zwei sind jedoch bislang bekannt: die Rauchkraft sowie die Neonkraft. Neon, fragt ihr euch? Ja, man kann in der Welt von inFamous auch die Enegie aus Neonreklamen als tödliche Waffe verwenden. Dementsprechend vielfältig und vielseitig wird wohl auch die gesamte Kräftepalette ausfallen, insbesondere da uns gesagt wurde, wir sollen doch einfach die Spielwelt sorgfältig beobachten und selbst schlussfolgern woraus man überall Energie für Kräfte ziehen könne.

Doch zurück zu den bekannten Kräften. Die Rauchkraft ist die am längsten bekannte und scheint wohl auch so etwas wie Delsins Hauptkraft zu werden. Sie eignet sich besonders für den Nahkampf oder das unschädlich machen vieler Gegner zugleich. Die Neonkraft ist dagegen eher etwas für Leute, die aus der Distanz agieren. Auch benötigt man sie, wenn man sich schnell durch Seattle bewegen will. Wie schon in den Vorgängern verbrauchen bestimmte Angriffe Energie – in unserem Fall Rauch – die wieder aufgeladen werden sollte. Und auch daran hat sich wenig verändert. Man sucht sich eine Quelle der entsprechenden Kraft, also Schornsteine oder Feuer für Rauch und Reklameschilder für Neon und lädt auf. Anders ist nun jedoch, dass man sich diese Quellen – zumindest im Fall der Rauchkraft – selbst erstellen kann, indem man einfach Objekte wie Autos in die Luft jagt.

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Eine weitere Neuerung ist, dass man sich nun durch gute oder böse Taten Charma für gewaltige Finisher aufladen kann, die dann so ziemlich alles im näheren Umfeld platt machen. Dabei sollte man jedoch bei einer Linie bleiben. Hilft man beispielsweise erst Bewohnern oder verschont Gegner, tötet dann aber Zivilisten fällt das zuvor gesammelte gute Charma rapide wieder ab. Nett in diesem Zusammenhang ist übrigens das Feature, dass Delsins momentane Vorgehensweise als roter oder blauer Vogel auf dem Rücken der Jacke immer sichtbar ist.

Fazit

inFamous: Second Son versucht einen neuen Weg zu gehen und sich dabei doch auf die Tugenden der Vorgänger zu stützen. Das funktioniert soweit wir es beurteilen konnten bislang sehr gut. Die Welt ist stimmig und wirklich lebhaft, wozu vor allem auch die große Liebe zum Detail der Entwickler, aber auch die hammer Grafik beiträgt. Das Gameplay geht schnell in Fleisch und Blut über und wird vor allem Fans der Vorgänger angenehm bekannt sein. Ganz neu, jedoch gut integriert wurde dabei das Touchpad des Dualshock 4, mit dem Delsin mit seiner Umgebung interagiert. Auch die Kräfte scheinen frisch und einfallsreich daher zu kommen. Etwas negativ fiel uns jedoch auf, dass sowohl Rauch, als auch Neonkraft im Prinzip über einen sehr ähnlichen Grundstamm an Attacken verfügen. Zieht sich das auch durch die anderen Kräfte, wäre das sehr schade. Auch gibt es gewisse Stellen im Spiel, die sich mit der Welt, die so echt wirken soll etwas beißen. So kann Delsin einmal ins Wasser gefallen nicht einfach heraushüpfen oder klettern, sondern muss sich per Touchpad und kleinen Bildschnitt vom Spieler retten lassen.

Unterm Strich konnte inFamous: Second Son vorab jedoch überzeugen. Ob das Gameplay auch über die ganze Spielzeit Abwechslung bietet und die Story zieht, wird sich aber wohl erst am 21. März zeigen.

Über Lukas Alverdes

Lukas ist Redakteur bei Krautgaming und das schon seit den frühesten Anfängen der Seite. Seine Begeisterung für Spiele ließ schon fast jede erdenkliche Art von geschriebenen Liebeserklärungen an diese durch die Weiten Internets geistern. Lukas studiert zudem Sport in München und stellt somit das lang gesuchte Bindeglied zwischen Gaming-Nerd und Sport-Adonis dar.

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