Review – Danganronpa: Trigger Happy Havoc

Review – Danganronpa: Trigger Happy Havoc

von am 22.02.2014 - 13:31
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Danganronpa: Trigger Happy Havoc gehört mit zu den interessantesten Geschichten, die ich die letzten Jahre in einem Videospiel bekommen habe. Es ist eine Krimi Visual Novel von Spike Chunsoft, die uns unter anderem Spiele wie Virtue’s Last Reward und 999: Nine Hours, Nine Persons, Nine Doors gebracht haben und bekannt für ihre blutigen Morde sind.

Was Danganronpa so speziell macht ist die ernsthafte Geschichte, die durch Humor und die gut geschriebenen Figuren entsteht. Es geht um 15 Schüler, die die einmalige Chance bekommen haben, auf die Hope’s Peak Academy zu gehen, eine Eliteschule, die nur die besten ihrer Art aufnimmt. Darunter befinden sich der “Ultimative” Baseballspieler, der “Ultimative” Fanfiction-Autor, die “Ultimative” Schwimmerin und die “Ultimative” Kampfsportlerin, als auch der Spieler selbst, der “Ultimative” Glücksfall. Ihr seid ein Normalo. In der Schule der Durchschnitt. Eure Hobbys bestehen aus durchschnittlichen Dingen und es gibt nix, bei dem ihr hervorsteht. Es ist einfach pures Glück, da ihr bei einer Auslösung einen Platz gewonnen habt.

Da tanzt der Bär

Leider funktioniert die Sache nicht so toll, wie man es sich wünscht. Denn die 15 Schüler sitzen nämlich auf einmal in der Schule fest und kommen nur durch das gewinnen eines Spieles raus: Man muss jemanden umbringen, ohne dass es ein anderer bemerkt oder man steckt bis ans Lebensende in der Eliteschule fest.

Damit auch alles seine Ordnung hat, übernimmt der Schulleiter Monokuma, ein Bär mit schwarzem Humor und Drang nach toten Menschen, die Kontrolle über den Laden und zwingt jeden Teilnehmer Motive für Morde zu entwickeln und sich gegenseitig umzubringen.

Danganronpa teilt sich in 3 verschiedene Modi auf:

Der erste besteht aus der freien Zeit. Hier kann man die Schule erkunden, die Mitschüler kennenlernen oder Geld im schuleigenen Kiosk ausgeben. Es funktioniert ungefähr wie in den Persona-Spielen, bei dem ihre langsam immer mehr über eine Figur herausfindet und so Geheimnisse oder Fähigkeiten freischaltet (dazu später mehr)

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Wenn doch mal jemand aus eurer Gruppe einen Mitschüler umbringen sollte, beginnt der zweite Modus, sobald ihr die Leiche entdeckt. Das Prinzip dahinter ist, das ein Mörder erst die Schule verlassen kann, wenn die Leiche gefunden und der Mörder damit auch nicht in Zusammenhang gebracht wird. Kommt dieser frei, sterben alle anderen gleichzeitig. Dadurch versucht jeder den Mörder zu fassen, der jeder der 15 Schüler sein kann.
Der zweite Modus ist das finden von Objekten, die etwas mit dem Mord zu tun haben könnten. Wer hat ein Alibi und wer hätte ein Motiv? Das ist eure Aufgabe und die der anderen.

Jeder gegen jeden

Der dritte Modus ist der “Class Trial”.

Hier treffen sich alle Schüler zusammen und fragen sich gegeneinander aus, um den Mörder zu bestimmen. Man kombiniert die gefundenen Objekte, Alibis und Motive, nutzt die anderen Teilnehmer, um noch mehr Infos zu finden und schließt am Ende seine Akte, um den Mörder zu bestimmen. Jeder ist hierbei der Angeklagte, da es theoretisch jeder sein könnte, was der Sache viele Wendungen geben kann.

Wer lügt? Unterschlägt jemand Hinweise? Versucht jemand das Thema zu wechseln? Oft ist es ziemlich leicht gehalten. Wenn dem jedoch nicht so ist, kann man mithilfe der Fähigkeiten, die man durch das Kennenlernen der Schüler bekommen hat, schneller auf falsche Aussagen eingehen, mehr Zeit bekommen, um über die ganze Situation nachzudenken oder Tipps erhalten, falls man wirklich mal keine Ahnung mehr hat.

Danganronpa punktet vor allem durch die sehr gut geschriebenen Figuren. Man kann sie alle auf eine Art leiden und jede Person bringt auch interessante Hintergründe zum Vorschein, wodurch man lieber keine Morde unter allen sehen möchte. Das Spiel ist in Japanisch, als auch in Englisch spielbar. Die Lokalisierung ist gelungen und bietet auch eine gute Synchronisation, obwohl 2-3 Figuren leicht übertrieben in der Stimme sind, was aber nicht groß schadet.

Rot ist nicht gleich Rot

Wenn es um Mord geht, geht Spike Chunsoft nicht zimperlich mit dem Spieler um. Die Toten werden in starken Szenen gesetzt, die oft sehr brutal und kaltblütig dargestellt werden. Hierbei muss ich noch kurz erwähnen, dass das Blut in Danganronpa, mit dem nicht gegeizt wird, rosafarben ist. Das kommt dadurch, da Spike Chunsoft in Japan mit rotem Blut Schwierigkeiten bei der Altersstufe bekommen hätte und so gleich auf Rosa gegangen ist, bevor sie das Spiel hätten schneiden müssen. Wenn man es nicht auf hohem Niveau kritisiert, kann man es gut ignorieren, auch wenn auf einmal Blumen die gleiche Farbe wie Blut haben. Auch mal was Feines.
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Nach der ungefähr 25-30 Stunden Geschichte bekommt man noch den “School Mode”. Wenn ihr in der Hauptgeschichte nicht alles von einem Mitschüler erfahren habt, da ihr einfach nicht so viel reden wolltet oder diese Person gestorben ist, könnt ihr in diesem Modus noch alle Gespräche führen, ohne an einen Mord zu denken.

Fazit

Danganronpa: Trigger Happy Havoc ist eine interessante Kombination aus Fälle lösen à la Phoenix Wright und einer Visual Novel wie Virtue’s Last Reward oder 999: Nine Hours, Nine Persons, Nine Doors. Die Geschichte aus Leben, Überleben und Töten findet viele Twist sowie Tiefgang und fesselt den Spieler regelrecht vor die Vita. Wer schon ein Fan Visual Novels ist, dem brauche ich nicht mal eine Empfehlung aussprechen, da Danganronpa dann ein sowieso ein Pflichtkauf ist. Wer noch keine Erfahrung mit Visual Novels hat, kann Danganronpa ruhig auch probieren, da es selbst mit seiner harten Story sehr einsteigerfreundlich ist und auch Fehler erlaubt. Man darf aber nicht vergessen, dass man viel lesen muss, was manche abschrecken dürfte.

Danganronpa: Trigger Happy Havoc

von am 22.02.2014

Gut geschriebene Figuren und eine fesselnde Geschichte. Danganronpa: Trigger Happy Havoc sollte ein Platz auf eure Vita finden, wenn ihr Fans von Visual Novels seid. Ansonsten lohnt sich auch ein Anspielen für Neulinge des Genres. Nur lesefaul darf man nicht sein, ansonsten bleibt der Spielspaß auf der Strecke.

Über Max Bocho

Max ist ein Gastautor bei Krautgaming und schreibt auch sonst gerne über dies und das aus der Videospielwelt. Neben der Interesse an moderner Architektur, investiert er auch gerne seine Zeit als Community Manager in der offiziellen PlayStation Liga von Sony Computer Entertainment Deutschland.

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