Schwing mal das Tanzbein: Just Dance 2014 im Test
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Auf der Gamescom war es uns noch recht unangenehm in direkten Wettstreit mit professionellen Tänzern zu treten, vollkommen unvorbereitet und mit einem starken Gefühl der Scham im Nacken. In den eigenen vier Wänden schafft Ubisoft jedoch etwas ganz Erstaunliches. Spaß wohin man schaut und dazu technisch noch auf allerhöchstem Niveau. Ob Just Dance 2014 mehr ist als ein warmer Aufguss einer Vorgänger, erfahrt in unserem ausführlichen Test.

just-dance-2014-psy-gentlemanViel Konkurrenz hatte Ubisoft, was Tanzspiele angeht, im Jahr 2013 nicht wirklich. Harmonix konzentrierte sich auf sein neues Disney-Spiel und gab dem bisherigen Spitzentitel Dance Central bis auf Weiteres den Laufpass. Es hieß also: „Friss oder stirb!“. Das man ein Tanzspiel sicher mit anderen Augen bewerten muss, als ein Gears of War oder ein Zelda, war von Anfang an klar. Deswegen haben wir uns Verstärkung ins Wohnzimmer geholt, die Schuhe in die Ecke gestellt und gespielt bis die Polizei kam – und das war es definitiv wert! Getestet wurde die Xbox One Variante für Kinect 2.

Gameplay

Just-Dance-2014-1Das Gameplay unterscheidet sich wenig von seinen Vorgängern: Spiel rein und vor dem TV nach bestem Wissen und Gewissen abzappeln. Mit euren Bewegungen steuert ihr vom Menü, bis zur Auswahl der einzigen Songs alles, was sich alternativ auch mit dem Controller bedienen lassen würde. Sobald ihr einen Titel ausgewählt habt, übernimmt jedoch das Spiel. Euer Körper wird im wahrsten Sinne des Wortes zum Controller. Das Spielprinzip ist so simpel wie bösartig: Tanzt so gut ihr könnt. Dass das schwieger ist als gedacht, stellt sich bereits nach den ersten Sekunden heraus. Es gibt nirgendwo eine Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad anzupassen oder eine Übungs-Session einzubauen. Mit dem kühlen Kopfnicken, im Club um die Ecke, hat das nichts mehr zu tun!

Lediglich über die Songauswahl selber könnt ihr bestimmen, wie schwer der Song letztendlich zu tanzen ist. Insgesamt sind 52 Songs verfügbar und zum Zeitpunkt des Tests bereits zahlreiche Tracks, die ihr gegen eine Gebühr runterladen könnt. Die Auswahl der Songs reicht hier von alten Schinken wie „YMCA“, bis zu David Guettas „Shewolf“. Vertreten sind ebenfalls Daft Punk, Nicki Minaj und natürlich Lady Gaga. Letztere bietet, mit der Originalchoreographie zu „Applause“, die wohl anspruchsvollste Routine, welche wir jemals in einem Tanzspiel gesehen haben. Definitiv nichts für Anfänger und absolut schweisstreibend.

Damit beim Tanzen keine Langeweile aufkommt, habt ihr die Auswahl zwischen dem On-Stage Mode, bei dem ihr wie die echten Stars mit 2 Background-Tänzern die Gliedmaßen tanzen lasst und dem PaJustDance2014_Screenshot_XboxOne_SheWolf2_E3_130610_4h15pmPTrty-Master Mode, bei dem ihr mit Hilfe von Smartglass den jeweils Tanzenden aus dem Konzept bringen könnt, indem ihr Songauswahl, Schwierigkeitsgrad und Regeln ändert. Außerdem gibt es noch den Just Dance DJ Mode, bei welchem ihr zwischen den Songs die Plattenteller bedienen könnt.

Leider etwas zu kurz kommt uns die Einführung. Das vorherige Üben einiger Tanzschritte und Routinen wäre idealer gewesen, vor allem für Menschen, die mit der Hand-Augen-Bein-Körper Koordination so ihre Probleme haben. Nicht jeder weiß von Natur aus wie man jede Gliedmaße gleichzeitig bewegt und dabei gut aussieht.

Technik und Präsentation

88018_Just-Dance-2014_Screenshot_GHOSTBUSTERS_WiiU_1080p-1Just Dance 2014 ballert euch alles um die Ohren, was man sich in einem Tanzspiel vorstellt. Farben, Sounds, Effekte, Kristalle, Regenbögen, Einhöhrner und soweiter. Das Spiel läuft dabei flüssig und fehlerfrei. Sicherlich einer der wenigen Next-Gen Titel, die im Laufe des Tests kein einziges Mal abgestürzt sind. Grafisch bietet das Spiel natürlich keinen Unreal 4 oder Frostbite 3 Standard, welcher aber bei einem Tanzspiel vollkommen außerhalb der Diskussion sein sollte.

Absolut überzeugt hat uns auch die Erfassung des Kinect 2 Sensors. War der Kinect Sensor der ersten 6_2Generation hier und da nicht immer schnell genug, gibt es bei seinem Nachfolger nichts mehr zu meckern. Der Sensor erfasst und überträgt mit einer minimalen Latenz und die Software innerhalb des Spiels tut ihr Übriges, um die erfasste Bewegung auch realitätsnah zu bewerten. Wir waren begeistert, wie genau die Bewegung erfasst und bewertet wird. Innerhalb jedes Titels kann optional sogar noch Bildmaterial mitgeschnitten und geteilt werden. Just Dance 2014 ist bei der Bewertung der einzelnen Bewegungen noch recht fair und selbst Bewegungsmuffel kommen auf angemessene Punktzahlen.

Natürlich darf auch hier die Integration von sozialen Netzwerken nicht fehlen. Mit der Einführung von AutoDance habt ihr zu jeder Zeit die Möglichkeit die aufgenommenen Videos und Bilder zu speichern und sie zu eurem eigenen Ruhm in den sozialen Weiten zu teilen. Wir raten zu intensiven Trainingssessions, bevor ihr eure kreativen Tanzversuche hochladet!

Multiplayer

JD2014_screen02_WorldDanceFloor_MENU_GC_130821_10amCET_1376914253Als Tanzspiel bietet Just Dance 2014 jeden Coop, den man sich wünschen kann. Ihr könnt zu zweit, zu dritt oder sogar zu viert vor dem eigenen TV stehen und Just Dance 2014 wird es ohne Probleme möglich machen, dass auch jeder Spieler seine individuelle Bewertung bekommt. Der Kinect Sensor macht es sogar möglich, dass bis zu 6 Spieler gleichzeitig vor dem Bildschirm ihre Hüften kreisen lassen können, sofern der Platz dafür gegeben ist.

JD2014_screen05_WorldDanceFloor_RANKING_GC_130821_10amCET_1376914255Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht: Ubisoft führt mit Just Dance 2014 erstmals den World Dance Floor Mode ein, der eine Art kompetetiven Multiplayer darstellt. Weltweilt gleichzeitig, tanzt ihr gegen andere Spieler, die gerade den gleichen Song tanzen und seht in Echtzeit wie die Punkte verteilt werden und ob ihr zum Beispiel Michelle aus Brazilien gnadenlos in den Boden tanzt oder andersrum. Ein unglaubliches Spektakel, vor allem dann, wenn ihr zu viert vor dem TV steht und gerade von einer 4er-Gruppe aus Italien geschlagen werdet.

Fazit

Just Dance 2014 ist vor allem auf der Xbox One in Kombination mit Kinect 2 das beste Tanzspiel, das es zur Zeit gibt. Die Kombination aus Titelauswahl, Erfassung der Gestik und die Präsentation im Ganzen machen Just Dance zu einem Spaß für alle, die sich selber nicht zu ernst nehmen und sich mit ihren Freunden oder der Familie schon einmal richtig musisch austoben wollten. Für alle Profis ist es eine wunderbare Vorbereitung für die spätere Bühnenkarriere. Popstars wir kommen!

Just Dance 2014

von am 21.02.2014

Fazit: Mit Just Dance 2014 liefert Ubisoft den, zur Zeit konkurrenzlos, besten Kinect 2 Titel und bringt soviel Unterhaltung ins Wohnzimmer, wie selten zuvor. Ihr werdet lachen, weinen und schwitzen – alles gleichzeitig!

Über Sebastian Ossowski

Sebastian ist Chefredakteur bei krautgaming.de und als zukünftiger Lehrer für Englisch und Geschichte sucht er stets den Anspruch, das Niveau und den tieferen Sinn. Meistens schlägt er dabei auf grandiose Art und Weise fehl.

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