Need for Speed:Rivals im Test
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Nachdem Ubisoft sein hauseigenes #theCrew ins Jahr 2014 verschob, hatte Microsofts Forza Motorsport 5 nur noch einen einzigen Konkurrenten im Launchzeitraum der neuen Konsolen. Der alljährliche Racer aus dem Hause Electronic Arts stammte dieses Mal vom relativ unerfahrenem Ghost Games Studio und hört auf den Namen Need for Speed:Rivals. Ob der Name tatsächlich Programm ist und ob die auch hier eingesetzte Frostbite 3 Engine dem turn10 Kracher Forza 5 die Luft aus den Reifen lassen kann, lest ihr in unserem Test.

Mit Need for Speed verhält es sich mittlerweile ähnlich wie mit der Call of Duty und der Assassins Creedneed-for-speed-rivals-koenigsegg-cop-carReihe: Jedes Jahr ein neuer Versuch. Wo bei den beiden erst genannten die Entwickler jedoch recht einheitlich verteilt und gleichzeitig stabil zu wirken scheinen, wird für die Need for Speed Reihe anscheinend jedes Jahr ein neues Studio verpflichtet. Ironischerweise sind sich die Titel seit der Einmischung von Criterion Games in sich ähnlicher, als sie es jemals waren. Ebenso ist der spielerische Unterschied zur Burnout Serie so dünn wie nie zuvor. Für uns nicht unbedingt ein gutes Zeichen, denn auf ein neues Burnout wartet man seit Burnout Paradise vergebens.

Das Gameplay

NeedforSpeedRivalsLimitedEdition4Wie schon im Titel zu erahnen, dreht sich im aktuellen Need for Speed alles um die Rivalität zwischen Polizisten und Straßenrowdies. Damit aber nicht genug. Die Straßenrowdies sind auch unter sich selbst Rivalen und können jederzeit in gegenseitigen Wettstreit treten. Die sogenannte Story der Kampagne dreht sich genau um diese Rivilität innerhalb der Gesetzlosen und euren Aufstieg in deren Reihen. Die Geschichte auf der Seite der Cops ist dementsprechend auch das Aufsteigen in der Hierarchie und das Ausbremsen der Topraser. Darüberhinaus hat man als Spieler zu jeder Zeit die Möglichkeit zwischen der gesetzeshütenden und der dunklen Seite der Macht hin und her zu wechseln. Als Polizist rast man dann hauptsächlich den Rowdies hinterher. Rivalität überall.

originalAuch in Rivals verbringt man also die meiste Zeit damit, durch die Landschaft zu rasen und neue Rekorde aufzustellen, Gegner auszubremsen, der Polizei zu entwischen oder am weitesten zu springen. Klingt merkwürdigerweise wie die Vorgänger – spielt sich auch so. Den tatsächlichen Sprung nach vorn sucht man hier leider vergebens. Für jede erfüllte Mission im Singleplayer, als auch im Mutiplayer, bekommt ihr Punkte gutgeschrieben, die ihr wiederrum in Autos und Gadgets verwenden könnt. Ohne diese Upgrades wird das Spiel später unspielbar und Frust pur macht sich breit.

Der Multiplayer

2573873-image2Die Besonderheit am Rivals Mutiplayer ist die Tatsache, dass er zu jeder Zeit zugegen ist. Ohne Probleme kann man über Autolog und das neue integrierte Social-Feature AllDrive Rennen gegen reale Gegner fahren, die sich bereits in eurem Spiel befinden. Per Zufall kann es also passieren, dass in eurem Spiel plötzlich ein realer Gegner an euch vorbei rast. Dieser Allzeit-Onlinestatus geht leider zu Lasten der Ladezeiten, vor allem zu Beginn des Spiels. Beim Aufbau einer Sitzung hat man nicht die Wahl zwischen offline oder online, sprich bis ihr überhaupt im Spiel seid, kann es gute 5 Minuten dauern.

Wagenauswahl_CopsIm Multiplayer stehen euch die gleichen Events zur Verfügung wie im Singleplayer. Ihr könnt Rennen, Verfolgungen, 1on1 Rivalitäten oder die Seite der Cops wählen und somit eure Mitspieler jagen, bis sie nicht mehr können. Gleichzeitig stellt ihr via Autolog Strassenrekorde auf, Schnelligkeitsrekorde, Weitsprungrekorde, generell überall Rekorde, wo man fahren oder springen kann. Zum Zeitpunkt des Tests war das höchste, erreichbare Level eures Charakters 60, welches sich vor allem in den letzten Zügen als recht schwieriges Ziel erweist. Mittlerweile liegt dieses Level sogar noch höher.

Die Technik und die Grafik

need-for-speed-rivals-2Wie bereits bei Battlefield 4, kommt bei Need for Speed:Rivals die Frostbite 3 Engine zum Einsatz. Das bringt so manchen Augenöffner mit sich aber leider auch viele Stirnrunzler. Die Landschaft glänzt, das Wetter wechselt konstant zwischen sonnig zu stürmisch, Tag und Nacht und trocken und regnerisch. Die Wettereffekte funktionieren tadellos. Ebenso glänzt das Spiel durch seine Präsentation von Umgebung, Landschaft und Soundeffekte. Man kann Stunden damit verbringen einfach durch die Gegend zu cruisen und die Landschaft zu genießen. Es dauert übrigens eine ganze Weile bis man die gesamte Karte mal befahren hat.

need-for-speed-rivals-1Kritisch wird es, wenn es im Spiel dann mal hoch her geht. Nicht selten jagt man mit mehreren hundert Stundenkilometern die Strecke entlang ung hat Polizei und Rivalen im Schlepptau. Ob es die Menge an KI, realen Gegener und Verfolgern ist, konnten wir nicht feststellen, aber das Spiel reißt an diesen Stellen nicht selten die Hufe hoch. Straßen verlaufen im Nichts, das Auto fällt in außerhalb liegenden Texturenmatsch und rutscht langsam ins Nirvana. Lustig anzusehen ja, spielbar nein. Gegner verschwinden in Mauern und Polizeiwagen springen wie verrückt über die Straße. In diesem Moment offenbart die Frostbite 3 ihre Schwächen: unausgereift und instabil. Zwar hat Rivals eine wunderschöne Fratze aber es bleibt eben im Grunde eine Fratze. Ironischerweise ist es das bis dato das einzige Cross-Plattform-Spiel, dass sowohl auf der Playstation 4 als auch auf der Xbox One 1080p auf 30FpS läuft.

Fazit

Mit Rivals hat Ghost Games einen im Grunde soliden Racer abgeliefert, der an seiner eigenen anscheinend zu neuen Technik scheitert. Es ist definitiv nicht alles schlecht, jedoch hakt das Spiel an Stellen, an denen es definitiv nicht haken darf. Genau diese Probleme haben sich bereits Monate vor Release auf der Präsentation der Gamescom abgezeichnet und es ist Schade, dass man sich nicht mehr die Zeit genommen hat, die letzten Fehler auszumerzen, denn dann wäre Rivals definitiv einen zweiten Durchgang wert gewesen.

 

Need for Speed:Rivals

von am 21.02.2014

Fazit: Auch Rivals hat an der noch recht instabilen Frostbite 3 Engine zu knabbern. Die Wartezeiten und zahlreichen Bugs machen den Need nach Speed streckenweise eher zu einem Opagesundheitslauf.

 

Über Sebastian Ossowski

Sebastian ist Chefredakteur bei krautgaming.de und als zukünftiger Lehrer für Englisch und Geschichte sucht er stets den Anspruch, das Niveau und den tieferen Sinn. Meistens schlägt er dabei auf grandiose Art und Weise fehl.

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