The Witcher 2 – Neues Ingame-Material von der gamescom
Die Jungs von CD Project Red haben mit The Witcher ein äußerst düsteres und erwachsenes Rollenspiel abgeliefert. Nun sitzen sie schon seit einiger Zeit an einem Nachfolger, der auf den Namen The Witcher 2 Assasins of Kings hört. Auf der gamescom haben sie uns exklusiv über den Fortschritt und neues Features aufgeklärt.
Ganz hinten, tief versteckt im Keller der Buisiness Area befindet sich der Präsentationsraum für The Witcher 2. Nachdem man auf seinem Klappstuhl Platz genommen hat, wird man erst mal beschenkt. Man erzählt uns, dass wir ja alle arme Journalisten seien, die den ganzen Tag schreiben müssten. Um uns die Arbeit zu erleichten haben uns die Entwickler der düsteren Monsterjagd einen Block mit in das Press Kit gesteckt, auf dem alle wichtigen Informationen der Präsentation schon aufgeschrieben sind. Wie genial ist das denn? Nachdem die Entwickler sich das Wohlwollen der Besucher gesichtert haben, beginnt die Vorführung.
Das erste was uns die Entwickler versprochen haben, ist, dass auch das zweite Abenteuer von Geralt von Riva düster, erwachsen, voller Gewalt, Alkohol und Sex sein wird. So weit so gut. Außerdem wird es in TW2:
– über 50 verschiedene Skills
– 40 gewaltige, nicht lineare Quests geben (ohne Nebenquests)
– 2,5 Stunden Cutscenes
– 16 verschiedene Enden
– 3 verschiedene Eröffnungssequenzen geben. Wenn man seinen alten Spielstand von The Witcher 1 weiterverwendet, werden sich die Charakter an die Entscheidungen und Taten von Geralt erinnern und entsprechend reagieren.
Auch die Story wird um einiges umfangreicher sein und vor allem nicht linear verlaufen. So ändern eure Entscheidungen immer den Verlauf der Story und ihr müsst die Konsequenzen euerer Taten tragen. Ihr werdet auch alte Bekannte treffen, so ist unter anderem Triss Merigold wieder von der Partie. Man kann also auf eine komplexe und detaillierte Story gespannt sein.
Doch genug der Details, kommen wir endlich zum Gameplay-Material. Am Anfang der Demo befindet sich Geralt in einer etwas prekären Lage: Er wurde gefangen genommen und ist in einem Kerker gelandet, wo er offensichtlich mit sämtlichen Foltergeräten in Kontakt geriet, die man sich in seinen düstersten Träumen nicht ausmalen möchte. Doch wie sollen wir uns aus dieser scheinbar auswegslosen Sitaution befreien? Wir versuchen einfach den Gefängniswärter zu provozieren, vielleicht lässt er sich ja zu einer unüberlegten Handlung hinreißen. Und tatsächlich, unser Bewacher befreit uns von unseren Ketten und will sich in einem Faustkampf messen. In dem folgenden Kräfemessen wird deutlich, dass TW2 genauso actionorientiert ist wie der Vorgänger. Durch die unterschiedlichsten Kampfanimationen ist das waffenlose Duell sehr schön in Szene gesetzt. Nachdem wir die beiden leichtsinnigen Wachen ausgeschaltet haben, spazieren wir aus unsere Zelle, wo „zufällig“ unser Schwert rumliegt. Die Gefängniswärter waren wohl nicht die Allerhellsten.
Was nun folgt ist eine Präsentation des nicht-linearen Aufbaus von TW2. Bei der Vorführung spielen zwei Entwickler parallel. Der eine schnappt sich kurzerhand sein Schwert und tötet alle Wachen die ihm den Weg versperren wollen. Wenn wir die Quest auf „Metzgerart“ lösen, metzeln wir einfach alles nieder was sich bewegt und kommen schlussendlich zum Ausgang und spazieren aus unserem Kerker. Der andere Entwickler löst die Aufgaben auf die „Ninja-Art“. Er pustet alle Fackeln aus und versteckt sich jedes mal in den dunklen Ecken um sich dann von hinten an die Gegner zu schleichen und ihnen lautlos die Kehle durchschneidet. Auf seinem Weg hört er eine Frau, die offensichtich gerade gefoltert wird. Als Gentleman, der wir nunmal sind, erlösen wir die Frau von ihren Qualen indem wir ihre Peiniger kurzerhand töten. Die edle Dame, die übrigens anfangs kein Oberteil trägt, verrät uns, dass auch ihr Sohn von den Häschern gefangen genommen wurde und tot ist. Die Gerettete zieht ihres Weges und auch wir versuchen weiter aus dem Gefängnis zu entkommen. Wieder einmal in einer dunklen Ecke verborgen, belauschen wir ein Gespräch der Wachen, die sich auf den Weg machen um einen weiteren Gefangen aufzusuchen. Wenn wir schon dabei sind, können wir diesen armen Menschen auch noch befreien. Wir schicken die beiden Wachen also ins Reich der Toten und befreien den Mann. Dieser erzählt uns, dass er der totgeglaubte Sohn der Frau ist, die wir vorher getroffen haben. Außerdem ist er Besitzer der Burg, zu dem das Gefängnis gehört; irgendwie haben seine Männer ihn verraten und er wurde Gefangener in seinem eigenem Verließ. Da er den Kerker wie seine Westentasche kennt, verät er uns, wie wir am einfachsten herauskommen und über einen Geheimgang kommen wir wieder ans Tageslicht. Man merkt also, in TW2 kann man die selben Ziele auf unterschiedlichste Weise lösen. Außerdem haben wir durch die Befreiung des Burgherren und seiner Mutter zwei wertvolle Verbündete gefunden, die sich im späteren Spielverlauf sicherlich dankbar erweisen werden. Je nach dem ob man eher der brachiale Typ oder der taktierende und vorausplanende Typ ist, kann man die Quest auf seine ganz spezielle Art erledigen.
Im zweiten Teil der Präsentation wird das Kampfsystem vorgestellt. Es wird wieder die drei verschiedenen Kampf-Stile „Starker Kampf“, „Schneller Kampf“ und „Gruppenkampf“ geben. Wir sind auf einem riesigen Schlachtfeld voller Dämonen, gegen die wir allerdings nicht kämpfen müssen – sie verschwinden einfach wenn wir auf sie zulaufen. Als Hexer halten wir uns auch nicht lange mit den schwachen Dämonen auf und gehen weiter, bis wir auf den Kommandeur der Dämonarmee stoßen. Diesem gilt es natürlich Einhalt zu gebieten und wir dürfen uns auf einen spannenden Kampf freuen. Der Riesendämon, malträtiert euch mit Artillerieangriffen, also mit Feuerbällen oder auch mit Infanterieeinheiten, also Dämonen. Doch leider dürfen wir das Ende des Kampfes nicht miterleben, wir werden – natürlich unabsichtlich – von einem Feuerball getroffen und damit ist die beindruckende Vorstellung leider schon zu Ende.
Zusammenfassend kann man sagen, dass uns mit TW2 ein richtig interessantes Rollenspiel erwartet. Die Optik war äußerst ansehnlich; die eigens entwickelte TSOOD Engine zaubert richtig schöne Außen- und Innenbereiche auf den Bildschirm. Auch das Artwork ist ziemlich gut gelungen. Spielerisch finden sich wenig Neuerungen zum ersten Teil, wer also Geralt erstes Abendteuer mochte, wird sich mit der Fortsetzung sofort wohlfühlen. Man merkt dem Titel an, dass die Entwickler zwar kein so hohes Budget wie zum Beispiel BioWare zu Verfügung hat, aber dafür mit Herz und Seele am programieren sind und einfach Spaß in ihrem Beruf haben. Im ersten Quartal 2011 wartet also ein echt spannendes Rollenspiel auf uns, das es sich im Auge behalten lohnt.