Nintendo stellen uns ihr Weihnachts-Line-Up vor
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Wenn die Großen rufen, hören die Kleinen. Genau so war es, als Nintendo uns zu einem Event in Wien einlud, auf dem der Konsolen-Gigant sein Line-Up für die Weihnachtszeit vorstellte. Fünf Stunden Zugfahrt konnten uns nicht davon abbringen den langen Weg auf uns zu nehmen und was wir genau sahen, dass erfahrt ihr nun.

Die Feiertage stehen kurz bevor und Sony beziehungsweise Microsoft können mit einer Next-Gen Konsole in das umsatzstärkste Quartal des Jahres starten. Nintendo tätigte diesen Schritt schon letztes Jahr mit der Wii U, muss sich dieses Jahr also auf starke Software beschränken und diese hat es in sich.

The Legend of Zelda: A Link Between Worlds

So durften wir den neuesten Zelda-Titel des Jahres nach der gamescom wieder anspielen und hatten hierbei sogar genug Zeit, uns in dem Demo-Dungeon umzusehen. Dieser wirkt auf den ersten Blick recht klein, da die einzelnen Räume selten größer als ein Bildschirm sind, doch davon darf man sich nicht täuschen lassen.

Denn A Link Between Worlds ist perfekt auf das 3D-Feature des 3DS ausgelegt. Die Dungeons sind nämlich in die Höhe gebaut! Allein in der kurzen Demo konnten wir mehr als 10 verschiedene Ebenen erkunden, von denen aber noch weitere gekommen wären, hätte die Demo zuvor nicht geendet. Hinzu kommt noch der wunderschöne 3D-Effekt bei jedem Wechsel einer Ebene, der dadurch zustande kommt, dass man meistens springend oder fallend voranschreitet. Das Gimmick des 3DS scheint mit ALBW sehr vernünftig und gut implementiert worden zu sein.

Das Spiel ist aber nicht nur optisch ein Schmaus, die einzelnen Level haben nämlich auch noch eigenständige Rätsel und Mechanismen, die dem Spieler immer wieder neue Ideen abfordern. Hier spielt vor allem die neue Spielmechanik eine wichtige Rolle, mit der sich Link als 2D-Figur an die Wand „projizieren“ kann. Dadurch können kleine Abgründe überwunden werden, indem man sich an der angrenzenden Wand darüber hinweg bewegt. Aber auch vergitterte Fenster, durch die man eigentlich nicht schreiten kann, werden durch dieses Feature passierbar. Ein elegantes Flutschen zwischen den Gitterstäben macht es möglich.

Neben diesem ersten Gameplay-Eindruck wurde uns aber noch eine Kleinigkeit mitgeteilt, die für uns eigentlich sehr interessant klingt. War es in vergangen Zelda-Spielen immer der Fall, dass man die verschiedenen Dungeons alle in einer bestimmten Reihenfolge besuchen musste, da ein fehlendes Item eine Progression in einem nicht vorgesehenen Level verhinderte, wird es in A Link Between Worlds möglich sein, diese Gegenstände schon vorher kaufen zu können. Fehlt euch also der Bumerang, um ein Rätsel zu lösen, schaut ihr einfach im Shop vorbei. Vielleicht bietet dieser ja gerade das benötigte Item an. Doch es sei auch gesagt, dass dieser Weg des Spielens euch wahrscheinliche viele Rubine kosten wird.

Super Mario 3D World

Doch nicht nur Link als Maskottchen Nintendos war auf dem Event vertreten. Auch Mario glänzte mit seiner Präsenz und so hatten wir die Möglichkeit, seinem neuesten Abenteuer Super Mario 3D World zu frönen.

Hierbei änderte sich aber unser Eindruck von der gamescom keineswegs. Das Spiel wirkt immer noch wie eine Adaption der New Super Mario Bros. Reihe, wie wir sie von der Wii oder dem 3DS kennen, die einfach in die dritte Dimension gehievt wurde. So springt man nämlich in bester NSMB-Manier durch die verschiedenen Level, sammelt dabei Power-Ups ein und versucht bestenfalls mit seinen Mitspielern zusammenzuarbeiten. Unserer Meinung nach macht aber das gewollte Sabotieren der Freunde mehr Spaß. Whatever floats your boat lautet hier die Devise.

Aber nichtsdestotrotz haben wir es hier mit einem sehr guten Spiel zu tun, was auch neue Ideen einbringt. Das Katzenkostüm erlaubt es dem Spieler zum Beispiel an Wänden und Stangen hinauf zu laufen. Transparente Röhren, in denen sich der eigene Charakter von selbst bewegt, vermindern gekonnt die gesamte Geschwindigkeit der Truppe, die ansonsten ziellos durch die Welten rasen würde. Ganze Level, in denen man auf dem Rücken eines Wasser-Lebewesens fährt, erfordern die abgestimmte Zusammenarbeit der gesamten Truppe, da man sonst nicht sehr weit kommt.

Leider konnten wir aber nicht die von unseren amerikanischen Kollegen gelobten neuen Welten ausprobieren, da diese noch nicht in der Demo vorhanden waren. Auch war es uns nicht möglich, einen kurzen Abstecher auf frei begehbare Oberwelt zu tätigen. Dies schmälerte zwar nicht den Spielspaß, wir hätten diese Elemente aber dennoch gern gesehen, um uns selbst einen Eindruck bilden zu können.

Mario & Sonic bei den Olympischen Winterspielen: Sotschi 2014

Aber nicht nur eigene Titelhelden waren im schön hergerichteten Raum vorhanden, in dem wir uns die verschiedenen Titel ansahen. Auch Sonic und seine Freunde war mit von der Partie und warteten mitsamt der gesamten Mario-Riege nur darauf in die Olympischen Winterspiele zu starten.

Hierbei standen uns vier verschiedene Sportarten zur Verfügung, die angespielt werden wollten. Neben Biathlon, Eiskunstlauf und Skifahren konnte uns aber das Bobfahren am meisten überzeugen. Hier hat man als Spieler die Möglichkeit entweder alleine mit dem Skeleton durch die eisernen Röhren zu düsen oder man begibt sich mit bis zu drei Mitspielern in den Viererbob.

Gerade das letzte Szenario kann vor allem punkten, da Teamwork und eine gekonnte Koordination von Nöten sind, denn das Spiel selbst wirkt unterwartet schwer. Immer wieder donnerte unser Bob in die Planken und dies, obwohl wir wirklich so gut spielten, wie es uns irgendwie möglich war. Dennoch macht die nötige Teamarbeit viel Spaß und wenn wir uns vorstellen, dass man diese Disziplinen mit einem perfekt eingespielten Trupp an Freunden spielt, könnten wir viel Freude mit diesem Titel haben.

Wii Fit U und Wii Sports Club

Ganz ohne Maskottchen kommen jedoch zwei alte Klassiker aus, die nun auf der Wii U ein Revival feiern. So legt Nintendo nämlich mit Wii Fit U und Wii Sports Club zwei seiner ehemaligen Verkaufsargumente für die Wii wieder auf.

So sind beide Titel Erweiterungen ihrer zwei Vorgänger Wii Fit und Wii Sports, die jedoch auch den gesamten Content der alten Spiele in sich vereinen. Wii Fit U kann zum Beispiel mit mehr als 10 neuen Übungen aufwarten und bezieht das Wii U GamePad sinnvoll mit ein. Aber auch ein Vital-Sensor erweitert nun das Angebot des Fitness-Spieles, mit dem man ein noch besser angepasstes Ergebnis erzielt, als früher.

Wii Sports Club hingegen ist eine Portierung des alten Wii Sports, jedoch besticht das Spiel hier mit seiner HD-Grafik und der Implementierung der Wii Motion Plus, wie sie schon bei Ableger Wii Sports Resort zur Verwendung kam.

Diese zwei Neuauflagen mögen zwar nicht den Core-Gamer in uns zufriedenstellen, dennoch müssen wir eingestehen, dass Nintendo einfach weiß, wie sie ihr bereits vorhandenes Casual-Klientel bedienen. Selbiges gilt auch für den Nintendo 2DS.

Der Nintendo 2DS

Er wurde nach der Ankündigung nicht für ernst genommen. Wieso denn auch? Ein Derivat des 3DS, der sich nicht zusammenklappen lässt und auf das wichtigste Feature des Handhelds verzichtet, nämlich auf den 3D-Effekt. Dementsprechend wurde Nintendo von Core-Gamern bestenfalls belächelt, im Normalfall wurde aber gehasst.

Aber wartet bitte kurz ein Mal? Nintendo schickt mit dem Release von Pokémon X & Y eine billigere Variante des 3DS ins Rennen um die Gunst der Eltern, die für ihre Kinder nach passenden Geschenken suchen. Sind die Eltern nun Nicht-Gamer, kann der geschätzte Herr Core-Gamer drei Mal raten, welcher Handheld unter dem Weihnachtsbaum liegt.

Doch neben diesen grandiosen theoretischen Überlegungen von Nintendo sprang mit dem 2DS sogar ein brauchbarer Handheld bei raus. Er liegt gemütlich in der Hand und der schräge Bau erleichtert den Anblick auf die zwei Bildschirme. Die Haptik fühlt sich gut an und die Größe ist passend.

Das Fehlen des 3D-Effekt wirkt sich auch gar nicht negativ auf das Spielerlebnis aus, nutzten die meisten Spiele diesen doch sowieso nur als Gimmick. Einzig solche Titel wie das in Kürze erscheinende A Link Between Worlds sollte man vielleicht auf einem tatsächlichen 3DS spielen.

Professor Layton, Scribblenauts Unlimited und Bravely Default

Auf diesem könnte man sich auch den folgenden drei Titeln hingeben. Den Anfang macht hierbei das neue Professor Layton und das Vermächtnis der Aslant, das wieder den so bekannten und geliebten Layton’schen Charme versprüht. Dieser ist vor allem der Grafik und dem Stil geschuldet, der uns schon seit Stunde Eins an die Serie fesselte. Mehr zum Inhalt oder gar den Rätseln darf leider noch nicht gesagt werden, aber schon nach kurzer Begutachtung können wir getrost sagen, dass Fans auch mit diesem neuen Ableger ihren Spaß haben werden.

Professor Layton

Scribblenauts Unlimited hat wie Professor Layton auch seinen ganz eigenen Charme, wirkt die Grafik doch sehr kindlich und erweckt dadurch einen zuckersüßen Eindruck. Doch spielerisch kann der neue Titel auch überzeugen, macht er alt Bekanntes sehr gut und fügt diesem sogar neue Elemente hinzu. So ist es ab sofort möglich, den verschiedenen Objekten auch Adjektive zuzuweisen, wodurch man beispielsweise einen großen Elefanten herbei beschwören kann. Mit Unlimited kann man als Spieler nun aber auch Nintendo-Charaktere ins Spiel holen, die einem vielleicht bei der Bewältigung verschiedener Probleme behilflich sein könnten. Leider konnten wir nicht feststellen, ob man den großen alten Cthulhu beschwören kann, was natürlich ein immenses Pro-Argument für einen Kauf gewesen wäre.

Scribblenauts Unlimited

Last, but not Least konnten wir und kurz mit Bravely Default auseinandersetzen, doch ein einstündiges Event reicht einfach nicht aus, um sich einen gebührenden Eindruck über ein solches Rollenspiel zu holen. Einzig konnten wir das rundenbasierte Kampfsystem in Action sehen, das nach Random-Encounter auf der Oberwelt ausgelöst wird.
Hier erinnert Bravely Default klar an die alten Final Fantasy-Klassiker und dies ist auch kein Wunder, stammt das schon in Japan erschienene und hochgelobte Spiel von Square Enix. Aufgrund dieses Backgrounds ähnelt die Grafik wahrscheinlich auch jener, der iOS- und Android-Ports der alten FF-Titel.

Braverly Default

Fazit

Obwohl Nintendo für dieses Weihnachtsgeschäft keine neue Konsole am Start hat, ist das japanische Unternehmen dennoch sehr stark gerüstet. Für jeden Typen an Spieler ist was dabei.
Der Core-Gamer stürzt sich auf das tolle The Legend of Zelda: A Link Between Worlds oder er versucht sich im kreativen Super Mario 3D World.

Der Casual-Gamer ist mit Titel wie Wii Fit U oder Mario & Sonic gebührend gesättigt, jedoch kann dieser auch auf den 2DS ausweichen und sich zumindest Scribblenauts oder Professor Layton hingeben.

Unter dem Strich gewinnen alle, außer vielleicht die Besitzer einer Wii U. Diese müssen sich aber nicht mehr allzu lange gedulden, immerhin erscheinen die heiß erwarteten Exklusivtitel wie Bayonetta 2 oder Mario Kart 8 schon im Frühjahr 2014.

Über Dejan Lukovic

Dejan ist Redakteur bei Krautgaming. In dieser Tätigkeit erblickten schon die ein oder anderen Artikel das Licht der Welt, die von einfachen News bis hin zu Reviews reichen. Derzeit studiert Dejan Germanistik an der Universität Innsbruck, um sich im Anschluss einen Master der Medien, Gender Studies oder Film Studies zu erarbeiten.

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