Wie viel sinnloses Gebashe musste sich Microsoft in den letzten Wochen anhören. Viel interessanter als das Gebashe selber waren nur die Reaktionen Microsofts, haben sie doch auf fast jeden Vorwurf mit einem Zugeständnis reagiert. Den ganzen Gerüchten und der schlechtes Launemacherei zum Trotz waren wir bei Microsoft und haben uns die neue Wunderbox samt Kinect 2.0 und Dashboard Update angeschaut.
Es war nicht leicht für Microsoft in den letzten Wochen. Erst verpatzen sie mehr oder minder ihre eigene Pressekonferenz und dann rücken sie kurz vor der Gamescom auch noch mit dem Hammer schlechthin raus, dass die Xbox One zum Launch gar nicht in allen Märkten verfügbar sein wird. Lokalisation kann einem anscheinend fast das Genick brechen. Ganz ungeachtet dieser Tatsachen waren wir natürlich bei Microsoft und haben uns die neue Xbox ausführlich vorführen lassen…und wir haben sie auch angefasst.
Das verbesserte Kinect 2.0
Unser Vorführraum ist klein und nicht wirklich schallisoliert. Eine perfekte Sprachsteuerung via Kinect 2.0 war also so gut wie ausgeschlossen. Trotzdem schaffte man es mit etwas Geduld, den Controller vollkommen obsolet zu machen. Zu Beginn der Präsentation scannt Kinect nicht nur das Gesicht des Bedienenden selbstständig ein und meldet ihn an, nein, ein zweiter User, der das Spielfeld betritt, wird ebenso automatisch angemeldet und persönlich begrüßt. Während das passiert, hat Kinect alle weiteren Personen im Raum im Blick und beobachtet genau, was diese tun. Die Ausführung der Sprachbefehle ist dementsprechend verzögert. An dieser Stelle wurde uns versichert, dass im normalen Wohnzimmer solche Bedingungen nicht vorherrschen.
Interessant war auch das nächste Detail, denn alleine anhand der Stimme erkennt die Xbox One welcher User gerade mit ihr spricht. Teilnehmer A möchte seine Achievements sehen und bekommt diese auch präsentiert. Teilnehmer B lässt sich im Anschluss seine Freundesliste zeigen – der Wechsel zwischen den Profilen passiert hier ausschließlich über Sprachkommandos und vollkommen fehlerfrei.
Alles neu machen die Online-Features
Kinect 2.0 glänzt trotz des hohen Geräuschpegels mit Genauigkeit. Das Interface ist zwar noch nicht final, zeigt uns aber wie das neue Dashboard aussehen wird. Die größte Veränderung finden wir zunächst bei unseren Freundeslisten. Ist der Platz für Freunde nun auf 1000 angewachsen, könnt ihr aber in alter Twitter-Manier unbegrenzt vielen Leuten folgen, eine Favoritenliste erstellen und so weiter. Die Freundeslisten haben ein starkes Social-Network-Element bekommen. Wer von euch wollte nicht schon immer mal mit irgendwelchen Promis befreundet sein und sehen was sie spielen. Jetzt ist es soweit.
Nächster Punkt ist das Live-Gamesplay-Capture. Während des Spielens wird es ohne Probleme möglich sein Videos der letzten Highlights aufzuzeichnen und dann wahlweise hochzuladen oder sich seine Glanzleistung einfach noch einmal anzuschauen. Via Voice-Command funktioniert dieses absolut reibungslos und beinahe ohne Verzögerung. Das Spiel wird dabei nicht unterbrochen und setzt nahtlos genau da wieder an, wo ihr unterbrochen habt. Mehrere Anwendungen laufen auf der neuen Xbox also ohne Probleme. Ebenso könnt ihr zwischen Spielen ohne größere Ladenzeiten hin und her wechseln und an den vorherigen pausierten Stellen wieder ansetzen. Also kein Pausieren, Speichern, Dashboard, CD-Wechsel, Spielstand laden, mehr, sondern direktes Multi-Threading. Die Xbox One überzeugt hier durch Schnelligkeit.
Das neue Design der Hardware
Der hoch umjubelte Controller wurde als nächstes getestet. Tatsächlich hat sich am eigentlichen Design nur wenig verändert. Es sind eher sehr viele Kleinigkeiten, die verbessert bzw. verändert wurden. Ich persönlich bezweifle, dass irgendein User alle 40 Veränderungen aufzählen kann, jedoch sind sie hier und da deutlich spürbar. Das D-Pad ist in den Controller eingelassen, die Analog-Sticks sind kleiner, leicht anders positioniert und angeraut, sodass ein Wegrutschen unmöglich wird. Die Größte Veränderung ist aber das Batteriefach, welches nicht mehr existent ist. Der Controller liegt dadurch vollkommen anders in der Hand. Ergonomie wird hier groß geschrieben und so ist der Xbox One Controller im Gegensatz zu seinem älteren Bruder tatsächlich eine Innovation.
Die Xbox One kommt insgesamt kleiner daher als erwartet, einen Ticken größer als die gängigen Xbox 360 Premium Versionen. Kinect 2.0 reiht sich da nahtlos ein, auch da waren wir von der Größe überrascht. Beide Hardware – Teile sind somit kompakter als auf Bildern und in Videos angedeutet. Darüber hinaus ist die Xbox One absolut stumm. Sie gibt keinen Laut von sich, selbst als Spiel und Video-Capturing parallel laufen.
Und: Sie fässt sich auch super an!
Die Xbox One erscheint im November 2013 und einen ausführlichen Test bekommt ihr dann hier vor Ort.
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