Thief 4 – Springen? Nein danke.

Thief 4 – Springen? Nein danke.

Neun Jahre. Neun lange Jahre ist es her, dass Eidos Interactive seinerzeit Thief: Deadly Shadows veröffentlichte und damit viele Fans der Serie sehr glücklich machte. Verständlich, dass sich Spieler daher schon seit Jahren die Finger nach einem neuen Teil lecken. Thief 4 will aber nun, was viele Spiele nach einer langen Pause wollen. Mehr Kunden durch besseren Zugang. Ob das klappt?

Eine bitter gelernte Wahrheit ist, dass wenn Entwickler Immersion sagen, sie dabei oft das Eintauchen und sich verlieren in der virtuellen Welt mit Einsteigerfreundlichkeit verwechseln. Ein Spiel muss für jeden zugänglich sein. Für die Fans der Serie und des Genres muss das Spiel genug vom Alten bieten, um sie bei der Stange zu halten. Für alle Anderen muss das Spiel am besten so sein wie ihre Lieblingsspiele. Also tut man was von den heute üblichen Spielestandards rein.

So wird im Idealfall aus dem nerdigen neuen Thief 4 ein gelungenes Diebesabenteuer für Jedermann. Im schlimmsten Fall, der leider oft eintritt, steht zwar Thief drauf, ist aber wenig Thief drin.

So wurde jetzt in einer exklusiven Vorschau enthüllt, dass der allseits beliebte Meisterdieb Garrett die Fähigkeit zu Springen verlieren wird. Natürlich nicht komplett. Laut Thiefs Lead Level Designer Daniel Windfeld Schmidt wird Springen ab jetzt eine Kontext-sensitive Aktion sein, weil das freie Springen anscheinend die Immersion der Spieler gestört habe.

Springen also nur noch an vorgegebenen Stellen im Level. Zwar soll Thief 4 im Großen und Ganzen seinen Schleichcharakter behalten (Schatten ausnutzen, Geräusche vermeiden, kein Fokus auf Kampf), doch stößt so eine Beschneidung der Bewegungsfreiheit sauer auf. Es limitiert den Spieler und hemmt seine Kreativität beim Lösen bestimmter Situationen. Dafür gibt es dann cineastisch toll inszenierte Takedowns von Gegnern.

Aber das ist ein Trend, der schon vor einiger Zeit angefangen hat sich durchzusetzen. Denn er macht das Leben der Entwickler einfacherer. Entwickler haben früher oft gestaunt, auf welch mannigfaltige Weise Spieler das Gameplaysystem ausnutzen, um Probleme im Spiel zu lösen. Aber eine Beschränkung der Möglichkeiten macht das Spiel linearer, besser planbar und vermutlich auch weniger Fehleranfällig.

Nichtsdestotrotz wird Thief 4 sicher ein tolles Spiel und ich persönlich freue mich wie ein Schnitzel darauf. Es wird einschlagen wie eine Bombe und die Fans zufrieden zurücklassen, wenn auch vielleicht mit einem kleinen Stich im Herzen, denn die Limitierung der Möglichkeiten ist wohl der Preis den wir für cineastische Bewegungsabläufe, Takedowns und over the top Grafik zahlen müssen.

https://www.youtube.com/watch?v=0tAZg2NR_qY

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