PS4: Billiger als die Xbox One – und zwar um jeden Preis!

PS4: Billiger als die Xbox One – und zwar um jeden Preis!

Der Aufschrei war bekanntlich groß, als Sony auf der E3-Pressekonferenz Microsoft und seine Xbox One gleich um 100 Dollar unterbot. Sony wurde dafür bereits weit vor Ende der Messe als Gewinner gefeiert, sodass die Vorbestellerzahlen der PS4 in den Himmel schossen. Der hochgelobte Preis scheint nun aber doch nicht ganz der Wahrheit letzter Schluss zu sein.

Die Playstation-Community feierte zurecht, als die PS4 mit einem Preis von 399 Dollar bzw. 399 Euro angekündigt wurde. Wenn wir außer Acht lassen, dass bis zum heutigen Tag niemandem aufgefallen ist, dass Dollar und Euro nicht 1:1 umgerechnet werden können, dann sind 399 Euro in der Tat 100 Euro weniger als der Preis der Xbox One, welche mit wuchtigen 499 Euro zu Buche schlagen wird. Der Rechenfehler bei der Umwandlung von Dollar in Euro ist übrigens auch Microsoft passiert.

Bei all der Hardware, die zugegebenermaßen zu 90 Prozent identisch sein wird, fragt man sich nun, warum die Xbox One gleich 100 Euro teurer sein wird. Wie ign.com nun herausfand, war der Zeitraum der Sony Pressekonferenz nicht zufällig weit nach der Microsoft Pressekonferenz angelegt. Sony soll demnach die Preisankündigung der Xbox One gezielt abgewartet haben, um dann alle Kräfte in Bewegung setzen zu können, um möglich zu machen, dass die PS4 billiger wird. Zum Opfer dieser Strategie fiel offensichtlich Sonys eigener Bewegungscontroller mit dem Namen „Move“.

PlayStation 4

Zuerst veröffentliche Product-Shots zeigten die PS4 ausschließlich mit der hauseigenen Bewegungssteuerung. Wie ist das nun zu deuten? Ign.com behauptet, dass Sony sofort nach der Bekanntgabe des Preises der Xbox One das vorgesehene Bundle der PS4 inkl. Move in das bekannte PS4 only Bundle geändert haben soll. Die Behauptung geht sogar so weit, dass der ursprüngliche Preis der PS4 ebenfalls bei 499 Dollar bzw. Euro lag. Eine ungeheure Anschuldigung. Sollte Sony wirklich ein Teil der Hardware geopfert haben, nur um Microsoft zu unterbieten? Fachkundige Community-Mitglieder werden natürlich sofort antworten, dass sie Move eh nicht brauchen – ein wirkliches Argument ist das aber nicht.

Das Move als ein fester Bestandteil der PS4 geplant war, lässt sich auch am Dualshock 4 Controller wunderbar erkennen. Der hellblaue Motiontracker, der direkt an Move gekoppelt sein sollte, verschwindet nun nämlich in der Bedeutungslosigkeit und hat so gut wie keine Funktion mehr. Die Entscheidung Kinect an die Xbox One zu koppeln, mag zwar im ersten Moment unpopulär erscheinen, stellt aber sicher, dass jeder Xbox One Besitzer die Möglichkeit hat Kinect zu benutzen. Vor allem für die Entwicklung von Spielen bedeutet dies, dass Kinect-Integration kein teures Extra an Entwicklung für eine kleine Randgruppe mehr ist. Features und Software-Unterstützung werden ab Launch selbstverständlich gegeben sein.

Für alle, die in Mathe nicht aufgepasst haben, hier noch ein kurzes Rechenbeispiel.

Kinect 1.0 kostete zum Launch knappe 150 Euro. Geht man nun davon aus, dass Kinect 2.0 ähnlich viel kostet und bereits im Preis der Xbox One inklusive ist, dann kostet die reine Konsole anstatt 499 Euro gerade einmal 349 Euro. Dieser Vergleich hinkt? Mit Nichten! Man bekommt bei der Xbox One mehr Hardware für sein Geld – die Diskussion, ob eine Zwangskopplung an Kinect 2.0 wirklich sein muss, ist hier nicht von belang. Sony ging den Weg des geringsten Widerstandes.

Traurig ist an dieser Stelle nur, dass die Zukunft von Move seit dem Wegfall aus der offiziellen Ankündigung der PS4 mehr als ungewiss ist. Keine wirklichen Spiele, keine Features, keine Weiterentwicklung. Ihr bekommt also in der Tat eine PS3 mit besserer Hardware und somit besserer Grafik. Wo ist da noch Raum für Innovation? Microsoft und Sony sollten aufpassen, dass sie beim Kampf um den Kunden nicht zu viele Kompromisse eingehen, Zugeständnisse machen und die wirkliche „Next-Gen“ am Ende auf der Strecke bleibt!

 

 

Kommentare

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Elrebrion 1. Juli 2013 um 16:01 01.07.2013 - 16:01

Der Dollarpreis ist in Amerika Netto, also ohne Steuer, da in den einzelnen Staaten verschiedene Steuern berechnet werden. Der Europreis ist in Deutschland aber bereits inklusive Steuer (MwSt). Also ist eine 1:1-Umrechnung keinesfalls weit hergeholt und wird auch üblicherweise so angewendet.

Zum Preis der Sony PS4 ohne Kamera, dies ist meiner Meinung nach kein Problem. Erstens finde ich es toll, dass die alten Move-Controller noch funktionieren und zweitens kostet die Eye-Kamera gerade mal 50 Euro. Somit wäre die PS4 immer noch 50 Euro günstiger als die XBox One. Für mich ist Kinect 2.0 nicht mehr Wert als 100 Euro, in diesem Beispiel wären dann beide Konsolen gleich teuer.

Ich werde mir sowieso eine PS4 holen, aber das hat nichts mit dem Preis zu tun, sondern weil ich das PS-Lineup besser finde. Das ist aber meine subjektive Meinung.

Mörx 28. Juni 2013 um 17:28 28.06.2013 - 17:28

Ich verzichte sehr gerne auf die „Move-Funktion“ und wie gerne ich das tue, ohja…
Und „Ich brauche das nicht“ ist sehr wohl eine sehr gute Argumentation, warum sollte ich 100€ mehr zahlen für ein feature das ich garnicht möchte? Es war nie beliebt, genauso wenig wie Kinect.
So who cares?