Xbox One – Microsoft schafft endlich Klarheit!
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Vor zwei Wochen stellte Microsoft endlich ihre Next Gen Konsole vor, die Xbox One. Doch anstatt für Euphorie zu sorgen, wurde die Konsole von Vielen eher schlecht aufgenommen. Schuld hieran waren unter anderem die etwas ungenauen Äußerungen Microsofts bezüglich einer Gebühr für Gebrauchtspiele, dem immer angeschalteten Kinect 2 und einer täglichen Internetverbindung. Um nun aber endlich Klarheit zu schaffen, bezog der Konsolenhersteller endlich Stellung und erklärt den Spielern die verschiedenen Features der Xbone. Was ihr von Microsofts Xbox One zu erwarten habt, erfährt ihr hier!

Die Ankündigung der Xbox One spaltete die Lager. Die Einen waren aufgrund ihrer scheinbar konsumentenfeindlichen Struktur, Verächter der neuen Konsole, während Befürworter, wie zum Beispiel unser Redakteur Sebastian, sich aufgrund der verschiedenen neuen Features für die Xbox One begeistern konnten. Dabei hätte sich Microsoft viel Hass ersparen können, denn das Hauptproblem der Ankündigung war die ungenaue Informationslage. So geisterten viele unterschiedliche Aussagen über die Xbone durch das Internet und Verfechter sowie Gegner konnten auf eine Fülle von „Fakten“ zurückgreifen, mit welchen sie ihre Argumentationen stützen. Nun soll die Gerüchteküche aber vorbei sein, denn Microsoft gab detaillierte Infos zur Xbox One bekannt, womit die Diskussion eine stabile Ebene erreichen sollte. Wie genau diese Details aussehen, könnt ihr hier nachlesen.

Xbox One: Ein modernes und verbundenes Gerät

Xbox One

Der erste Happen an Informationen konzentriert sich auf die Vorzüge einer stark mit dem Internet verbundenen Konsole und auf die technischen Details hinter diesem Ansatz.

So ist die Konsole dauerhaft angeschaltet und läuft mindestens in einem energiesparenden Zustand, wodurch die Xbone, in der Vorstellung Microsofts, immer mit dem Internet verbunden ist. Hierdurch sollen Spiele, Apps und die Xbox One immer sofort verfügbar sein, ohne lästige Updates installieren zu müssen, da dies im Hintergrund erledigt wird. Die bestenfalls dauerhafte Internetverbindung soll den Spieler auch immer in Kontakt mit seinen Freunden halten, mit welchen man via Skype und dem Snap Mode gemütlich reden kann, während man selbst eine DVD ansieht oder Gegner in diversen Spielen den Kopf abschlägt.

Ein Vorteil der neuen Cloud ist das Abspielen von eigenen Xbox One-Games auf jeder exbeliebigen Konsole, vorausgesetzt man meldet sich mit seinem eigenen Profil an. Dies funktioniert daher, da bei der Registrierung und Installation eines Spieles eine Kopie des Spieles in der Cloud gespeichert wird.

All diese Internet-Features sind möglich durch einen Ausbau der dafür zuständigen Hardware in der Konsole selbst. So ist die Xbox One mit einem ein gigabit Ethernet Port und 802.11n Wireless versehen. Durch den Einsatz des Letzteren kann die Xbone auf den 5GHz Frequenzbereich zugreifen, wodurch Interferenzen mit sonstigen kabellosen Geräten vermieden werden. Zudem setzt die Xbox One nun auf zwei kabellose Antennen, anstatt wie bisher nur auf eine. Die letzte Neuerung ist die Verwendung von Wi-Fi Direct, womit man problemlose Verbindungen mit Tablets, Smartphones oder Sonstigem hergestellt werden können. Diese sind dann über die Cloud mit der Xbox One verbunden.

Xbox One Anschlüsse

Damit all dies aber überhaupt möglich wird, stockte Microsoft die Anzahl der eigenen Windows Azure Server auf beachtliche 300.000 Stück auf. Um auf jene ohne Probleme zugreifen zu können, wird eine Internetverbindung von 1.5Mbps empfohlen und sollte kein Breitbandanschluss vorhanden sein, kann man auch auf das mobile Netz zugreifen.

Im Rahmen dieser Fokussierung auf die Onlineaspekte der Xbox One zwingt Microsoft den Spieler nun zumindest ein Mal alle 24 Stunden online zu sein. Dies muss natürlich sein, um zu überprüfen, ob nicht irgendwelche Updates von Nöten sind oder ob der Spieler Games gekauft, verkauft oder an einen Freund verliehen hat. Sollte man auf der Xbox One eines Freundes spielen, muss man sogar jede Stunde mindestens ein Mal online sein. Wenn dies nicht geschieht, ist es nicht mehr möglich auf der Xbone zu spielen, jedoch kann man noch Filme oder Serien schauen. Außerdem wird es Spiele geben, welche auf die Cloud zugreifen müssen und sollte in diesem Fall keine Internetverbindung vorhanden sein, werden jene Spiele anscheinend nicht funktionieren.

Wie das mit den Spiele-Lizenzen funktioniert

Mit dem Erwerb eines Spieles, entweder online oder in herkömmlichen Läden, steht es einem frei das Spiel auf jeder Xbox One dieser Welt zu spielen, solange man sich mit seinem eigenen Profil anmeldet und online ist (Kopie des Spieles in der Cloud, siehe oben). Besuchern des eigenen Heimes ist es auch möglich auf alle Spiele zuzugreifen, welche man besitzt und diese unlimitiert zu spielen.

Interessanter finden wir da schon folgenden Punkt, nämlich dass bis zu zehn Familienmitglieder alle Games in der eigenen Sammlung einfach spielen können und dies sogar auf einer anderen Xbox One. Dies macht – wie soll es denn auch anders sein – wieder die Cloud möglich.

Ein großer Kritikpunkt an der Xbox One war die angebliche Einführung von Gebühren beim ver- und ankaufen von gebrauchten Spielen, jedoch gilt dies nur bedingt, wie nun bekannt wurde. So kann man Xbox One-Spiele bei teilnehmenden Retail-Partner verkaufen und Microsoft wird keine Gebühr erheben, jedoch können Third Party Publisher dies anders handhaben. Diese können Gebühren einfordern oder eben nicht. Anzumerken ist vielleicht noch, dass Microsoft angeblich nichts an diesen erhobenen Gebühren von anderen Publishern verdient.

Weiterhin können Publisher Spielern auch erlauben auf Discs gepresste Spiele an Freunde weiter zu geben. Jedoch gibt es es hier zwei Restriktionen wann und wie dies möglich ist: Zu einem muss der empfangende Freund mindestens seit 30 Tagen in der eigenen Freundesliste sein und die Weitergabe eines Spieles in nur ein mal möglich.

Die selbst erschaffene Privatsphäre

Aus der Sicht der Datenschützer war die Ankündigung, dass Kinect 2 immer angeschaltet sein muss und Bilder aufnimmt ein Nagel in den Sarg der Xbox One, doch nun stellt Microsoft einige Missverständnisse bezüglich der Privatsphäre des Users klar.

Xbox One Kinect 2

So speichert Kinect nicht jede im Zimmer geführte Konversation oder lädt diese hoch. Zudem kann man als Spieler jegliche Privatsphäre-Einstellungen verändern wie zum Beispiel ob man sich automatisch mit seinem Profil anmelden will oder wie mit den verwerteten Daten umgegangen werden soll. Wer Kinect jedoch absolut nicht traut, der kann den Sensor einfach „pausieren“. Zu beachten ist aber das einige Apps und Spiele Kinect benötigen, daher wird ein totaler Verzicht nicht möglich sein.

Sollte das System ausgeschaltet sein und zwangsweise im energiesparenden Modus laufen, lauscht das neue Kinect nur nach dem Kommando „Xbox On“, um die Xbox One wieder anzuschalten. Dieses Feature kann jedoch auch noch manuell ausgestellt werden.

Bezüglich der ausgehenden Daten kann der Spieler entscheiden, welche diesen Weg antreten dürfen. Microsoft versucht zwar dem Spieler einzureden, dass er durch das nicht zur Verfügung stellen seiner Daten an manchen Ecken mit einem nicht so tollen Spielerlebnis rechnen muss, jedoch sollte dies auf Privatsphäre bedachte Personen kein Problem darstellen.

Sollte man sich nun also gegen Kinect 2 entschieden haben und es in der Menüführung dauerhaft auf „pausiert“ gestellt haben, stellt sich die Frage wie man sich dann überhaupt durch die vielen Menüs navigiert. Dies kann man ganz einfach mit dem Xbox One Gamepad, einer Fernbedienung oder einem Smartphone oder Tablet machen. Dementsprechend ist Kinect also nur in Spielen Pflicht, welche dies so haben wollen.

Fazit

Ich muss ja sagen, dass ich absolut kein Fan der Xbox One war und jeder, der mir auf Twitter folgt, hat dies zur Genüge mitbekommen. Doch diese neuen Informationen lassen wieder Hoffnung in mir erblühen. Kinect ist nun also doch nicht Pflicht, wie es in Vorberichterstattung propagiert wurde. Bis zu zehn Leute können einfach auf all meine Spiele zugreifen und selbst auf einer externen Xbox One kann ich durch das einfache anmelden meines Profiles auf meine gesamte Spielesammlung zugreifen. Der Gebrauchtmarkt ist doch noch gegeben, solange halt die Third Party Publisher mitspielen. All dies hat sich noch zum Guten gewandt, doch bleiben alte Kritikpunkte immer noch bestehen. Theoretische Gebühren beim Ver- und Ankauf von gebrauchten Spielen. Ein obligatorischer 24-Stunden-Login, wobei die Abhängigkeit des Systemes von der Cloud quasi zum Onlinezwang führt.

Wenigstens konnte Microsoft nun endlich Klarheit schaffen und somit befinden wir uns alle auf derselben Grundlage für zukünftige Diskussionen zur Xbox One. Stichwort Diskussionen: Was haltet ihr nun von der Xbone, nachdem nun endlich stichfeste Fakten bekannt sind, welche nicht von allen Ecken dieser Welt stammen, sondern von MS selbst? Steht ihr der Konsole immer noch ablehnend gegenüber oder sind erste Wogen geglättet, welche durch starke Exklusivtitel endgültig verschwinden könnten? Wir wollen eure Meinung wissen!

Über Dejan Lukovic

Dejan ist Redakteur bei Krautgaming. In dieser Tätigkeit erblickten schon die ein oder anderen Artikel das Licht der Welt, die von einfachen News bis hin zu Reviews reichen. Derzeit studiert Dejan Germanistik an der Universität Innsbruck, um sich im Anschluss einen Master der Medien, Gender Studies oder Film Studies zu erarbeiten.

Kommentare

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RichW13 7. Juni 2013 um 11:10 07.06.2013 - 11:10

Endlich mal ein Artikel zum Thema der nicht vor Hohn tropft. Danke dafür!
Was man von der XBox One jetzt halten mag (oder eben auch nicht) ist die Sache jedes Einzelnen. Die Basherei online, ohne das wirkliche Fakten aufm Tisch liegen hilft keinem und nervt nur. So, Klugscheißmode Ende!

Martin Seiler 7. Juni 2013 um 10:27 07.06.2013 - 10:27

Ich wollte hier erst nen riesen Kommentar schreiben, aber ich fasse mein Zitat mal mit einem Zitat von Volker Pispers zusammen: „Wollen Sie mir Schei*e in verschiedenen Geschmacksrichtungen anbieten?“

Martin Seiler 7. Juni 2013 um 10:27 07.06.2013 - 10:27

Das erste „Zitat“ sollte natürlich „Fazit“ heißen. 😉