Global Game Jam 2013 in München
Ein komplettes Spiel in 48 Stunden, das ist die Mission des Global Game Jam. Unter dem Thema „Heartbeat“ fanden sich weltweit Entwickler zusammen und haben gemeinsam Spiele produziert. Wir waren im Werk1 München dabei.
Jedes Jahr auf’s Neue, immer am letzten Wochenende im Januar, treffen sich Spieleentwickler aller Couleur in verschiedenen Locations weltweit, um gemeinsam Spiele zu produzieren. Das Ganze nennt sich dann „Global Game Jam“ und auch dieses Jahr haben sich in München über 65 professionelle Entwickler, Designer, Hobbyisten und passionierte Liebhaber der Indie-Szene in München zusammengefunden, um gemeinsam Spiele zu produzieren.
„Die Games, die bei der Global Game Jam heraus kommen sind natürlich keine AAA-Projekte“, sagte uns Alexander Zacherl, Organisator für das Münchener Jam. Er betonte, dass es eher um kleine, experimentelle Spiele gehe, welche eine Spielmechanik nehmen und diese neu Ausarbeiten.
Aber diese Konzentration auf die Idee hin scheint die Teilnehmer zu reizen, die Bandbreite ist enorm. Von den beiden Geschwistern, welche gemeinsam Spiele in ihrer Freizeit entwickeln, bis hin zum Geschäftsführer eines Spiele-Entwicklers ist in den zumeist zufällig zusammengesetzten Teams alles vertreten.
Die Herausforderung des Jams ist tatsächlich in 48 Stunden zu einem mehr oder minder fest vorgegebenen Thema ein Spiel zu erstellen. Dabei bleibt die Interpretation des Themas natürlich jedem Team selber überlassen. Ebenso vielfältig sind da die Auslegungen des diesjährigen Themas „Herzschlag“, da reichen die Ansätze von Angst über Liebe zum Rhythmusspiel.
Hervorzuheben seien hier exemplarisch drei Projekte, welche uns im Verlauf unseres Besuches besonders beeindruckt haben:
Zombie Love Affair
Das Spiel erinnert ein wenig an die Knuddel-Zombie Grafik von Plants vs. Zombies, jedoch ist man in diesem Fall der Zombie selber. Dieser hat seine Freundin verloren (Ja, auch Zombies verlieben sich.) und strebt jetzt nach Ersatz, den man sich natürlich Frankensteinesque selber zusammenbaut. Praktisch, dass ein Flugzeug dauerhaft Bomben auf den Spieler abwirft und so Leichenteile aus Gräbern sprengt, welche uns beim Neubau unserer Zombie-Freundin durchaus zu Hilfe kommen. Krank, aber geil!
Heartless
Wir waren gerade bei „Krank, aber geil“? Dieses Spiel begann wohl irgendwann mal als Retrospektive über die „Gut gegen Böse“-Mechanik, aber aus irgendeinem Grund ist daraus „Böse gegen Böse“ geworden. In Heartless spielt man das einzig herzlose Herz und muss seinen Mitspieler hinsichtlich der Bosheit überbieten. Oder unterbieten? Egal, man muss auf jeden Fall böser sein als sein Mitspieler.
Heartcore Rambot
„Ich hab voll Lust mal nen Third-Person Arcade Shooter mit Robotern zu machen! Das Thema bekommen wir schon irgendwie unter!“ So oder so ähnlich muss das erste Team-Meeting zu diesem Spiel abgelaufen sein, das tut dem Spiel aber keinen Abbruch! Man mag vielleicht sagen, dass das dem Spiel wohl sogar gut getan hat, denn man merkt die Leidenschaft des Teams. Arcade-Roboter-Ballerei! Läuft.
Was die Teilnehmer des Global Game Jam 2013 in München über das Event und ihre Spiele sagen, das seht ihr in unserer Mini-Doku zum GGJMUC13.
Die entstandenen Spiele vom Event finden sich hinter diesem Link.