Gaymercon – Sind Gamer intolerant?

Gaymercon – Sind Gamer intolerant?

von am 04.09.2012 - 08:39

Toleranz ist eines der großen Themen des 21. Jahrhunderts und zeigt unseren Fortschritt im geistigen Sinn – den wir noch nötiger haben als den technischen. Eine Veranstaltung, die dieses Thema wieder aufgreifen wird, ist die Gaymercon. Erstmalig wurde sie durchgesetzt. Wir berichten und wollen eure Meinungen dazu hören.

Die erste Videospiel-Messe für Homosexuelle. Sie findet im August 2013 in San Francisco statt und lädt alle Interessenten ein, die sich gerne dazu gesellen möchten, ob männlich oder weiblich, homo- oder heterosexuell. Xbox Live und Ellen McLain (Stimme von GLaDOS aus dem Spiel Portal) machten die erfolgreiche Publicity dazu möglich.

Wie es überhaupt zu dem Gedanken kam: Bei vielen Multiplayer-Kämpfen kommt es im Eifer des Gefechts zu Äußerungen, die zwar teilweise nur spaßig sind, aber doch eine schwulenfeindliche Note besitzen.

Dennoch müssen wir uns  fragen: Sind wir – Gamer – wirklich intolerant? Witze über Randgruppen haben sich in dieser Gesellschaft eingebürgert, auch wenn sie oft in weniger bösartigem Kontext verwendet werden. Persönliche Grenzen sollte man nicht überschreiten, aber auch Humor verstehen. Sollte man den in der Gesellschaft schwierigen Themen nicht auch mit Humor begegnen, um diese zu entschärfen?

Die Frage ist, ob diese Veranstaltung nicht eine ganz andere Gruppe, die am Rande der Gesellschaft steht, mit ihrem heimlichen Vorwurf herabsetzt: Uns Gamer. Sicherlich ist es gut, sich zu erheben und Dinge in den Vordergrund zu stellen, die bisher immer noch nicht genug Gehör gefunden haben. Doch muss man die richtigen Gegner bekämpfen. Unter Gamern gibt es genauso tolerante wie intolerante Menschen, im Grunde suchen aber auch sie nach Toleranz.

Das Thema anzusprechen, aufmerksam zu machen, ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung – doch gibt es hier nicht zwei gegensätzliche Seiten?

Was haltet ihr von der Diskussion? Ist es der Rede wert? Was stimmt daran, was ist überspitzt? Wir wollen eure Meinungen!

Kommentare

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Martin Seiler 8. September 2012 um 09:22 08.09.2012 - 09:22

Ich denke nicht, dass Spieler von Videospielen eine Randerscheinung sind. Randerscheinung würde ich eher die Coregamer nennen, die täglich mehr als 5 Stunden auf dieses Hobby verwenden (am Wochenende auch gern mal mehr^^).
Und auch wenn sich politisch unkorrekter Humor in den letzten Jahren etabliert hat, finde ich es trotzdem bedenklich, dass es sich auch eingebürgert hat andere als „schwul“ oder „behindert“ zu beleidigen.
Denn wenn man solche Begriffe mit einer Beleidigung in Einklang bringt, dann suggeriert man ja, dass es etwas schlechtes ist eine Behinderung zu haben oder Homosexuell zu sein.
In meinen Augen hat die Gamingszene ohnehin ein ganz großes Problem, was die Umgangsform mit anderen Spielern angeht.
Denn die Spieler die tollerant, nett und moderat in ihren Äußerungen sind, sind meistens auch die, die man im Multiplayerspiel nicht hört. Schade, schade.

Zeeker 5. September 2012 um 08:42 05.09.2012 - 08:42

Ich weiß nicht so recht. Prinzipiellö ist es natürlich großartig, wenn Leute auf solcherleich „Missstände“ aufmerksam machen, nur das Format gefällt mir hier nicht.
Alleine der Name „Gaymercon“ sorgt doch bereits für eine Abgrenzung. Leute die Homosexuellen wirklich feindlich gesinnt sind, werden sich eher kopfüber von einer Brücke hängen als diese Veranstaltung zu besuchen und heterosexuelle Besucher haben mit ziemlicher Sicherheit sowieso kein Problem mit Homosexuellen.

Ich würde sagen, die Idee ist nicht schlecht, nur das Format finde ich fragwürdig. Eine virale Kampagne in Form eines Videos, oder Ähnliches, hätte imo einen stärkeren Effekt.