Toy Story 3 Reviewed
Am 29. Juli erscheint Toy Story 3 in den Kinos. Für alle die neugierig auf die Story sind oder Fans von Woody, Buzz und Co sind, hat Disney Interactive bereits am 12. Juli Toy Story 3: Das Videospiel auf den Markt gebracht. Ob es sich lohnt zuzuschlagen, lest ihr in unserem ausführlichem Test.
Allgemein
Die erste Mission der Story, das retten eines entführten Zuges, muss absolviert werden, bevor man in das Hauptmenü des Spieles gelangt. Diese ca. 15 Minuten lange Einlage behandelt und erklärt alle wichtigen Elemente des Spiels: Laufen, springen, reiten, Kampfsteuerung. Insgesamt ein gut gelungenes Tutorial welches Lust auf mehr macht.
Nachdem der Zug gerettet ist, kommt man auf das Spielbrett, welches als Auswahlmenü für Storymissionen und Spielzeugkistenmodus fungiert.
Der erste Level, welchen man im Rahmen der Geschichte absolvieren muss,
spielt im Haus vom Andy. Die Spielzeuge wollen bevor Andy auf das College geht unbedingt nochmal gespielt werden. Was liegt also näher als sein Handy in der Spielzeugkiste zu verstecken und es anzurufen. Steuern kann man in diesem Level wie im ganzen Spiel Woody, Buzz Lightyear und Jessie.
Die Kletterpassage im Zimmer von Andy dient auch nochmal als Tutorial für verschiedene Sprünge und Spezialaktionen.
Die ersten Minuten des Spiel enthüllen sowohl positive als auch negative Seiten. Ein positiver Aspekt ist die gelungene Grafik. Sie setzt keine Maßstäbe, ist aber sehr solide
und passend zur Zielgruppe knallig bunt gestaltet. Später im Test könnt ihr mehr zur Grafik lesen.
Ein negativer Fakt sind die sehr, sehr zahlreichen Jump ’n Run Passagen. Was im Vorgänger noch nicht vorhanden war, wird hier zu oft verwendet, schade.
Da der Storymodus getrennt vom Spielzeugkistenmodus ist, und die Unterschiede doch teilweise sehr gravierend sind, nehme ich mir beide Teile einzeln vor.
Toy Story 3 – Das Videospiel Launch Trailer ( Englisch )
http://www.youtube.com/watch?v=7Q9GL4oU9V4
Storymodus
Insgesamt muss man den Storymodus als schwächeren Teil des Spiels bezeichnen.
Nach meinem Verständnis sollte dieser ja dazu dienen, die Story des Filmes selbst zu spielen, was nur sehr, sehr beschränkt geschieht.
Gameplay
Das gesamte Spiel über ( mit Ausnahme von 2 Levels ) hat man die Möglichkeit ständig zwischen Woody, Buzz oder Jessie zu wechseln, was meistens auch dringend nötig ist, da jeder seine persönliche Stärke hat. Woody kann seine Schnur als Lasso nutzen um sich an Haken zu schwingen, Buzz ist besonders stark und Jessie kann am höchsten springen und auf sehr kleiner Fläche landen.
Die Level sind um dieses Spielsystem herum aufgebaut. Das merkt man an den sehr guten Platzverhältnissen auf Regalen, wo zufällig immer für 3 Figuren Platz ist. Das ist natürlich positiv gemeint, da es einige Beispiele gibt, bei denen an gewisse Eigenheiten der Steuerung absolut nicht gedacht wurde.
Zum Großteil besteht der Storymodus aus Kletter- und Sprungpassagen, welche wir schon aus dem Spiel zu Teil 2 kennen. Spaß machen die Klettereinlagen auch, sind aber leider viel zu kurz und wenig anspruchsvoll, was dafür sorgt das sich bereits nach kurzer Zeit von 30 Minuten eine gewisse Langeweile einstellt. Man hätte z.B. ein paar Puzzles oder Schieberätsel wie in Teil 2 einbauen können.
Die einzige Abwechslung im gesamten! Story Modus bieten 3 kleine Minispiele, welche man im „Sunnyside“-Kindergarten spielen kann und im Laufe der Story auch muss.
Grafik
Die Grafik sieht für einen Lizenztitel sehr gut aus. Es ist schön bunt und sehr nahe an der
in Deutschland am 28.07.2010 erscheinenden Filmvorlage. Besonders viele Details sind nicht zu erkennen, aber ehrlich gesagt bei der sehr kurzen Verweildauer in einem Level auch nicht nötig.
Spaß macht das Aussehen des Spiels vor allen Dingen wenn man sich die Figuren mal aus der nähe anschaut. Es sitzt wirklich jedes Details aus dem Film an der richtigen Stelle. Jeder kleine Knopf, jeder Streifen auf Woodys Cowboyweste sitzt perfekt.
Auch die, zugegeben nicht sehr zahlreichen, Zwischensequenzen sehen gut aus. Teilweise sind diese mit Ingame-Grafik, manche sind aber auch komplett animiert
und kommen dem Film super nahe und sehen sehr gut aus.
Unverschämt ist die Länge des Storymodus. Nach 3 Stunden hat man ihn komplett ohne Übung abgeschlossen! Ich persönlich finde das sehr schade, da er insgesamt sehr viel Potenzial hatte.
Spielzeugkistenmodus
Der Spielzeugkistenmodus ist der Open-World Abschnitt des Spiels. Es geht wie in anderen Spielen des Genres darum zu Figuren ( in diesem Fall die alten Spielzeuge von Andy ) zu gehen und Aufträge anzunehmen und auszuführen. Nur wesentlich kinderfreundlicher und bunter. Gespielt wird im Ort Woody’s Round-Up. Dieser Ort ist der gleichnamigen fiktiven Serie aus dem zweiten Film entnommen. Gespielt wird als Woody, Buzz oder Jessie.
Zusätzlich hat man, falls man auf der PlayStation 3 spielt, die Möglichkeit im Spiel einen Transformator zu kaufen, welcher sich in Zurg, den Erzfeind von Buzz Lightyear verwandelt.
Gameplay
Die Missionen bedienen sich leider fast nur dem „Hau-100-Klongegner-kaputt-und-sammel-irgendwas“-Prinzip. Am Anfang benutzt man zum Kämpfen die Rammfunktion und kann mit Bällen werfen. Etwas später im Spiel hat man aber auch die Möglichkeit in einer Mission für Zurg zusätzlich Buzz‘ Strahlenkanone zu finden. Um sich in der relativ schnell anwachsenden Welt auch angemessen zu reisen kann man sich Bully das Pferd kaufen oder sich eines der 6 Spielzeugautos zulegen.
Sachen kaufen kann man ausschließlich an Stationen von Al’s Toy Barn. Dort gibt es von verschiedenen Häusern bis zum Auto Stunt Park alles. Dies ist auch ein großes Manko des Modus: Es rutscht sehr schnell ins Absurde ab. Was hat ein Stuntpark im Wilden Westen verloren? Was hat ein Monstertruck im Wilden Westen verloren? Auch wenn das Spiel wahrscheinlich für 6-10 Jährige gedacht ist, hier hätten die Entwickler mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl ran gehen können.
Ein positiver Punkt im Modus ist das man mehrere Missionen gleichzeitig starten kann. Sollte man dann zufällig an der richtigen Stelle vorbei laufen, kann es sein das so eine Mission im wahrsten Sinne des Wortes im Vorbeigehen gelöst ist. Im Prinzip kann man diesen Punkt positiv und negativ sehen. Sollte dieses Spiel jedoch von jüngeren Fans gespielt kann dies nicht schaden.
Den Überblick kann man auch nicht verlieren, mit einem einfachen Tastendruck bekommt man eine Liste der aktuellen Missionen.
Leider überlebt der Spielspaß auch diesen Modus nicht länger wie gute fünf Stunden. Denn auch hier kann man die Einfallslosigkeit der Entwickler deutlich spüren. Einfach die ganze Zeit Zurgs Klon-Krieger mit der Laserpistole wegpusten und Gold sammeln macht auch in einer schönen Spielumgebung nicht lange Spaß.
FAZIT
Fans der Filme sollten sich dieses Spiel holen. Es ist solide und nicht schlecht, macht aber spätestens nach dem zweiten Mal durchspielen keinen Spaß mehr. Leute die mit den Filmen weniger zu tun haben müssen das mit sich selbst ausmachen.
PRO:
- solide Grafik
- schöne Cutscenes
- einfache Steuerung
- innovativer Spielzeugkistenmodus
CONTRA:
- viel zu kurzer Storymodus
- keine Original Sprecher aus dem Film
- fummeliges Zielsystem
- zu monotones Missionsdesign
- kein Onlinemodus
- Exklusivinhalte für PS 3 User
- Storymodus gibt kaum Filminhalte wieder
Krautgaming Score: 70 von 100 Punkten