gamescom 2012 – Dead Space 3 angespielt

gamescom 2012 – Dead Space 3 angespielt

von am 23.08.2012 - 12:12

EA scheint dieses Jahr auf der gamescom die Zahl 3 favorisiert zu haben. Nicht umsonst bestand das Lineup aus Crysis 3, FIFA 2013 und natürlich Dead Space 3. Letzteres konnten wir uns exklusiv anschauen und sogar eine Demoversion der Kampagne spielen!


Dead Space 3 leidet wohl schon seit der Ankündigung unter dem gleichen Problem wie der Vorgänger: Der Angst der Community, dass das Spiel erneut an Horror verlieren wird und immer mehr in Richtung Mainstream-Shooter abdriftet.

Mal wieder Necromorphs

Die Necromorphs und das Marker-Signal haben Isaac natürlich nicht verlassen, dafür sind sie schon viel zugute Freunde geworden. Dead Space 3 wird dabei mit seiner Story eng an die Vorgänger anknüpfen, nur dass es dieses Mal sozusagen in die Vergangenheit geht.

In Dead Space 3 muss Isaac nicht nur auf einen Eisplaneten, der der Ursprung allen Übels zu sein scheint, er wird auch auf Raumschiffe geschickt, die über 200 Jahre alt sind. Überall lauern natürlich Necromorphs und andere Gefahren. In der Demo sind wir auch mit vielen der mutierten Untoten konfrontiert worden, jedoch wirkten diese wie Kopien der Necromorphs der ersten beiden Teile. Vom Design her zwar leicht verändert, neue Typen haben wir jedoch noch nicht sehen können.

Waffenarsenal für Tüftler

Aber wie spielt sich Dead Space 3 denn nun? An sich wie die Vorgänger, ihr müsst noch immer durch dunkle Gänge und mit euren Waffen Necromorphs zerstückeln. Daneben gilt es immer mal wieder Dinge mit eurem Stase- und Kinese-Modul zu verschieben oder zu manipulieren, um euch den Weg frei zu machen. Neu dabei ist jedoch, dass es keinen Shop mehr gibt, in dem ihr euch Sachen kaufen könnt. Wäre ja logisch auch schwer erklärbar, befindet man sich doch auf einem Eisplaneten und einem Uraltraumschiff.

Aber wie kommt man nun an neue Ausrüstung? Nun, hier waren die Jungs und Mädels von Visceral Games recht kreativ. Auf eurem Weg zur hoffentlich endgültigen Lösung des Markerproblems werdet ihr immer wieder Waffen- und Rüstungsteile finden. Diese könnt ihr dann auf der Werkbank verbauen. Dabei stehen euch quasi unbegrenzt Möglichkeiten zur Verfügung, was ihr mit eurer Waffe macht. Ihr könnt oben etwas drauf bauen, wie ein Visier oder könnt unten an den Plasmacutter ein Kreissägenblatt wie beim Ripper anbauen. Somit habt ihr nicht nur mehr Abwechslung beim Ballern, eure Überlebenschancen erhöhen sich auch, da die einzelnen Teile mehr Schaden, Genauigkeit oder andere Dinge bringen.

Das hat sich in der Demo bereits super angefühlt. Es gibt euch eine gewisse Freiheit bei euren Waffen und wird vor allem Tüftler riesig freuen. Die Waffennutzung ging übrigens so leicht wie eh und jeh von der Hand. Wenn Necromorphs schnell auf uns zukamen hatten wir besonders mit der großen Version eines Plasmacutters wenig Probleme sie zielgenau in Stücke zu schneiden.

Zusammen sind wir stark

Aber nun zum kritischen Teil. In Dead Space 3 wird ein krasser Umbruch der Serie gemacht. Isaac ist nämlich nicht mehr alleine in finsteren Korridoren unterwegs, sondern meist mit einem Partner. Wie der storytechnisch dazu passt, ist noch nicht geklärt, besonders da es in der Demo ganze drei Leute waren, mit denen Isaac unterwegs war. Irgendwie scheint es jedoch so, als wäre Isaac angestellt worden, wahrscheinlich als eine Art Experte auf dem Gebiet. Es wird sogar einen Co-op Modus geben, in dem ihr gemeinsam die Necromorphs in Stücke schneiden dürft. Und selbst wenn er nicht direkt mit anderen unterwegs ist, steht er in Funkkontakt mit den anderen.

Visceral Games will damit einen einfachen Zweck erfüllen: Der Spieler soll sich nicht hilflos und alleine fühlen und vor allem Spaß daran haben mit einem Kumpel zusammen den Horror zu überstehen. Aber halt, genau hier wird Dead Space 3 schlicht und einfach zerstört. Denn kurz gesagt wird auf Angstpassagen und viele Schockmomente verzichtet, um das Spiel massentauglicher zu machen und um es an einen größeren Kundenkreis zu bringen. Mit dem wirklich oft strapazierenden Horror von Dead Space hat das nichts mehr zu tun. Es wird einfach auf Entertainment statt Angst gesetzt.

Das haben wir in der Demo selbst erleben müssen. Die gesamten knapp 30 Minuten gab es keine einzige Stelle, in der irgendwie Angst oder Bedrücktheit aufgekommen wäre. Auch Schockmomente haben wir nicht erlebt. Das liegt vor allem daran, dass Visceral Games es nicht mehr schafft mit dem Sound des Spiels eine beklemmende Atmosphäre herzustellen. Wenn ihr durch eine Passage geht, die eigentlich gruselig ist, funken euch die anderen an und das Gespräch nimmt jeden Horror. Auch in Momenten, in denen ihr auf etwas warten müsst und von allen Seiten Necromorphs kommen können, ist es teils einfach zu laut. In unserem Beispiel mussten wir einen Generator hochfahren, was allerdings lange gedauert hat. Man hat zwar die Monster gehört, doch war der Generator so laut, dass man keine Angst bekommt. Das ist in etwa wie wenn man sich einen Horrorfilm mit nebenher laufendem Metal anhört.

Man fühlt sich als Spieler einfach nicht mehr alleine und hilflos. Man hat ständig im Hinterkopf, dass jemand da ist, der einem helfen kann. So kann sich einfach keine Angst einstellen. Auch scheint es, als würde man nun mehr auf actionlastige Momente mit Geschicklichkeitseinlagen setzen, wie der Flug durch die Schiffstrümmer im All, der bereits im Gameplay-Trailer der Pressekonferenz gezeigt wurde.

Fazit

Vor zwei Jahren gingen wir noch beruhigt aus der Dead Space 2 Vorführung mit dem Gedanken, dass es doch wieder gruselig wird, was sich letzten Endes auch nur halb bewahrheitet hat. Aber nun waren wir ernsthaft enttäuscht von Dead Space 3. Das Spiel wird ein guter Shooter, ohne Zweifel, doch wird es, wenn sich nicht noch gewaltig etwas ändert, einfach ein schlechtes Dead Space. Dem Spiel fehlt einfach die beklemmende Atmosphäre. Alle Fans sollten dem erschreckenden Horror und dem mulmigen Angstgefühl schon einmal auf Wiedersehen sagen, da es wahrscheinlich nicht wieder kommt!

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