gamescom 2012 – Crysis 3 angespielt
Einer der Top-Titel der gamescom war mit Sicherheit Crysis 3, mit dem Crytek nicht nur wieder alle Grafikgrenzen sprengen will, sondern auch den Multiplayer deutlich erweitern will. Da hieß es für uns natürlich nichts wie hin zu EA und das feine Stück mal anspielen!
Und das haben wir auch getan, sowohl den Multiplayer als auch den Singleplayer. In beiden versucht Crytek dem Spiel einen neuen Touch zu geben, sodass es sich von den ersten beiden Teilen noch einmal abhebt. Wir können euch sagen, ob dieses Unterfangen auch geklappt hat.
Ein schleichender Prophet
In der Kampagne spielt ihr wieder Prophet, der am Ende von Teil 2 Körper und Geist von Alcatraz übernommen hat. Oder so ähnlich, es stehen nämlich nach wie vor einige ungeklärte Fragen im Raum, die uns Crysis 3 hoffentlich beantworten kann. So weiß man auch nach wie vor nicht, was die Unterwasser-Aliens mit den Aliens auf der ersten Insel zu tun haben, die ja doch irgendwie anders sind. Dazu haben wir übrigens auch Michael Read befragt, das Interview könnt ihr weiter unten Bestaunen.
Aber zum Singleplayer selbst. In Crysis 2 gab es viel Gejammere, dass die Welt wesentlich eingeschränkter war, als noch im Vorgänger. Wir können nun Entwarnung geben. Nach dem, was wir auf der gamescom gesehen haben, fühlt sich Crysis 3 deutlich offener an. Man hat auch durch die Umgebung, die wieder mehr an einen Dschungel erinnert, das Gefühl viel mehr taktische Möglichkeiten zu besitzen und mehrere Wege zu haben, die ans Ziel führen.
Das Gameplay hat sich im Vergleich zu Crysis 2 nicht viel verändert. Ihr habt noch immer eine Taste, mit der ihr euch unsichtbar macht, Stärke und Panzerung sind erneut zu einer Funktion kombiniert und schneller Rennen könnt ihr eben mit der Sprint-Taste. Dafür gibt es nun den Composit-Bogen, der es euch endlich erlaubt im Stealth-Modus zu schießen. Übrigens hatten wir das Gefühl, dass dieser nun länger anhält, als noch in den Vorgängern. Der Bogen hat sich jedenfalls als sehr nützliches Utensil herausgestellt, besonders wenn man es mit einer großen Gruppe von Gegnern zu tun hat. Die sind zwar nicht dumm und bemerken euch dennoch, wenn ihr nicht vorsichtig seid, doch erlaubt der Bogen es euch sie einen nach dem anderen relativ unbemerkt auszuschalten.
Der Singleplayer war übrigens auf 3D-Bildschirmen spielbar. Vor 2 Jahren hatte man dergleichen bereits bei einem Trailer probiert, was allerdings recht bescheiden ausgesehen hatte. Nun hat sich die Technik zwar verbessert, wirklich gut ist das 3D aber noch nicht. Abgesehen davon ist die Grafik natürlich wieder so ziemlich das Beste, was derzeit auf dem Markt ist.
Sei der Jäger im Multiplayer
Groß im Fokus ist jedoch der neue Multiplayer-Modus „Hunter“ gestanden, der vom Prinzip her jedoch einem gewissen Modus aus Teil 2 ähnelt, in dem ihr bereits mit Nanosuit-Soldaten gegen normale angetreten seid. Aber gut, lassen wir das Mal kurz beiseite. Was ist der Hunter-Modus genau? In dem Hunter-Modus spielen 14 normale Soldaten gegen 2 Soldaten mit Nanosuit und Composit-Bogen. Unfair? Nicht wirklich, denn die Spieler im Nanosuit haben einen unglaublichen Vorteil gegenüber den anderen. Besonders durch die Tatsache, dass jeder Soldat der stirbt, zu einem Hunter wird. Damit verschiebt sich das Gleichgewicht mit der Zeit in Richtung der Hunter. Ziel ist es dann, dass die Hunter alle normalen Soldaten eliminieren, die wiederum müssen versuchen 3 Minuten zu überleben.
Wir hatten zunächst die Befürchtung, dass der Hunter-Mode recht schnell langweilen würde, aber dem ist nicht so. Bei den ersten Runden sind die Hunter zwar übermächtig, doch das gleicht sich mit der Zeit aus. Hat man sich etwas daran gewöhnt, findet man als Soldat schnell Tricks und Finessen, mit denen sich die Hunter austricksen lassen, man unentdeckt bleibt oder die Hunter sogar erledigen kann. Dabei sind die Spiele immer spannungsgeladen, besonders als Soldat. Immerhin weiß man nie, wo und wann ein Hunter auftaucht und wirklich gegen sie wehren kann man sich nur, wenn man mit mehreren einen Raum absichert. Hier ist also besonders gutes Teamwork gefragt. Allerdings besitzt jeder Soldat auch entsprechende Mittel, um die Gegenspieler aufzustöbern. Dem Stealth-Mode geht nämlich nie der Saft aus. Es gibt jedoch EMP-Granaten, die es den Spielern erlauben die Hunter im Explosionsradius sichtbar zu machen. In dem Fall wird der Rest von den Maschinengewehren erledigt.
Allerdings muss sich Crytek schon noch etwas einfallen lassen, um die stärkere Konzentration auf den Multiplayer zu rechtfertigen. Denn der Hunter-Modus ist zwar ganz cool, jedoch bleibt er eine veränderte Version des ähnlichen Modus aus Crysis 2.
Fazit
Crysis 3 versucht den Multiplayer nicht neu zu erfinden, sondern ihm nur serienintern einen neuen Touch zu geben. Das hat bislang auch so halb funktioniert, bleibt der Hunter-Mode allerdings die innovativste Neuerung im Multiplayer, wären wir schon etwas enttäuscht. Der Singleplayer hingegen scheint wieder zu der Stärke aus Crysis zurückzufinden. Bleibt das ganze Spiel so, wie die Demo, dürfen wir uns auf Crysis at its best freuen.