USA – Gesetzentwurf sieht Steuer auf gewalthaltige Videospiele vor

USA – Gesetzentwurf sieht Steuer auf gewalthaltige Videospiele vor

von am 04.02.2012 - 08:45

Die USA – das Land der Freiheit und der Demokratie. Doch spätestens seit der Tea-Party-Bewegung gehört es mittlerweile fast schon zum guten Ton in der amerikanischen Politik, sich mit möglichst konservativen Forderungen gegenseitig zu überbieten. Den neuesten Vorstoß machte nun William Fourkiller, der in seinem Bundesstaat eine Extrasteuer auf alle gewalthaltigen Videospiele erheben will.

Der Gesetzentwurf mit der Nummer HB #2696 schlägt vor, dass in Oklahoma sämtliche Spiele, die mit ‚Teen‘, ‚Mature‘ oder ‚Adults Only‘ bewertet wurden, zusätzlich um ein Prozent versteuert werden. Zur Information: ‚Teen‘ entspricht einer Freigabe ab 13 Jahren, ‚Mature‘ ab 17 und ‚Adults Only‘ ab 18. So weit, so gut.

Doch was würde das heißen? Die Absurdität dieses Entwurfes wird klar, wenn wir uns mal ganz banal ein paar Beispiele vorstellen. Call of Duty? Klar, da wird rumgeballert – her mit der Steuer! Etwas komplizierter wird es dann schon bei Beat ‚em ups wie Street Fighter oder Tekken. Ok, da haut man sich auch gegenseitig die Rübe ein, zähneknirschend kann mal also die Logik noch anerkennen. Doch mit Titeln wie Sims 3 oder Guitar Hero World Tour, die beide mit der Kennzeichnung ‚Teen‘ versehen wurden, begibt sich der Gesetzesvorschlag endgültig ins Land der Absurdität. Denn wenn solche Spiele dank einer Extrasteuer für gewalthaltige Videospiele teurer werden, kann man sich eigentlich nur noch an der Stirn kratzen.

Aber Moment, warum denn die Aufregung – es dient doch alles einem guten Zweck! Denn tatsächlich ist geplant, die Einnahmen der neuen Steuer in zwei wohltätige Stiftungen fließen zu lassen. Zum einen soll das Geld gegen Mobbing in Schulen verwendet werden, zum anderen für die Unterstützung von übergewichtigen Kindern.

Spätestens jetzt dürfte klar sein, dass dieser Vorstoß eher ein plumper Versuch ist, bei älteren Wählern auf Stimmenfang zu gehen. Doch es gibt einen Lichtblick: Nach aktueller Einschätzung der Entertainment Software Association sind die Chancen, dass dieses Gesetz wirklich in Kraft tritt, äußerst gering. Denn in letzter Zeit hat sich die amerikanische Rechtsprechung sehr positiv im Sinne der Meinungs- und Pressefreiheit gezeigt und ähnlichen Vorhaben den Riegel vorgeschoben.

Na immerhin.

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