Kinect-Partyspiel „Raving Rabbids: Alive and Kicking“ im Review
Bereits seit 2006 zappeln, schreien und flitzen Ubisofts Rabbids über die Bildschirme. Nach dem Erfolg der Minispiele auf der Wii versuchen die Hasen auch auf der Xbox 360 via Kinect-Steuerung ihr Glück. Die Krautgamer haben sich live vor Ort versammelt und das Spiel getestet. Bwaaaaaaah!
Die Jump-&-Run-Abstecher und Action-Adventures auf den Nintendo-Systemen waren zwar ganz niedlich, doch wirklich zuhause sind die Hasen unserer Meinung nach bei den Minispielen. Schon auf der Wii können die verrückten Viecher trotz Muskelkater-Garantie in den Oberarmen nur überzeugen. Und ja, das hat die Krautgaming-Redaktion auch stundenlang getestet und für außerordentlich unterhaltsam befunden. Heute geht es jedoch um die Xbox-Kinect-Variante, die Ende 2011 auf den Markt gekommen ist.
Für alle Leser, die noch nie etwas von den Rabbids gehört haben … Stellt euch bitte eine Hand voll Hasen vor, lange Ohren, Glubschaugen und ein riesiges Mundwerk. Diese Rabbids sind schnell. Sie flitzen. Sie schreien Bwaaaaaah. Sie kreischen. Sie fallen. Sie lachen. Sie schmeißen Alltagsgegenstände durch die Luft. Sie sind albern und probieren eigentlich aus, was nur in irgendeiner Form witzig sein könnte. Ach ja – nicht zu vegessen: ihr steuert diese Viecher und ihr seid sozusagen ein Rabbid. Verhaltet euch bitte dementsprechend.
Alive and Kicking: Die Hasen sind zurück!
Hinter dem Kinect-Titel Raving Rabbids: Alive and Kicking verbergen sich über 40 Minispiele, die von bis zu vier Spielern gleichzeitig gezockt werden dürfen. Zocken heißt in diesem Zusammenhang vor der Konsole stehen, hüpfen, springen, zappeln und ein bisschen Bwaaaaah. Die Bewegungserkennung bei vier Spielern ist tatsächlich ziemlich gut, doch die Verletzungsgefahr der vier nebeneinander stehenden Spieler umso höher. Vorsicht ist also geboten, wohin ihr eure Arme und Beine schlagt. Grundlegend könnt ihr euch jedoch auch gemütlich zu zweit vor den Sensor stellen und ein Minispiel nach dem anderen ausprobieren. Dabei habt ihr die Wahl, ob ihr gegen- oder miteinander spielen möchtet.
Die etwas fummelige Steuerung im Menü ist gewöhnungsbedürftig und lässt einen zappeligen Hasen schon einmal etwas verrückt werden. Damit meine ich übrigens mich selbst, meine Kollegen hatten mit der Steuerung wohl weniger Probleme. Im Partymodus können sich bis zu 16 Spieler gleichzeitig vergnügen. Dabei erstellt ihr euch eigene Rabbids-Avatare (Erkennung durch euer Bild und euren Ton) und lasst euch die Minispiele automatisch generieren. Jedes Mal wird ein zufälliger Spieler aufgerufen und anschließend ebenfalls per Zufall ein Gegen- oder Mitspieler gewählt.
Da kommt Krautgaming ins Spiel. Wir vergnügten uns mit vier Krautgaming-Redakteuren, einer Freundin und einem weiteren Redakteur aus der Branche. Ausprobiert haben wir vor allem den Karottenmodus. Hierbei handelt es sich eigentlich um ein Kinderspiel, bei dem jedes Kind, welches eine Runde verloren hat, ein kleines Glas Karottensaft trinken muss. Wir spielten diesen Modus auch mit kleinen Gläsern und einer anderen Flüssigkeit, die dazu führte, dass die Menüführung irgendwann immer schwieriger wurde. Aber hey, wir wollten ja nur alle Funktionen für euch testen. Ganz ehrlich.
Akrobatische Verrenkungen im Twister-Stil
Die Headline sagt eigentlich schon alles, doch wir wollen noch ein wenig detaillierter auf unsere akrobatischen Kinect-Einlagen eingehen. Wir sind ja ein sehr durchwachsenes Team. Da hätten wir beispielsweise unseren Sportstudenten Lukas, der in einem Minispiel ordentlich abräumte, als es darum ging, sich sanft und leichtfüßig von A nach B zu bewegen. Springend. Hüpfend. Leise. Diese Sportstudenten können sowas. Sein Gegner polterte dagegen mit seiner ganzen Gewichtsklasse auf den Boden und war sichtlich verärgert über den leichtfüßigen Schmetterling neben ihm.
Weiter ging es mit den beiden anwesenden Mädels. Natürlich traf ausgerechnet sie das Spiel, für welches besonders lange Haare extrem genial sind. Headbangen – wer kennt es nicht. Wir stellten uns also nebeneinander vor den Sensor und schüttelten den Kopf und die Haare. Das sehr Rabbids-artige-Gelächter aus dem Hintergrund konnte uns nicht davon abhalten, uns dermaßen den Kopf wegzuschießen, als ginge es um Leben und Tod. Dieses Minispiel ist im Karottenmodus ohne Karottensaft vermutlich ganz schön anstrengend, wenn eine gewisse Anzahl an Bechern erreicht ist. Schwindelgefahr incoming!
Unser Projektleiter Hendrik war natürlich ebenfalls mit von der Partie. Das Minispiel, welches mir bei ihm am besten in Erinnerung geblieben ist, absolvierte er direkt mit seiner Freundin. Gegeneinander versteht sich. Die beiden hatten die Vorgabe, möglichst viel und stark zu zappeln, um eine hohe Punktzahl zu generieren. Zwischen dem Zappeln gab es jedoch noch die Anweisung, sich mal eben schlagartig auf den Boden zu werfen und zu verstecken. Das hier entstandene Video ist dermaßen ulkig – ihr müsst es einfach ausprobieren!
Weiter geht es. Unser Gast-Redakteur hatte die Aufgabe, einen etwas hilflosen Rabbid aus einem Feuer zu eskortieren. Blöd war der Umstand, dass das Viech einen Eimer auf dem Kopf trug und keine Ahnung hatte, in welche Richtung es geht. Die Anweisung erfolgte direkt über die Spracherkennung der Kinect-Konsole. „Komm! Koooomm. Kommmmmmm her. Kooooooomm!“. So ging das eine Weile, bis ihm auffiel, dass das Vieh zwar schnell in seine Richtung lief, doch auch eine Angabe brauchte, ob es nach rechts oder links tapsen muss. „Komm, rechts, links, komm, ja, jetzt, links, komm, schneller, komm, nein, doch, stop, links“ … Ja, das war äußerst unterhaltsam.
In Erinnerung geblieben ist mir auch das Minispiel, bei dem unser Projektleiter Hendrik und Chefredakteur Arne Figuren nachbilden mussten. Diese erschienen auf dem Bildschirm und sie hatten die Anweisung ihre Arme, Beine, Köpfe in sämtliche Richtungen zu drehen, um die Figur auszufüllen. Ich erinnere mich an die Worte „Es geht einfach nicht!“ und ein entnervtes Aufgeben. Hier wurde klar, dass die Bewegungserkennung der Kinect-Konsole gelegentlich auch Aussetzer hat. Wir wissen abschließend, dass es an der Couch im Hintergrund gelegen hat, die eine eindeutige Erkennung verhinderte. So war dieses Minispiel leider für beide nicht realisierbar.
Stunden später …
Nach ungefähr drei Stunden spielten wir immer noch zu sechst Raving Rabbids: Alive and Kicking und stellten fest, dass sich die Minispiele noch nicht einmal wiederholt hatten. Sehr erfreulich, denn bei einer so großen Auswahl kommt tatsächlich auch nach mehreren Stunden keine Langeweile auf.
Abgesehen von den Einzelspielen oder dem genialen Party-Karotten-Modus habt ihr im Menüpunkt „Mein Raving Rabbid“ auch die Möglichkeit, einen eigenen Hasen zu gestalten. Durch das in den Minispielen verdiente Klopapier (ja, Klopapier) dürft ihr euch hier mit weiteren Aktionen eindecken. Helme, Rüstungen oder tanzende Rabbids, die zu einer Musikbox abgehen. Schnuppert einfach mal rein. Dies ist kein weiteres Spiel, sondern nur eine kleine Zusatzmöglichkeit, um ein wenig zwischen den Minispielen zu Atem zu kommen. Denn die können euch bei aktivem Rumgehüpfe (vor allem zu zweit oder alleine) extrem zu schaffen machen. Oder ich bin einfach unsportlich. Das wird es sein.
Eine grandiose Wertung für ein grandioses Partyspiel. Vor allem dieser Modus hat mich absolut begeistert, wenn auch gelegentlich die Spielererkennung oder Menüführung etwas fummelig gewesen sind. Zusammen mit Freunden viele Stunden am Stück zu spielen und dabei nicht das Gefühl zu haben, dass sich etwas wiederholt, ist schon sehr grandios. Noch dazu könnte es in einer geselligen Gruppe zu wirklich witzigen Situationen kommen, wenn die klebstoffschnüffelnden Hasen ihre zahlreichen Minispiele darbieten. Das Spiel mag für Kinder konzipiert sein, ist aber eindeutig auch sehr genial für Erwachsene, die sich nicht zu schade dafür sind, ein wenig Spaß vor der Kinect-Konsole zu haben. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden und empfehle das Spiel für jeden Partyabend mit Freunden, die keinen Stock im … ähm … okay, hier ist Schluss. Kauft es! Bwaaaaaah!