Bioshock Entwickler entrüstet über Foren-Talk
Anstoß für eine neue Diskussion zum Thema Weiblichkeit in Videospielen gibt derzeit der Mitgründer von Irrational Games, welches mit der Entwicklung von Bioshock Infinite betraut ist. In einem Interview mokierte er sich über Internet-Diskussionen, die sich nur um die Attraktivität der Protagonisten drehen.
Mit dem Magazin OXM sprach Ken Levine über Games im Allgemeinen und über das bereits im Vorfeld preisgekrönte Bioshock Infinite. Er ließ es sich dabei nicht nehmen seiner Irritation über die Diskussionen im Internet, welche hauptsächlich die äußere Erscheinung von Bioshocks neuer Protagonistin Elizabeth thematisieren, Luft zu machen.
„Es gibt zwei Fragen, die eine lautet: ‚Muss sie hübsch sein?‘ und die andere: ‚Muss sie üppig gebaut sein?’“, kommentierte er den derzeitigen Status, wie seine weibliche Hauptfigur in den diversen Communities behandelt wird. Er habe bei der Entwicklung dieses Charakters nämlich keinerlei Gedanken daran verschwendet, welche Körbchengröße für Elizabeth angemessen sei. Er wunderte sich außerdem darüber, weswegen es den Fans wichtiger sei, wie eine weibliche Figur auszusehen habe, anstatt über die Geschichte des Spiels zu sinnieren. Das sei für ihn enttäuschend und er frage sich, welches Bild das über die entsprechenden User abgebe.
Er würde lieber mehr Diskussionen darüber sehen, inwiefern sich die Persönlichkeit seiner Heldin im Verlauf des Spiels entwickeln könnte und was das Spielgeschehen am Ende aus ihr mache, aber fügte resignierend an, dass es jedermanns Recht sei, selbst festzulegen, worüber gesprochen wird.
Wer zu dem Thema Frauenbilder in Videospielen mehr wissen möchte, sei das Blog 99Leben ans Herz gelegt, das mit einem interessanten Essay darüber aufwartet.