Uncharted 3: Drake’s Deception reviewed – Das Schatzjägerspiel im Test

Uncharted 3: Drake’s Deception reviewed – Das Schatzjägerspiel im Test

von am 23.11.2011 - 15:51

Er ist wieder da: Der nach Indiana Jones wohl charismatischste Schatzjäger der Welt kehrt in seinem dritten Abenteuer zurück. Die Rede ist von keinem geringeren als Nathan Drake. Erneut stürzt er sich kopfüber in jede Menge Schießereien und Klettereien. Fans weltweit fieberten dem Release entgegen, nun ist das Spiel da und nur noch eine Frage zählt: Hat Naughty Dog mit Uncharted 3: Drake’s Deception den ganz großen Schatz gefunden oder doch ein Griff ins Klo gelandet? Das und mehr erfahrt ihr in unserem Review.

Lange mussten sich Fans gedulden, doch endlich ist es da und es scheint erneut alle Erwartungen zu erfüllen, wenn nicht sogar zu übertreffen: Uncharted 3: Drake’s Deception. Zum dritten Mal haben sich Schatzsucher Nathan Drake und seine Freunde zusammengetan, um einen sagenhaften Schatz aus den Klauen übler Ganoven zu entreißen und so ganz nebenbei den Tag zu retten. Wie immer wird er von seinem väterlichen Freund Victor Sullivan und dem Rest seiner bunt zusammengewürfelten Truppe begleitet. Wieder mit an Board sind Chloe und Helena, bekannt aus Uncharted: Drakes Fortune und Uncharted 2: Among Thieves und Serienfrischling Charlie Cutter, ein nicht ganz mit dem Geist eines Gentlemans beseelter Engländer. Wie immer ist das Spiel in mehrere Kapitel voll knallharter Action, Schießereien und halsbrecherischen Kletterabenteuern unterteilt.

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Story
Wieder einmal dreht sich alles um Nathan und seinen Ring, Sir Francis Drake, eine Geheimgesellschaft, lauter Bösewichter und lässige Sprüche von Sully. Das Spiel selbst wird mit einem Spruch von Lawrence von Arabien eingeleitet. Kaum zu Ende gesprochen tauchen auch schon Nate und Sully in den Straßen von London auf und es kann losgehen. Bereits direkt zu Beginn ist dem Spieler keine ruhige Minute vergönnt, denn nach einem geplatzten Tauschhandel zwischen Nathan und einem noch unbekannten Schlipsträger entbrennt eine Kneipenschlägerei vom Feinsten. Natürlich mit fliegenden Gläsern, Flaschen und Bratpfannen. „Bratpfannen?“, werden sich jetzt wohl einige fragen, aber ja! Schon in den ersten Minuten des Spiels zeigen sich einige Neuerungen, die sich Entwickler Naughty Dog für den dritten Teil der Schatzjäger-Spiele hat einfallen lassen. So ist der Spieler in der Lage, einen Feind per Kreis-Taste zu packen und gegen Wände oder andere Gegenstände zu werfen.

Schlägt man anschließend weiter auf die Person ein, kann es passieren, dass sich Nate so mir nichts, dir nichts einen beliebigen Gegenstand schnappt und dem Feind einfach mal schön eine überbrät. Hat man sich nun durch die anwesenden Personen einen Weg nach draußen geprügelt und schon zu hoffen gewagt, einen Ausweg aus der Misere gefunden zu haben, kommt erstens alles anders und zweitens wie man denkt. Der Fluchtweg führt nämlich geradewegs in eine Gasse hinter dem Pub, der zu beiden Seiten von noch mehr Schlägern belagert wird. Auch ans Kämpfen ist nicht zu denken, denn ehe sich Sully und Nate auch nur rühren können, holt der Anführer der Schlägertruppe eine Knarre aus der Jackentasche und bedroht die beiden Schatzjäger. Kurze Zeit später erfährt man auch den Grund, warum die beiden überhaupt festgehalten werden. Eine Limousine fährt vor und eine betagte Lady mit dem Namen Katherine Marlowe präsentiert sich den beiden. Widerwillig und unfähig sich zu wehren muss Nathan es sich gefallen lassen, wie Marlowe ihm Sir Francis‘ Ring abnimmt und wieder in den Wagen steigen will. Plötzlich jedoch werden Sully und Nate ohne Vorwarnung vom Anführer der Schlägerbande erschossen und sinken sterbend auf einem Haufen Müllsäcken zusammen …

Natürlich war dies nicht das Ende von Uncharted 3: Drake’s Deception, doch erwarten den Spieler in den kommenden Kapiteln mehrere Dinge, bei denen es sich einfach lohnt, sie selbst zu spielen. Zum einen erfährt man, wie Nathan an seinen Ring gekommen ist, wie er Sully kennengelernt hat und inwiefern Marlow mit dem Ganzen zusammenhängt.

Gameplay
Am Gameplay an sich hat sich seit dem ersten Uncharted nicht viel verändert. Wie gewohnt flutscht die Steuerung wie von selbst von der Hand und es macht einfach Spaß, Nathan durch die verschiedenen Areale laufen, rennen, springen, klettern oder schießen zu lassen. Jedoch besitzt Drake – wie auch seine Feinde – nun mehr Fähigkeiten als zuvor. So verfolgen die Gegner Nate nun noch stärker als in den vorherigen Spielen, was zur Folge hat, dass ein Feind locker mal einen auf Spider-Man macht und Nathan einfach hinterher klettert. Natürlich aber nicht derart professionell, wie es unser Held vormacht. Im Gegenzug jedoch besitzt Drake nun die Fähigkeit, kletternde Gegner von der Kante zu kicken, um diese so auszuschalten. Ferner ist es endlich auch möglich, vom Gegner geworfene Granaten zurückzuwerfen. Dies geschieht durch das rechtzeitige Drücken der Dreieck-Taste, wenn man sich neben einer Granate befindet.

Das ist insofern äußerst praktisch, da der Spieler noch immer nicht mehr als vier Granaten tragen kann und in manch brenzliger Situation eine Granate mehr als wünschenswert ist. Natürlich haben die Entwickler erneut kräftig in der Waffenkiste gewühlt und einige interessante Knarren zutage gefördert. Neu dabei ist zum Beispiel die Raffica-Pistole, die es dem Nutzer erlaubt, einen Feuerstoß abzufeuern und nicht nur einzelne Kugeln. Natürlich sind aber auch Videospiel-Urgesteine wie die AK-47 oder SAS-12 Pumpgun in großer Zahl vorhanden. Neben menschlichen und vermeintlich übernatürlichen Feinden kommen nun auch Spinnen und anderes Krabbelgetier als neue Gefahrenquelle hinzu. So ist Drake in manchen Situationen gezwungen, in bester Crash-Bandicoot-Manier mit dem Gesicht zum Spieler vor den Viechern wegzurennen.

Setting
Uncharted 3: Drake’s Deception bietet eine riesige Anzahl an verschiedenen Schauplätzen. Von einem malerischen Schloss aus der Zeit der Renaissance im Herzen Frankreichs, über die von Sand und Schmutz überzogenen Städte Kolumbiens und des Jemens, bis hin zur sagenumwobenen Wüstenstadt mitten in der Sahara ist alles vertreten. Besonders hervorzuheben ist auch ein Luxusdampfer, der auf hoher See in einen Sturm gerät und Nathan hier mehr als einmal um sein Leben bangen muss. Diesmal weniger vertreten sind jedoch Dschungelpassagen, dafür tritt nun die Wüste in den Vordergrund.

Grafik
Auch wenn man es dem Spiel auf den ersten Blick nicht ansieht, so hat sich bei Uncharted 3 doch einiges getan. Zwar haben die Entwickler darauf verzichtet, eine derart aufwendige Aufnahmetechnik wie bei L.A. Noire zu verwenden, dennoch sehen die Gesichter der Figuren lebensecht aus. Die Welt wirkt stimmig und passt hervorragend in das Universum von Uncharted. Eigentlich gibt es auch hier nicht viel zu meckern, nur wirken manche Räume zu eintönig und wiederholen sich von der Einrichtung her relativ oft. Auch für sich genommen wirken Objekte teilweise klobig und wie per Copy & Paste eingefügt. Ab und zu, wenn auch selten, mussten manche Objekte nachgeladen werden.

Multiplayer
Beim Mehrspielermodus hat sich einiges getan. So ist es nun möglich, sich zwischen mehreren Onlinemodi zu entscheiden. Neu hinzugekommen ist auch die Funktion, ein separates Abenteuer online, wie auch offline per Splitscreen zu erleben. Hierbei kämpft man sich zusammen mit seinen Freunden durch verschiedene Schauplätze und muss innerhalb der Levels verschiedene Aufgaben bewältigen, wie die Stellung zu halten und Gegenstände zu finden. Natürlich sind auch beliebte Modi wie Deathmatch oder Capture The Flag vertreten. Als Spieler hat man auch die Möglichkeit, für das Bewältigen von Aufgaben oder Abschüssen Geld zu sammeln und so neue Waffen und Fähigkeiten freizuschalten. Für Waffen muss man jedoch ein bestimmtes Level erreicht haben, ehe man diese nutzen kann.

Doch nicht nur außerhalb eines Spiels kann man Modifikationen und Fähigkeiten erwerben, nein, auch innerhalb eines Matches ist es möglich, dass der Spieler sich einen besonderen „Bonus“ verdient. Dabei verzichtet das Spiel jedoch auf derart ausschweifende Boni wie die eines Modern Warfare 3. So kann man während eines Matches für gewisse Aktionen Medaillen erhalten. Hat man sieben Medaillen gesammelt, erhält man per Tastendruck eine bestimmte Waffe, die zwar nur wenig Munition fasst und nicht nachgeladen werden kann, dennoch einen stärkeren Schuss als normale Schießeisen besitzt. Neben dem Waffenkauf kann man sich für das angesparte Geld auch Accessoires für die eigene Spielfigur kaufen. Jeder Spieler hat die Möglichkeit, seinen eigenen ganz persönlichen Helden oder Schurken individuell zu gestalten. So reicht der Umfang der kaufbaren Objekte von einer normalen Jeanshose bis hin zu einer mit verschiedenen Logos bedruckbaren Kampfweste.

3D-Effekt
Natürlich sind auch wir von Krautgaming glücklicherweise ab und zu in der Lage, einen dreidimensionalen Blick auf manche Spiele werfen zu können. Neben dem normalen 2D-Modus, besitzt Uncharted 3 auch die Möglichkeit, das Geschehen auf dem Bildschirm in der dritten Dimension auszugeben. Zwar sinkt hier die Grafikpower ein wenig, dennoch hat das keinen merklichen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Spiels. Manchmal jedoch kann es zum Kantenflimmern kommen, was dem einen oder anderen Grafikfetischisten sauer aufstoßen mag. Alles in allem jedoch zeigt sich das Spiel auch in 3D von seiner guten Seite.

Fazit
Uncharted 3: Drake’s Deception gehört eindeutig zu den Gewinnern des Jahres und gilt zu Recht als Anwärter auf den Titel ‚Spiel des Jahres‘. Kinoreife Story, gelungene Mischung aus Action und Abenteuer und glaubhafte Charaktere machen das Erlebnis zu etwas Besonderem. Groß meckern kann man an dem Spiel auch wirklich nichts, sieht man davon einmal ab, dass manche Spielszenen etwas unrealistisch erscheinen, wie zum Beispiel, wenn Nathan in ein Loch fällt, ohne sich etwas zu brechen. Was man dem Spiel vielleicht ankreiden könnte, wäre die etwas mickrig ausgefallene Innovation. Fans könnten bemängeln, dass es so wenig Neues gibt. Dennoch ist das Spiel in seiner Gesamtheit eines der besten Spiele des Jahres.

Uncharted 3: Drake's Deception

von am 23.11.2011

Für mich ist das Spiel eindeutig das Ding des Jahres. Warum? Weil ich einfach alles daran liebe! Nathan, Sully und seine Sprüche, die Welt, das Klettern und, und, und. Wer schon immer ein Fan von Indiana Jones war und auch bisher alle Uncharted-Spiele für genial befunden hat, wird auch mit dem dritten Teil nichts verkehrt machen. Aber auch allen anderen kann ich das Spiel nur empfehlen, denn man wird lange suchen müssen, um ein solches Meisterwerk von Videospiel wiederzufinden.

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