gamescom 2011 – Uncharted 3 Entwicklerinterview

gamescom 2011 – Uncharted 3 Entwicklerinterview

von am 21.08.2011 - 17:45

Am gamescom-Freitag konnte ich mich mit Arne Meyer, Teil des Uncharted 3 Entwicklerteams von Naughy Dog, in einem kurzen Einzelgespräch über das im November erscheinende Uncharted 3: Drakes Deception unterhalten. Hier erfahrt Ihr alle neuen Details zum Spiel.

In der Story von Uncharted 3 begibt sich Nathan Drake auf die Spuren von T.E. Lawrence, der auch Lawrence von Arabien genannt wurde. Dieser Archäologe und Geheimagent hat Forschungen über eine verlorene Stadt in der Wüste Rub‘ al Klahli angestellt, die er als das Atlantis der Wüste bezeichnete.

Grund dafür, dass unser sympathischer Schatzjäger Nathan nun diesen Forschungen nachgeht, liegt darin begründet, dass er beim Studieren der Reisen seines Vorfahren, Sir Francis Drake, herausfand, dass dieser eine ungewöhnlich lange Zeit in Nordafrika verbrachte. Dies könne ein Zeichen sein, dass selbst Drakes berühmter Ahne nach dieser untergegangenen Stadt gesucht habe. Also zieht es nun auch Nathan dahin und er macht sich zusammen mit seinem Mentor Victor Sullivan auf die Socken, um das Geheimnis dieser Stadt in der Wüste zu entschlüsseln.

Dabei kommt ihnen natürlich ein alter Geheimbund in die Quere, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht – ähnlich wie die Illuminati in Amerika. Die Anführerin des Geheimbunds zieht im Hintergrund viele Strippen und zählt zu einer der mächtigsten grauen Eminenzen der Welt – wenn nicht sogar die mächtigste. Ihre Taktik beim Erreichen ihrer Ziele sind nicht große Waffenarsenale und Söldner, sondern psychologische Kriegsführung, Intrige und ein riesiges Netzwerk, dass die mächtigsten Zirkel weltweit umfasst.

Charakterstudie mit actionreicher Rahmenhandlung

Mit Arne Meyer habe ich neben der epischen Bandbreite auch über das Alleinstellungsmerkmal von Uncharted 3 gesprochen. Eine Neuerung ist diesmal, dass man den Charakter Nathan Drake in den Vordergrund stellt und seine Persönlichkeit versucht von allen Seiten zu beleuchten. Das gehe am besten, wenn man die Beziehungen zwischen Nathan und anderen, ihm nahe stehenden Figuren detaillierter betrachtet. Nur in der Interaktion mit anderen Menschen könne man die verschiedenen Aspekte einer Persönlichkeit erst richtig kennenlernen, so Arne Meyer über das Hauptthema des Spiels.

Auch deswegen kehren die beiden bekannten weiblichen Figuren Chloe und Elena ins Spiel zurück. Anhand der Beziehungen und deren Entwicklungen entspinnt sich eine ganz eigene Story, die einer Charakterstudie gleichen soll. So bringt Chloe beispielsweise Nathans abenteuerlustige und selbstbewusste, fast schon ich-bezogene, Seite zum Vorschein. In der Beziehung zu Elena sieht man dann wiederum Nathans gefühlvolle und fürsorgliche Charakterzüge.

Auch mit Nathans väterlichem Freund und Mentor Victor Sullivan sollen wir in die Person Nathan Drake tiefere Einblicke bekommen. Die Figur Victor übernimmt in Uncharted 3 fast schon eine zukunftsweisende Rolle. Denn wir können erahnen, dass Sullivan schon heute zeigt, wie auch Nathan in Zukunft sein könnte – doch muss die Beziehung zwischen Victor und Nathan einige harte Proben in Uncharted 3 überstehen.

Über Stock und Stein – urbane Kulissen und brennend heißer Wüstensand

Das Spiel wird eine breite Variante von Kulissen verfügen. Nathans Reise beginnt in England und zieht sich quer durch Europa bis hin zu der großen arabischen Wüste Rub‘ al Khali. Drake und Sullivan kämpfen sich dabei zum Beispiel durch ein in Flammen gesetztes, verlassenes Chateau in Frankreich und müssen bald darauf aus dem Bauch eines sinkenden Frachters entkommen. Die Darstellung der Elemente Feuer und Wasser und wie sie sich verhalten und bewegen ist grafisch schon nahezu realistisch.

Eine weitere technische Besonderheit stellt die Option Uncharted in Stereo-3D zocken zu können dar. Für Entwickler war es eine große Herausforderung gibt Arne zu, doch konnten sie dadurch, dass sie nun auf zwei Screens entwickeln mussten, diese Technik als Splitscreen für den Multiplayer Modus von Uncharted verwenden.

Apropos Multiplayer: Dieser Bestandteil von Uncharted soll weder ein nettes, aber eigentlich liebloses Gimmick, noch als Zwang zum Vorankommen in der Single-Player Kampagne verstanden werden. Im Prinzip hat man mit Uncharted 3 zwei unterschiedliche Spiele zum Preis von einem, man will auch Niemanden dazu zwingen, etwas zu spielen, was er nicht will. Daher gibt es keine Boni für den Single-Player, wenn man im Multiplayer erfolgreich ist. Die Multiplayer Kampagne enthält kompetitive wie auch kooperative Missionen.

Zu den kompetitiven Missionen gehören Deathmatches aller Art, eine Capture the Flag Variante und free for all Missionen. Im kooperativen Bereich wird es kleine Nebenabenteuer geben, die nur lose mit der Hauptstory verbunden sind oder eine Mission, bei der man mit einem Partner zusammen Wellen von Gegnern aufhalten muss. Das Interessante daran ist, dass man nicht nur computergesteuerte Gegner hat, sondern auch zwei menschliche. Das heißt man kann sich aussuchen, auf welcher Seite man stehen möchte. Zwei Helden gegen zwei Bösewichte und eine Horde von CPU-Laikaien.

Letzte Geheimnisse

Zum Schluss unseres Interviews fragte ich Arne, was seiner Meinung nach Nathan Drake zu einem derart herausragenden und erfolgreichen Charakter macht. Darauf antwortete er, dass Nathan Drake zu der Sorte Mensch gehört, die man auf der Straße oder in der Kneipe treffen kann und mit denen man sich gerne mal unterhält und trotz der abenteuerlichen Geschichten, die er erzählt, keine Berührungsängste hat. Er ist einfach ein ganz normaler Typ. Nicht so unnahbar wie Lara Croft oder ein draufgängerischer Macho wie Indiana Jones, das mache ihn zu einer Figur, mit der man sich gut identifizieren könne und deshalb beim Publikum positiv ankomme.

Außerdem wollte ich zu guter Letzt noch wissen, ob man bei Naughty Dog einen Film zu Uncharted plane, was sich angesichts der filmreifen Umsetzung fast schon aufdränge. Und ja, so antwortete Arne mir, die Filmrechte haben sich Columbia Pictures bereits gesichert. Dort arbeite man mit der Produktionsfirma zusammen, die auch die Filmumsetzungen der Marvelcomics realisiert haben. Als Regisseur ist zu Zeit Neil Burger (The Illusionist, The Lucky Ones, Ohne Limit) im Gespräch. Der Film befindet sich noch in der Pre-Production Phase und es wird wohl leider noch ein paar Jährchen dauern, bis er marktreif ist. Aber er kommt, versprochen.

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