Warum Sony Kinect abgelehnt hat

Warum Sony Kinect abgelehnt hat

Jetzt im Weihnachtsgeschäft ist es der Kampf der Giganten. Sony tritt mit Move gegen Microsoft mit Kinect an, obwohl sich die beiden Konzepte dramatisch voneinander unterscheiden. Ein Mitarbeiter hat nun noch mal erläutert, warum man bei Sony das Prinzip Kinect abgelehnt hat.

Warum sich Sony jedoch gegen das Prinzip von Kinect entschieden hat, das hat Anton Mikhailov jetzt gegenüber Eurogamer erklärt. Mikhailov ist bei Sony Computer Entertainment America ein Programmierer in der Abteilung für Forschung und Entwicklung.

Bereits 2002 hat Sony die Technologie untersucht, jedoch war der Playstation Entwickler nicht überzeugt davon. Der fehlende Analog-Stick, die Limitierungen der Technologie und der Preis waren die Gründe, warum man sich doch für das Prinzip Move entschieden hat.

Bei den Kollegen von Eurogamer sagte er folgendes: „Irgendwann mal muss man eine Kostenanalyse machen und sagen, ‚Ok, diese Technologie kostet so viel und kann so viel‘ und dann weiß man grob was man bekommt und was es einen kostet. Als wir dann mit den 3D Kameras gearbeitet haben, hatten wir das Gefühl, dass die Kosten schwerwiegender waren als die Vorteile, die sie mit sich brachten. Das Londoner Studio kannte sich aus mit dem EyeToy, eines der schwierigsten Sachen ist das Body-Tracking. [Anm. der Red.: Die Erkennung des Körpers im freien Raum] Es ist schwer den Spieler vom Hintergrund zu trennen. Man hat unterschiedliche Lichtsituationen. Das ist der Grund warum viele EyeToy Spiele Motion-Tracking benutzen, anstatt Körperteile zu tracken.“

„EyeToy: AntiGrav war eine interessante Ausnahme weil das Spiel den Kopf und die Hände erkennt. Das wurde damals von Harmonix gemacht, die nun überraschender Weise Dance Central [Anm. der Red.: für Kinect] gemacht haben.“ sagte er.

„Zuerst waren sie sehr aufgeregt und sagten es wäre großartig. Doch was sie herausgefunden haben war, obwohl es besser funktionierte, waren keine fundamental neue Spiele möglich. Die Spiele an sich spielten sich immer noch wie EyeToy Spiele. EyeToy: Kinetic war ein großartiges Sportspiel. Das Problem war nur, dass es in bestimmten Lichtsituationen einfach nicht funktioniert hat. Die Leute bei denen Kinetic funktioniert hat, hatten viel Spaß damit. Wenn es jedoch nicht funktionierte war das natürlich ärgerlich.“

„Bei Kinect haben sie herausgefunden… Oder bei den PrimeSense Kameras und den 3DV Kameras hat man das Problem mit den Lichtsituationen lösen können, die Spielerfahrung ist jedoch keine Andere. Und es ist sehr schwer das auf andere Genres anzupassen.“

Weiterhin führt Mikhailov aus, dass der Erfolg von Dance Central auf die Erfahrung von Harmonix mit der EyeToy Kamera zurück zu führen ist – genauso wie die Tatsache, dass das Spiel nur die Umrisse des Spielers erkennt, nicht sein Skelett, eben genau so wie bei EyeToy: Kinetic. Objekte die Infrarotlicht gut reflektieren können nicht mehr korrekt in der Tiefe zugeordnet werden. Das ist eines der Probleme, die Sony in Kinect gefunden hat und ein Grund, warum Sony die Technologie abgelehnt hat.

„Es gibt bestimmte Materialien die das Tracken schwierig machen.“ sagte Mikhailov zu Eurogamer. „Ich weiß nicht, ob man das lösen kann, aber manche Kameras haben weniger Probleme als Andere. Um ehrlich zu sein, meistens korrigieren die Spiele selber diese Probleme, Dance Central ist ein gutes Beispiel dafür.“

„Wenn bei Dance Central gewisse Teile deiner Silhouette fehlen, dann weißt du, dass etwas falsch läuft. Aber Dance Central ist schlau und ich glaube der Grund ist, dass sie nur die Silhouette erfassen. Ich glaube nicht dass sie das Skelett tracken. Das Skelett zu tracken ist sehr schwer. Es eine feine Sache bei Kinect, aber es ist tatsächlich das schwerste in der Entwicklung. Der Grund warum sie nur die Silhouette tracken ist die Arbeit von Harmonix mit EyeToy, sie wissen, dass die beste Technologie die verlässlichste Technologie ist. Also nehmen sie die Z-Daten, nehmen die Tiefe raus und füttern mit den Daten ihr Spiel.“

„Einige der weiterentwickelten Spiele, wie Adventures, versuchen das Skelett zu tracken und dann passiert es, dass das Spiel die Haltung verliert. Das passiert wenn du etwas sehr intensiv versuchst. Der Grund warum Dance Central eines der höher bewerteten Spiele ist, dass es einfach sehr gut funktioniert. Das Herausfiltern des Hintergrundes ist eines der Dinge, welche die EyeToy Entwickler an der Technologie richtig gut fanden. Wir waren wirklich erfreut darüber, wir hatten aber immer noch das Gefühl, dass der Preis nur das zu hoch sei.“

Das volle Interview findet ihr bei Eurogamer, herzlichen Dank auch an VG247 für die Zusammenfassung.

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